YIN Xiuzhen stellt in Düsseldorf aus
Die Ausstellung "YIN Xiuzhen" ist vom 15. Dezember 2012 bis zum 10. März 2013 in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Yin gilt als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart aus China. In Zusammenarbeit mit dem Groninger Museum ist hier ihre erste große Einzelausstellung in Europa zu sehen, nachdem sie beispielsweise schon auf der Biennale Venedig 2007 im Moma - Museum of modern Art New York zu sehen war.
Die Düsseldorfer Ausstellung beginnt mit frühen Installationen Yins. Sie wurden oft in menschenleeren, unberührten Landschaften präsentiert und existieren heute nur noch in fotographischen Dokumentationen.
Yins Arbeiten aus den 1990er Jahren gelten als stark politisch motiviert, wenn beispielsweise die Folgen von Industrie und Technik für die Natur und für den Menschen thematisiert werden.
Yin schafft seit Ende der 1990er Jahre große skulpturale und installative Werke aus alten Kleidern, Schuhen, Möbeln und einfachen Baumaterialien wie Zement und Stein. Diese Kunstwerke sind häufig im öffentlichen Raum zu sehen. Ab dem Jahre 2000 wird Kleidung aus zweiter Hand "zur Fundgrube für ihre Ideen und folgenden Werke, die häufig um modernste Technik und urbanes Wachstum kreisen."
Die Arbeiten lassen sich auch als kritischer Kommentar lesen, wie das Düsseldorfer Museum mitteilt. Dieser Kommentar hinterfragt die "Sehnsüchte und Ängste des Individuums in einer globalen, auf Mobilität und Effizienz ausgerichteten Welt. Gerade in Asien wachsen die Städte enorm und rasant, im bevölkerungsreichsten Land der Erde springt man von Hochgeschwindigkeitsurbanisierung, und Peking hat mittlerweile über 16 Millionen Einwohner. Nicht zuletzt verweist Yin auf Chinas bedeutende Rolle als dominierender Textilproduzent für den Weltmarkt und damit verbundene Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, wenn sie den technischen Größenwahn und dessen Massenproduktion durch individuelle Handarbeit an riesigen Textilinstallationen ad absurdum führt."
Yin wurde 1963 in Peking geboren, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Sie genoß anfangs eine naturwissenschaftliche Schulabschluß. Da sie die Aufnahmeprüfung für ein entsprechendes Studium nicht schaffte, ließ sie eine geisteswissenschaftliche Ausbildung folgen, die sie finanzierte, indem sie privat Geld verdienen ging. 1985 - 1989 studierte sie an der Abteilung für Bildende Kunst der Capital Normal University, Peking; ihr Abschluß: Bachelor of Arts.
Die Ausstellung berührt Herz und spricht den Besucher persönlich an. Sie gefällt. Diese Aussage von Gregor Jansen, dem Leiter der Kunsthalle, stimmen durchaus. Auch der Besucher, dem moderne Kunst normalerweise nichts sagt, wird hier einen Zugang finden. Einige Äußerungen von ihm lassen aber auch Zweifel aufkommen.
Die Arbeiten sind wohl nicht regimekritisch. Sie sollen auf globale Probleme wie Umweltverschmutzung und den Zerfall des sozialen Zusammenhalts aufmerksam machen. Yin ist kommerziell erfolgreich. Sie ist in großen, bedeutenden internationalen Gallerien und Museen vertreten und kann es sich wohl erlauben, daß ihre Mitarbeiter das konkrete Kunstwerk dann herstellen. Wie paßt es zusammen, daß ein privates Museum wie das DKM in Duisburg chinesische Künstler wie Ai Weiwei feiert und hier ein Teil des kommunistischen Unterdrückungsapparates in China ausgestellt und gefeiert wird?
"Die Arbeiten sind wohl nicht regime
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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