Duisburger Parks

Angerark

Gut 5 Monate nach dem Insolvenzantrag der MHD Sudamin GmbH (Mai 2005) teilte der Insolvenzverwalter der Gläubigerversammlung am 18. Oktober 2005 die endgültige Stilllegung des Betriebes der MHD Sudamin GmbH (vormals Metallhütte AG Duisburg) mit. Damit endete nach fast genau einem Jahrhundert die industrielle Herstellung (Verhüttung) von Zink(erzen) an diesem Standort in Wanheim-Angerhausen. Mit dieser Stilllegung wurde gleichzeitig der Weg freigegeben für eine Neunutzung des Geländes. Aber mit dieser Stilllegung traten auch die teilweise dramatischen Umweltbelastungen/-gefährdungen als Hinterlassenschaften der "maroden" Zinkhütte zu Tage, die sofortige Sicherungsmaßnahmen durch die öffentliche Hand (Land NRW und Stadt Duisburg) erforderlich machten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Heranziehung der eigentlichen Verursacher dieser Umweltbelastungen dauern bis heute an.

Schon im Spätherbst 2005, unmittelbar nach der Insolvenz der MHD Sudamin GmbH, begann die gezielte Beseitigung der größten Umweltgefahren. Gleichzeitig wurden erste Überlegungen zu den Möglichkeiten der Neunutzung der Flächen angestellt, sowie mit der Suche nach Partnern für die Flächenentwicklung begonnen. Bereits im Dezember 2005 fiel die grundsätzliche Entscheidung der logistischen Neunutzung des Werksgeländes sowie zur Errichtung eines großzügigen Landschaftsbauwerkes (Grünzug "Angerpark") im eigentlichen Deponiebereich. Für die Aufgabe die Entwicklung des ehemaligen Werksgelände zu einer "Logistik-Fläche" konnte die Logport GmbH gewonnen werden.

Der Planungsraum liegt links und rechts der viel befahrenen Ehinger Straße im Süden Duisburgs, im Ortsteil Wanheim-Angerhausen. Die Autobahnanschlussstellen Buchholz und Großenbaum, der östlich verlaufenden A 59, sind in ca. 5 Minuten zu erreichen. Südlich der zu entwickelnden Fläche verläuft die B 288. Das ehemalige Werksgelände wird eingerahmt von der Thyssen Krupp Präzisionsschmiedetechnik im Norden und den HKM Hüttenwerken im Süden. Die westliche Grenze bildet der Rhein. Berzeliuswerke und Ehinger Straße begrenzen die Fläche im Osten. Der Standort verfügt über einen Wasser- (Rhein) und einen Gleisanschluss.

Die ehemalige Werksdeponie mit angrenzendem Parkplatz wird im wesentlichen eingerahmt von der Ehinger Straße im Westen, der bestehenden Wohnbebauung im Norden, dem Klärwerk und dessen Freiflächen im Osten sowie dem Angerbach, der am Haus Angerort in den Rhein mündet, im Süden.

Im Oktober 2007, nur knapp 2 Jahre nach der Erarbeitung und Abstimmung eines neuen Nutzungskonzeptes für die Gesamtfläche von MHD-Sudamin sowie der gemeinsamen Förderantragstellung (Ende Dezember 2006) durch die Logport GmbH und die Stadt Duisburg, kann man eine zweite und durchweg positive Zwischenbilanz der Projektentwicklung ziehen. Im Juli 2006 begannen auf der Grundlage der bewilligten Förderanträge, nach nur einem guten halben Jahr Planungs- und Vorbereitungszeit, die Abbrucharbeiten auf dem Werksgelände. Hier wird die logistische Neunutzung (LOGPORT II) einer ca. 23ha großen und direkt am Rhein gelegenen Fläche vorbereitet.

Mitte September 2006 konnten dann auch die Arbeiten für das ca. 14ha große Landschaftsbauwerk im Grünzug "Biegerhof-West" (im Wesentlichen Deponiegelände) sowie für die an der Ehinger Straße geplante Gewerbefläche (ca. 3ha) beginnen. Bereits im Juli 2007 war das Landschaftsbauwerk, welches den Namen "Heinrich-Hildebrand-Höhe" erhalten hat, auf Endhöhe gebracht, so dass "Richtfest" gefeiert werden konnte. Bis heute (Nov. 2007) sind ca. 90.000 qm der insgesamt ca. 145.000 qm der Gesamtprojektfläche abgedichtet worden. Erste Teilflächen werden bereits begrünt. Der Angerbachweg ist in Bau. So werden seit dem Sommer 2006 zwei der dringendsten Umweltprobleme, die Schließung und Sicherung der ehemaligen Werksdeponie und die Sanierung der Flächen der maroden Zinkhütte des insolventen Unternehmens MHD-Sudamin, Schritt für Schritt beseitigt.

Mit dem Landschaftsbauwerk als ortsbildprägenden Mittelpunkt, entsteht auf dem ehemaligen Deponiegelände bis Ende 2008 ein städtischer Grünzug ("Angerpark"), der den nahe gelegenen Erholungspark Biegerhof direkt mit dem Rhein verbindet. Die Stadt Duisburg hat hier, mit Unterstützung des Landes NRW und der Europäischen Union, die einmalige Chance ergriffen, die Wohn- und Umweltsituation der Menschen in diesem Teil des Duisburger Südens nachhaltig zu verbessern.

Darüber hinaus entstehen im Rahmen von LOGPORT II auf dem ehemaligen Werksgelände und an der Ehinger Straße zusätzliche Flächen für gewerblich/logistische Nutzungen, die verbunden sind mit der Hoffnung auf eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze.

