Die deutsche E-Auto-Produktion: Wirtschaftsfaktor und die Schattenseiten
(TRD/WID) Die Zahl der Auslieferungen von E-Autos soll zunehmen und das Kaufinteresse steigen. Das sorgt laut einer aktuellen Analyse trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 für eine positive Entwicklung am deutschen E-Mobilitäts-Markt. Durch zeitliche Verzögerungen lassen sich wirtschaftliche Erfolge aber nicht sofort messen.
Leiharbeiter und Stammpersonal
Nachteile dieser Entwicklung entstehen den Beschäftigten in der Automobilindustrie, da sich viele Unternehmen im globalen Wettbewerb gesund schrumpfen müssen. Besonders Leiharbeiter müssen damit rechnen, dass Verträge auslaufen und nicht verlängert werden und bei der Stammbelegschaft bangt man um Beschäftigungsgarantien.
Deutschlandfunk: In der Automobilindustrie trifft es die Leiharbeiter zuerst
Die Zahl neuzugelassener Elektrofahrzeuge im April, Mai und Juni 2020 in Deutschland um 26 Prozent stieg gegenüber dem Vorjahresquartal. „Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an der Gesamtzahl der Neuzulassungen erreichte im kompletten ersten Halbjahr 2020 mit 16,7 Prozent einen neuen Rekord“, heißt es bei PwC Autofacts und Strategy&.
Besonders deutlich bemerkbar machen sich dabei die Plug-In-Hybride mit einem massiven Zuwachs von 257 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal – reine Elektrofahrzeuge legten immerhin um 23 Prozent zu.
„Die Entwicklung der E-Mobilität beweist in der Krise, dass der Weg in Richtung eines strategisch wichtigen Marktsegments nicht nur weiterverfolgt, sondern sogar beschleunigt wird“, so Felix Kuhnert, Global Automotive Lead bei PwC. „Setzt sich der Absatzerfolg elektrifizierter Fahrzeuge fort, so erreichen die europäischen Automobilhersteller voraussichtlich in diesem Jahr die neuen CO2-Grenzwerte der EU.“ Aktuell treffe die starke Nachfrage der Verbraucher auf ein noch begrenztes Angebot, beziehungsweise auf lange Lieferzeiten. Deshalb würden die Effekte der staatlichen Fördermaßnahmen in Deutschland erst im kommenden Jahr deutlicher zu spüren sein.
Bei Volkswagen, Daimler & Co. laufen die Bänder. Doch zugleich machen sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer große Sorgen, wie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, wie ihre ganz persönliche Lage in den nächsten Monaten sein wird.
In Deutschland stehen als Folge der Corona-Pandemie richtungsweisende ökonomische Entscheidungen an. Rund 10 Millionen Menschen sind in Kurzarbeit und Hilfsmaßnahmen reißen riesige Löcher in die bisher gut gefüllten Kassen des Finanzministers. Alleine in diesem Jahr muss der Staat mit Steuerausfällen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro rechnen. Tausende Betriebe bangen um ihre Existenz, ob Start-Ups – Treiber von Innovationen und Erfindergeist –, Restaurants oder Kosmetiksalons. Corona macht vor keinem halt. Der Staat ist gefragt, um in dieser existenziellen Notlage zu helfen und Perspektiven für eine bessere Zukunft zu schaffen.
Hat die Agenda 2010 die Wettbewerbsfähigkeit massiv gestärkt?
Deutschland hat in den vergangenen 15 Jahren von einer sehr guten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung profitiert, auch begründet durch die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der Agenda 2010, die Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit international massiv gestärkt haben sagt Gerhard Schröder in einem Gastbeitrag im „Focus“.
Und dank der guten Haushaltsführung der vergangenen Jahre können wir uns heute die so wichtigen Hilfsprogramme leisten, nach dem Motto „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“. Nur mit Hilfe der schnell angebotenen Schutzschirme war es möglich, in dieser außergewöhnlichen Lage Vertrauen und Sicherheit zu schaffen. Das gilt insbesondere für kleine Unternehmen und für Soloselbständige.
Rückzahlbare Rettungsschirme für Freiberufler und Soloselbstständige in der Praxis
Andere Länder andere Sitten
In den USA lief Ende des Monats ein Milliarden-Hilfsprogramm aus, dank dem Amerikanerinnen und Amerikaner zusätzliches Arbeitslosengeld erhalten haben. Seit April waren es 600 Dollar pro Woche laut SRF / Schweiz Viele der 17 Millionen Arbeitslosen haben an diesem Wochenende die allerletzte Zahlung erhalten. Bisher haben sich die Regierung von Präsident Donald Trump und das Parlament sich nicht darauf einigen können, die Extra-Zahlungen weiterzuführen.
Bürgerreporter:in:Heinz Stanelle aus Düsseldorf |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.