Bahnhof Hagen
"Mit dem Bau der Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn von Elberfeld nach Dortmund erhielt die damals rund 5.200 Einwohner zählende Stadt Hagen 1848 / 49 Anschluß an das sich rasch ausbreitende Eisenbahnnetz. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Hagen zu einem der bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkte Deutschlands, was auch einen ständigen Ausbau der Bahnhofsanlagen erforderte.
Am 14. September 1910 wurde als dritter Bahnhof das heute noch bestehende Empfangsgebäude eingeweiht, für das Regierungsbaumeister Morin eine barocke Formgebung wählte. Der Bau ist in Ziegelsteinen errichtet und zum Teil mit Sandstein verkleidet. Auf Anregung von Karl Ernst Osthaus wurde 1911 im Hauptfenster über dem Eingang ein Glasgemälde von Jan Thorn-Prikker (1868 - 1932) mit dem Titel `Der Künstler als Lehrer für Handel und Gewerbe´ eingesetzt. In der 50 mal 15 Meter großen Empfangshalle mit einer Höhe von 12 Metern befanden sich Fahrkartenschalter, Diensträume und ein Buchhändlerstand sowie mehrere prunkvoll eingerichtetet Wartesäle.
Während der Innenbereich nach kriegsbedingten Zerstörungen modernisiert wurde, ist das Empfangsgebäude von außen weitgend unverändert erhalten gelieben," berichtet eine Lesetafel vor dem Hagener Hauptbahnhof.
ReiseZentrum (incl. Fahrkartenautomaten, Gepäckaufbewahrung und Servicepunkt) sowie Bahnhofsbuchhandlung gibt es auch heute noch. Eine Drogerie, Bäckerei und Tabakladen sind hinzugekommen. Ob das Glasbild von Thorn-Prikker von den Reisenden beachtet wird? Keine Ahnung. Ich persönlich bin zwar immer nur unregelmäßig in Hagen; so richtig aufgefallen ist es mir bislang noch nicht. Der Hauptbahnhof in Hagen war bisher für mich eines jener funktionalen Gebäude, die ihre Aufgabe erfüllen. Erwähnenswert ist lediglich der zentrale Busbahnhof direkt vor der Haustüre, der die Buslinien ins Umland verteilt. Straßenbahnen gibt es in Hagen nicht (mehr?).
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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