Wasserqualität im Ostparkweiher: Stadtverwaltung ist das Problem bekannt – Lösungen werden noch geprüft
Düsseldorf, 9. Dezember 2019
Düsseldorfer Tierliebhaber sind um die Wasservögel im Ostpark besorgt und gründeten die „Aktion Wasser für den Ostparkweiher“. Diese Sorge veranlasst sie, eine Wasserprobe von einem Institut analysieren zu lassen. Das Institut schrieb, dass das Wasser nicht als Tränkwasser für Tiere geeignet ist.
Dies nahm die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER zum Anlass, in der letzten Ratssitzung die Verwaltung zu fragen, wie die Stadtverwaltung Düsseldorf auf den Brief der engagierten Tierschützerin vom 18.10.2019 zur Wasserqualität im Ostparkweiher reagiert hat, welche konkreten, vorbeugenden Maßnahmen die Stadtverwaltung nach den Erfahrungen der Hitzesommer 2018 und 2019 beschlossen hat, damit in kommenden, wärmeren, heißeren oder Hitzeperioden für alle, in Düsseldorf lebenden Wildtiere, gut gesorgt ist und, an welchen Ansprechpartner in der Düsseldorfer Stadtverwaltung sich aufmerksame Mitbürger an 7 Tagen, 24 Stunden wenden können, damit notleidenden Mitgeschöpfen schnellstmöglich, fach- und sachgerecht geholfen wird.
Die Verwaltung antwortete, dass der Ostparkweiher ein ausschließlich durch Niederschlags- und Grundwasser gespeister Weiher ist, dessen Wasserspiegel im Sommer 2019 auf ein historisch niedriges Niveau gesunken ist. Daher wurden vorsorglich die großen Karpfen umgesetzt. Das Gartenamt prüft in Zusammenarbeit mit weiteren Fachämtern, welche Maßnahmen zur Optimierung der Wasserökologie des Ostparkweihers für die Zukunft möglich sind.
Und obwohl das Institut von der falschen Annahme ausgegangen ist, es handele sich um eine Brunnenwasserprobe für den menschlichen Gebrauch ist klar, dass mikrobiologische Befunde in Oberflächengewässern nicht ungewöhnlich sind und je nach Zeit und Ort der Wasserprobeentnahme stark variieren können.
Deshalb werden die Gewässer in den Parkanlagen bei extremen Wetterlagen verstärkt von den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung kontrolliert. Sofern notwendig und sinnvoll, wird den Gewässern Frischwasser zugeführt und Umwälzungen zur Sauerstoffanreicherung vorgenommen.
Die Rettung wildlebender Tiere ist grundsätzlich eine freiwillige Aufgabe und wird daher überwiegend von ehrenamtlich Tätigen durchgeführt. In begründeten, einzelnen Notfällen ist auch die Feuerwehr Düsseldorf in der Tierrettung tätig.
Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Diese Antwort ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Erstens: Die aufmerksamen und engagierten Tierliebhaber im Ostpark haben erreicht, dass das Thema Wasserqualität des Ostparkweihers auf die Tagesordnung des Stadtrats kam.
Zweitens: Die Stadtverwaltung hat sich damit befasst und geantwortet. Im Volksgartenweiher soll 2020 die starke Schlammschicht entfernt werden. Wir sind gespannt, was konkret die Prüfungen für die Optimierung der Wasserökologie im Ostparkweiher ergeben.
Drittens: Da es bei der Stadt leider noch immer keinen Tierschutzbeauftragten gibt, bleibt es gemäß Antwort der Stadt freiwillige Aufgabe von Ehrenamtlichen, sich um die Tiere in Düsseldorf zu kümmern. Nur in begründeten Notfällen ist auch die Feuerwehr Düsseldorf zuständig. Wir sind den Feuerwehrleuten sehr dankbar, dass sie angesichts der dort herrschenden Umstände (Personalmangel, massive Überstunden, zusätzliche Unterstützungsarbeiten für die Rettungsdienste, etc.) sich auch noch die Zeit für Tierrettungen nehmen. Aber:
Viertens: Angesichts der heissen Sommer 2018 und 2019, dem am 4. Juli 2019 ausgerufenen Klimanotstand und den Erkenntnissen aus dem Klimaanpassungskonzept der Stadtverwaltung erwarten wir, dass vorbeugend gehandelt wird, und zwar nicht nur im Volksgartenweiher, sondern in allen Parkgewässern.
Deshalb kann ich für mich und meine Fraktion zusagen: Wir bleiben an diesem Thema dran, jetzt und gerne auch nach der Wahl zum neuen Stadtrat im September 2020!“
Bürgerreporter:in:Alexander Führer aus Düsseldorf |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.