Caravaning: Tempo-100-Regelung gilt nur hierzulande
(TRD/MID) Wer für sein Caravan-Gespann eine Tempo-100-Plakette beantragt, kommt schneller ans Urlaubsziel. Diese Regelung gilt jedoch nur in Deutschland. Darauf, dass diese Regelung jedoch nur in Deutschland, weist ein Automobilclub hin. Bei Missachtung der landesüblichen Geschwindigkeits-Beschränkungen drohen zum Teil heftige Bußgelder.Die Ausnahmegenehmigung für Wohnwagen und andere Anhänger gilt in Deutschland seit dem 15. Oktober 1998. Wenn Gespanne bestimmte Auflagen und Anforderungen erfüllen, dürfen sie mit dieser Genehmigung bis zu 100 km/h schnell fahren. Sie gilt allerdings auch in der Bundesrepublik nur auf Autobahnen und Schnellstraßen (Kraftfahrstraßen), die mit dem entsprechenden Verkehrszeichen als solche ausgewiesen sind (weißer Personenwagen auf blauem Grund).
Tempo 80 ist demnach auf allen anderen Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften, einzuhalten. Eine solche Ausnahmeregelung haben mittlerweile auch andere Länder eingeführt. Seit 1. Juli 2016 gibt es etwa in Dänemark eine ähnliche Regelung, die deutsche Plakette gilt dort im Gegenzug jedoch nicht. Wer dort mit dem Gespann Tempo 100 fahren möchte, muss Kontakt mit einer dänischen Prüfstelle aufnehmen und dort eine entsprechende Plakette beantragen. Sonst gilt weiter Tempo 80 auf der Autobahn, außerorts und auf Schnellstraßen sogar nur Tempo 70.
Sogar schneller als 100 km/h dürfen Gespanne in drei Ländern fahren. Laut ACE-Informationen liegt das Geschwindigkeitslimit für Gespanne in der Türkei bei 110 km/h, in Belgien bei 120 km/h und Frankreich erlaubt sogar Tempo 130. Von so hohem Tempo rät der Rechtsexperte Hannes Krämer jedoch ab: „Auch wenn mehr als Tempo 100 erlaubt ist: Mit einem Gespann sollte niemand schneller unterwegs sein. Problematisch ist nicht nur, dass die Gespanne für so hohe Geschwindigkeiten nicht ausgelegt sind; kommt es aufgrund der hohen Geschwindigkeit zu einem Unfall, kann die Versicherung ihre Leistungen gegenüber dem Versicherungsnehmer sogar einschränken. Der geringe Zeitgewinn ist das Risiko nicht wert.“
Bürgerreporter:in:Heinz Stanelle aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.