Mit der Maßnahme Logport II/Landschaftsbauwerk "Biegerhof-West" ("Angerpark") werden so innerhalb von knapp 3 Jahren ca. 40ha hoch belasteter Industriebrache zu logistisch nutzbaren Flächen (ca. 26 ha) bzw. einem Landschaftsbauwerk (ca. 14 ha) umgestaltet. Hauptakteure sind die Logport GmbH und die Stadt Duisburg, die mit Unterstützung durch die EU und das Land NRW diese Aufgabe Ende 2005 gemeinsam geschultert haben und die notwendigen Maßnahmen in enger Kooperation durchführen. Insgesamt werden im Rahmen der angestrebten Flächenentwicklung bis Ende 2008 ca. 50 Mio € verbaut werden, wobei die Widernutzbarmachung des ehemaligen MHD Sudamin Werksgeländes für gewerblich/logistische Nutzungen mit fast 40 Mio € zu Buche schlägt. Ca. 10 Mio € werden für die Schließung der Deponie und die Entwicklung des Landschaftsbauwerkes sowie der angrenzenden Grünflächen benötigt.

RheinPark

Im Kontext des Stadtentwicklungsprogramms "Duisburg an den Rhein" wird mit dem Projekt "RheinPark" ein neues Stadtquartier in hervorragender Lage am Rhein und nah an der City geschaffen.

Der neue Standort RheinPark hat eine Größe von 60 ha und liegt im Südwesten der Duisburger City, im Ortsteil Hochfeld, direkt am rechten Hochufer des Rheins. Die Fläche erstreckt sich 1,4 km entlang des Ufers vom Kultushafen im Süden bis zur Brücke der Solidarität im Norden. Ein Flächenanteil von 21 ha des Gesamtareals ist als Baufläche vorgesehen. Mit der schrittweisen Verlagerung der Schwerindustrie vom Rheinufer hin zu bestehenden Industriearealen ergreifen Stadt Duisburg und Wirtschaft die Chance, ein über 150 Jahre genutztes Industriegelände zu einem hochwertigen Standort für zukunftsorientierte Nutzungen zu entwickeln. Die Realisierung des neuen Stadtquartiers RheinPark gehört zu den Impulsprojekten zur Stärkung der Wirtschaft und der Attraktivität der Stadt, die in dem Strukturentwicklungsprogramm "www.duisburg - wirtschaft - wohnen - wasser" zusammengefasst werden. Das Projekt zählt zu den bedeutendsten Entwicklungsmaßnahmen der kommenden Jahre für Duisburg und die Region.

Das neue Stadtquartier verfügt mit der Wanheimer Straße, der Wörthstraße und mit der Brücke der Solidarität über eine gute Einbindung in das örtliche Hauptverkehrsstraßennetz. Die Verbindungen mit Bus, Straßenbahn und Regionalbahn sind hervorragend. Die regionale und überregionale Anbindung erfolgt über die Bundesautobahnen A 57, A 59, A3 und A 40 und über das ICE Streckennetz der deutschen Bahn. Die Entfernung zum Flughafen Düsseldorf beträgt 18 km.

Stadtentwicklung

Grüner Ring

Über ein Netz von Grünflächen wird der RheinPark mit der Duisburger Innenstadt verbunden. Grundlage hierfür bildet die langfristige Zielplanung "Grüner Ring" als ein Leitbild der Stadtentwicklung. Mit der schrittweisen Realisierung dieses Konzeptes wird die Wohn- und Lebensqualität zwischen der City und dem RheinPark nachhaltig verbessert. Diese Planung ist Bestandteil des überregionalen "Masterplan Emscher Landschaftspark 2010". Der RheinPark wird hochwertige gewerbliche Nutzungen und Dienstleistungen mit qualitätsvollem Wohnen und einer attraktiven Park- und Freizeitlandschaft am Rhein verbinden. Der Fokus der geplanten Nutzungen liegt auf den Kompetenzfeldern Material- und Werkstofftechnologie, Umwelt- und Energietechnologie sowie Logistikdienstleistungen. Ergänzend sind Hotellerie, Gastronomie und hochwertiger Einzelhandel sowie Einrichtungen für Kultur, Freizeit und Erholung geplant. Ein hochwertiges Angebot unterschiedlicher Wohnformen - mehrgeschossige Doppelhäuser, attraktive Stadtvillen, Appartements sowie großzügige Penthousewohnungen, die die Vorteile des Standorts nutzen und heutigen Qualitätsansprüchen genügen werden großzügiges Leben in Rheinnähe bieten.

Die Planungen des 1. Bauabschnitts sind aus einem landschaftsarchitektonisch-städtebaulichen Wettbewerb hervorgegangen. Die Ende 2004 mit dem 1. Preis ausgezeichnete Planung der Arbeitsgemeinschaft Loidl/TOPOS Berlin wurde umgesetzt. Bereits am 19. September 2008 wurde der östliche Teil des 1. Bauabschnittes des RheinParks mit der Skateranlage eröffnet. Die Rheinpromenade wurde am 15. Mai 2009 mit den Brücken über die Gleisanlagen und nach Abschluss der restlichen Bauarbeiten für die Öffentlichkeit freigegeben. Der 2. Bauabschnitt, der Ausbau des neuen Stadtquartiers, erfolgt in Abhängigkeit der Verlagerung des Walzdrahtwerkes.

Parks sind die Grünen Lungen einer jeden Stadt. Sie dienen auch als Orte der Entspannung und Erholung. Die beiden Parks, die ich oben beschreibe (die Texte stammen übrigens von den Internetseiten der Stadt Duisburg), besuche ich persönlich allerdings nur sehr selten. Dafür liegen sie dann doch zu weit ab von meinen Wegen.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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