Langer Winter verhagelt Handwerk die Jahresbilanz 2013
Der extrem lange und kalte Winter hat dem Handwerk in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2013 regelrecht das Geschäft verhagelt. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe, das im Handwerk eine besondere Rolle spielt, waren im ersten Quartal um 15,7 Prozent eingebrochen. Erst ab dem Sommer gab es eine Aufholjagd.
NWHT-Präsident Prof. Wolfgang Schulhoff erklärte am 15. Januar auf der Jahrespressekonferenz der Landeshandwerksvertretung in Düsseldorf: „Der lange Winter vor einem Jahr hat die Bautätigkeit bis in den April hinein teilweise zum Erliegen gebracht.“ Mit dem vorhandenen Personal konnten die betroffenen Firmen bislang nur einen Teil des Verlustes wieder wettmachen. Im Zusammenhang mit dem schwachen Jahresstart dürfte auch eine unterdurchschnittliche Aktivität der Betriebe an Ausrüstungsinvestitionen im vergangenen Jahr stehen. Außerdem stagnierte das Neuwagengeschäft im Kfz-Gewerbe Die Auftragslage belebte sich erst im zweiten Halbjahr merklich: die Auftragsreichweite betrug zufriedenstellende sechs Wochen, im Schnitt waren die Kapazitäten der Unternehmen zu 80 Prozent ausgelastet. „Das Handwerk profitierte außerdem von der privaten Nachfrage nach Konsumgütern“, ergänzte Schulhoff.
Erwartungen für 2014 positiver
Das Handwerk ist der beschäftigungsstärkste Wirtschaftssektors des Landes mit 1,1 Mio. Beschäftigten in 190.000 Betrieben. Die Beschäftigung sank 2013 nur geringfügig um rund 5.000 Stellen (0,5 Prozent). Insgesamt geht das Handwerk von einem Umsatzrückgang um zwei Prozent aus und hätte damit 103 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die Daten für das vierte Quartal 2013 stehen noch aus. „Die Perspektiven für 2014 sehen dementsprechend freundlicher aus, ohne dass das Handwerk allerdings die von der Exportindustrie geprägte Dynamik der Gesamtwirtschaft erreichen wird. Der Aufholprozess im NRW-Handwerk werde sich immerhin verstetigen“, kündigte Schulhoff an. Der Handwerkstag prognostiziert ein leichtes Umsatz-Plus um 0,5 Prozent im Handwerk und stabile Beschäftigungszahlen. Stellenzuwächse seien am ehesten in den Branchengruppen Gewerblicher Bedarf (Zulieferer) und in den Gesundheitsberufen zu erwarten.
Bürgerreporter:in:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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