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Rund 300.000 Menschen müssen wegen Fehlmedikationen im Krankenhaus stationär behandelt werden. | Foto: pixabay.com/Mediring/akz-o / TRD Gesundheit
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  • Rund 300.000 Menschen müssen wegen Fehlmedikationen im Krankenhaus stationär behandelt werden.
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Apotheker verkauft wirkungslose Krebs-Medikamente

(TRD/MP) Mehrere Tausend Krebspatienten in sechs Bundesländern haben über Jahre hinweg teils wirkungslose Arzneimittel erhalten. Die Ermittler gehen von bundesweit rund 3.700 Betroffenen aus. 37 Arztpraxen und Kliniken seien demnach in den vergangenen fünf Jahren von einem Bottroper Apotheker mit falsch dosierten Krebsmedikamenten beliefert worden – die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. Es gab allerdings auch Abnehmer in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, dem Saarland, Sachsen und Niedersachsen.

Nach Recherchen von „Panorama“ und correctiv könnte die Zahl der mutmaßlich betroffenen Patienten aber noch weit größer sein: Seit 2005 habe der Apotheker mehr als 7.300 Menschen mit den 49 Wirkstoffen beliefert, die sich derzeit auf der Liste der manipulierten Wirkstoffe des Bottroper Gesundheitsamtes fänden. Apotheker Peter S. war im November vergangenen Jahres festgenommen worden. Seine Buchhaltung war ein deutliches Indiz für Unregelmäßigkeiten. Sie zeigte, dass deutlich weniger Medikamente eingekauft als verkauft wurden – bei einzelnen Präparaten wurde nur ein Fünftel des Wirkstoffes eingekauft, den die Patienten eigentlich erhalten sollten. Die Staatsanwaltschaft wirft Peter S. vor, über Jahre Chemotherapien und Antikörper-Infusionen für Krebspatienten zu niedrig dosiert und sogar Therapiebeutel komplett ohne Wirkstoff ausgeliefert zu haben. Dadurch seien vermutlich Tausende Krebspatienten zu Schaden gekommen.

Tablettenspender liefert automatisch die richtige Arznei

(TRD/ akz-o) Die besten Medikamente können nicht wirken, wenn sie vergessen oder zum falschen Zeitpunkt eingenommen wird. Ein Problem, dass nicht nur pflegebedürftige Menschen in Deutschland betrifft, sondern auch deren Angehörige. Birgit Reiser ist dafür ein gutes Beispiel. Seit Anfang 2015 musste die 38-Jährige mehrmals täglich kontrollieren, ob ihre an Demenz erkrankte Mutter bei der Medikamenten-Therapie alles richtig macht. Für beide Seiten eine zeitliche wie nervliche Belastung, die nun endlich ein Ende gefunden hat. Denn: Mutter Hannelore kann nun wieder ohne externe Hilfe zuverlässig ihre Arzneien einnehmen.

Das Geheimnis von Hannelore Reisers zurückerlangter Selbstständigkeit passt in jede Handtasche und wiegt gerade mal 350 Gramm. Seit sieben Monaten kümmert sich das „Careousel“ – ein automatischer Tablettenspender mit smarter Technik – darum, dass die Patientin nicht vergisst, ihre Tabletten zu nehmen. Individuell einstellbar meldet sich das kompakte Gerät im Falle der Reisers viermal täglich per Signalton und gibt zu festgelegten Zeiten die korrekte Medikamentendosierung frei. Die pünktliche Entnahme prüft ein Sensor, läuft etwas schief meldet sich der kleine Gesundheitshelfer automatisch auf dem Smartphone der Tochter. „Das ist bislang aber noch nie passiert“, so die 38-Jährige.

Während die Reisers ihr Problem gelöst haben, existiert die Herausforderung für viele andere weiterhin. Mehr als zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland sind aufgrund von Alter oder Krankheit auf Hilfe- oder Pflegeleistungen angewiesen, oft springen dabei auch die Angehörigen ein. Die Therapietreue, also die korrekte Einnahme der notwendigen Medikamente, ist dabei eine der größten Hürden. Fakt ist: Durch die fehlerhafte oder gar fehlende Einnahme von Medikamenten sterben Studien zufolge allein in Deutschland jährlich rund 30.000 Menschen. Zusätzlich müssen rund 300.000 Menschen wegen Fehlmedikationen im Krankenhaus stationär behandelt werden.

Insbesondere bei älteren Menschen spielt Vergesslichkeit in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Ausgereifte technische Unterstützung – beispielsweise durch Geräte wie das „Careousel“ – können dann sehr hilfreich sein. Studien des renommierten britischen National Health Service (NHS) belegen, dass sich sowohl die Therapietreue als auch der allgemeine Gesundheitszustand von Patienten durch den Einsatz des automatischen Tablettenspenders von 40 auf bis zu 85 Prozent erhöhen lassen. So wie bei Hannelore Reiser. Mehr zum Thema im Internet unter www.therapietreue.info

Risiko: Insektengift-Allergie

(TRD/MP) – 2,8 Millionen Deutsche sind Insektengift-Allergiker und leiden laut dem Arzneimittel Hersteller ALK nach einem Insekten-Stich unter einer systemischen Reaktion. Dabei beschränken sich die Beschwerden nicht auf den Bereich um den Stich, sondern kann auch andere Stellen des Körpers betreffen und lebensgefährliche Folgen haben. Am häufigsten verursachen Wespen (70 Prozent) und Bienen (20 Prozent) starke allergischen Reaktionen. Fast Jeder Vierte Betroffene leidet im Anschluss unter langanhaltenden Schwellungen an der Einstichstelle.

Eine Insektengift-Allergie ist also sehr gefährlich und löst manchmal sogar einen anaphylaktischen Schock aus. Das Statistische Bundesamt meldet jährlich etwa 20 Todesfalle nach einem anaphylaktischen Schock. Daher der dringende Rat an Betroffene: Stets für den Ernstfall gewappnet sein und ein Notfall-Set sowie ein Handy mitnehmen.

Langfristige Hilfe gegen eine Insektengift-Allergie bietet allerdings nur eine sogenannte „Hyposensibilisierung“, die bei etwa 95 Prozent hilft. Anhand von Allergenen ist es dabei möglich, einen langfristig wirksamen Schutz aufzubauen. In Deutschland erhalten aber nur etwa 20 Prozent der Allergiker eine solche Immuntherapie.

Bürgerreporter:in:

Heinz Stanelle aus Düsseldorf

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