Ausstellungskatalog Vantongerloo

Christoph Brockhaus / Hans Janssen (Hrsg.): Für eine neue Welt Georges Vantongerloo (1886 - 1965) und seine Kreise von Mondrian bis Bill; Verlag Scheidegger & Spiess 2009; 292 Seiten; ISBN: 978-3-85881-294-0

"Diese Publikation vermittelt erstmals und umfassend Persönlichkeit und Werk von Georges Vantongerloo im europäischen Kunstkontext der geometrischen Abstraktion des 20. Jahrhunderts. Von den für die Ausstellungen in Duisburg und Den Haag ausgewählten 140 Werken Vantongerloos - Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Fotographien - stammen über 100 aus den Sammlungen von Angela Thomas-Schmid, der zweiten Ehefrau von Max Bill. Weitere Werke kommen aus der Sammlung von Chantal und Jakob Bill sowie aus privaten und öffentlichen Sammlungen Europas. Die beiden Retrospektiven bieten nicht nur einen repräsentativen Überblick über Vantongerloos Werk vom kosmischen zum universellen Raum, sondern werden vertieft durch Einblicke in Schaffensprozesse und durch die Ergänzung umfangreicher Dokumente von kulturhistorischer Bedeutung aus dem Vantongerloo-Archiv von Angela Thomas-Schmid Im Haus Bill in Zumikon. Zu einer Neubewertung des Künstlers tragen darüber hinaus rund 60 Werke von 30 europäischen Zeitgenossen - von Mondrian bis Bill - bei, die mit Vantongerloo in einem internationalen Kontext gestanden haben. Niemals zuvor ist Georges Vantongerloo in dieser Komplexität behandelt worden, als Bildhauer und Architekt, als Maler, Zeichner und Fotograph, als Pionier der Moderne, als Protagonist des Konstruktivismus und als Wegbereiter der konkreten und minimalistischen Kunst, als Leitfigur unter den Avantgardisten, die sich zeitlebens für die `neue Welt´, für eine aufgeklärte, ethisch verantwortliche Welt engagierten, die Natur und Wissenschaft, Politik und Gesellschaft als Einheit begreift," beschreibt die Inhaltsangabe diesen umfangreichen Ausstellungskatalog.

Christoph Brockhaus, Angela Thomas-Schmid, Marion Barnscheuer, Hans Janssen, Marek Wieczorek und Francisca Vandepitte sind die Autoren der kunsthistorischen und kunsttheoretischen Texte. Sie bieten seinen sehr theoretischen EInblick und Werk und Denken des belgischen Künstlers. Die Texte werden durch farbige Bilder ergänzt; die 201 Fotographien zeigen Kunstwerke von Vantongerloo und anderen Künstlern.

Brockhaus legt sich bei der Präsentation des Ausstellungskataloges sehr ins Zeug. Sehr leidenschaftlich preist er ihn als erstes Buch überhaupt an, das sich detailliert und dezidiert mit dem Schaffen Vantongerloos auseinandersetzt. Seine Begeisterung für Vantongerloo ist ihm deutlich anzumerken. Lauscht man Brockhaus, könnte man fast den Eindruck gewinnen, er habe hier ein ausführliches Grundlagenwerk geschaffen, das es in dieser Form bislang noch nicht gab.

Unter fachlichen Gesichtspunkten ist das Buch nicht nur umfangreich, sondern sicherlich auch hervorragend gestaltet. Man muß aber auch ein interessierter Kunstkenner sein, um zu diesem Buch zu greifen. Ansonsten ist es doch zu fachspezifisch, um wirklich interessant zu sein.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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