Schilder Partnerstädte: Erst Sachbeschädigung – dann körperliche Übergriffe?

Am 24. Februar 2022, heute vor 95 Tagen, begann der Krieg in der Ukraine. OB Keller erklärte schon am nächsten Tag: „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die offizielle Städtepartnerschaft mit Moskau derzeit auf Eis gelegt werden sollte und werde mich dazu am Montag mit Vertreterinnen und Vertretern der Düsseldorfer Politik austauschen. Der russische Angriff ist eine schwere Belastung für die Städtepartnerschaft. Es ist wichtig, dass der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern nicht abreißt - für den Austausch auf offizieller Ebene sehe ich persönlich derzeit jedoch keine Basis mehr!"

Nun hat die Presse berichtet, dass in Düsseldorf ein Hinweisschild der Stadt Moskau beschädigt und ein weiteres in den Farben der Ukraine übersprüht wurde.

Dazu äußert sich Torsten Lemmer, Ratsherr und Geschäftsführer der Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER: „Soweit ist es nun in Düsseldorf gekommen. Getrieben durch die Rhetorik in Presse, Funk und Fernsehen und durch Gesten der Stadtführung und der Mehrheit des Stadtrats fühlen sich Menschen zu solchen Handlungen motiviert.

Zuerst sind es nur Sachbeschädigungen, später – das kennen wir aus der Vergangenheit – kommt es zu Übergriffen auf Leib und Seele.

Ist jeder Bürger Moskaus oder Russlands automatisch mitverantwortlich für das Handeln Putins?

Welche Schlussfolgerungen ziehen OB Keller und die Verwaltungsspitze aus diesen Schilderbeschmierungen bzw.- zerstörungen?

Wie werden die Bürger aus Moskau oder Russland, die schon lange in Düsseldorf leben, geschützt?
Gibt es Gespräche mit den russischsprachigen und russischstämmigen Demonstranten, die am 23. April 2022 in Düsseldorf gegen den Krieg Putins demonstrierten?

Gilt 'Düsseldorf – Nähe trifft Freiheit' nicht für alle, die in Düsseldorf friedlich mit ihren Nachbarn leben?“

Foto: (c) duesseldorf.de_internationales_partnerschaften_moskau

Bürgerreporter:in:

Alexander Führer aus Düsseldorf

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