Jetzt kommt der RRX

So könnte er in wenigen Jahren fahren, der RRX als Animation im Kölner Hauptbahnhof. | Foto: Siemens
  • So könnte er in wenigen Jahren fahren, der RRX als Animation im Kölner Hauptbahnhof.
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Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist jetzt offiziell auf die Schiene gesetzt. Die am neuen Schienenverkehrskonzept Rhein-Ruhr-Express (RRX) beteiligten Zweckverbände beauftragten heute Siemens mit der Lieferung von 82 Elektrotriebzügen vom Typ Desiro HC und der Wartung über einen Zeitraum von 32 Jahren. Die Entscheidung über den Betreiber der Linien, der Schaffner und Lokführer bereitstellt, wurde allerdings vertagt. Die beteiligten Verkehrsverbünde aus NRW und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz Nord sowie Nordhessen sehen hier noch Klärungsbedarf.

Künftig ein 15-Minuten-Takt im Städteschnellverkehr

Der als Jahrhundertprojekt der Metropolregion geltende RRX soll von 2018 an die Verkehrsprobleme an Rhein und Ruhr lindern. Vor allem auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund schränken überlastete öffentliche Nahverkehrs- und Zugverbindungen die Mobilität seit Jahren erheblich ein. Durch den gezielten Ausbau der Schienenwege und die damit mögliche Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene wird erwartet, dass der RRX mehrere zehntausend Autofahrten pro Werktag überflüssig macht. Geplant ist, dass Ende 2018 die ersten RRX-Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern im Großraum Rhein-Ruhr fahren. Perspektivisch soll nach dem Ausbau der Schieneninfrastruktur ein 15-Minuten-Takt erreicht werden.

Neue Doppelstockzüge

Der Auftrag im Gesamtvolumen von über 1,7 Milliarden Euro ist für Siemens der bisher größte aus dem Bereich des regionalen Schienenverkehrs in Deutschland. „Das ist ein Riesenerfolg für das Bahngeschäft von Siemens. Wir sichern und schaffen dadurch hochwertige Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen. Unser moderner Zug ist eine gute Nachricht für Millionen Pendler an Rhein und Ruhr, der bevölkerungsreichsten Region Deutschlands“, sagte Jochen Eickholt, Chef der Bahnsparte von Siemens.

Der Auftrag für Siemens umfasst neu entwickelte, auf hohe Kapazitäten ausgelegte Doppelstock-Züge aus der bewährten Desiro-Zugfamilie. Jede Zugeinheit besteht aus vier Wagen. Auf 105 Metern Länge verteilen sich 400 Sitzplätze. Im Betrieb sollen jeweils zwei Einheiten verbunden werden, damit entsteht ein Acht-Wagen-Express mit 800 Sitzplätzen. Die Desiro-Züge fahren heute unter anderem in Deutschland, Belgien, Großbritannien, Russland, der Schweiz, Thailand und demnächst auch in Österreich.

Das Unternehmen liefert nicht nur die neuen Züge, sondern ist auch mit der Instandhaltung für 32 Jahre beauftragt – das ist in dieser Größenordnung ein Novum in der deutschen Bahnindustrie. Dafür wird in Dortmund-Eving ein Instandhaltungswerk für die gleichzeitige Betreuung von bis zu vier Zügen gebaut, rund 100 Stellen für Fachkräfte im Mehrschichtbetrieb werden geschaffen. Neben einer Fahrzeughalle, Spezialwerkstätten und einer Außen-Waschanlage sind Abstellgleise für bis zu zehn Züge geplant. Insgesamt hat Siemens damit in die Bahntechnikstandorte an Rhein und Ruhr rund 150 Millionen Euro investiert.

Folgende Städte werden nach derzeitiger Planung vom Rhein-Ruhr-Express profitieren, entweder als direkte RRX-Haltestelle oder durch ergänzende Linien mit RRX-Anschluss: Aachen, Altenbeken, Arnheim, Bielefeld, Bocholt, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Emmerich, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Kamen, Kassel, Koblenz, Köln, Krefeld, Leverkusen, Lünen, Minden, Mönchengladbach, Mülheim, Münster, Neuss, Oberhausen, Paderborn, Recklinghausen, Soest, Warburg, Wattenscheid, Wanne-Eickel und Wuppertal.

Bürgerreporter:in:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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