Ausstellung
Sheila Hicks in Düsseldorf
Im Herbst/Winter 2024/25 zeigen das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop und die Kunsthalle Düsseldorf museums- und städteübergreifend die erste große überblickshafte Einzelausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks (*1934) in Deutschland. Sie haben damit eine Künstlerin ausgegraben, die zumindest mir pesönlich völlig unbekannt ist.
In groß- und kleinformatigen Wandarbeiten, Teppichen, Reliefs, Skulpturen und Installationen ist in Düsseldorf eine Ausstellung zu sehen, die sich mit einem "Medium" beschäftigt, das in der zeitgenössischen Kunst nur wenig vertreten ist. „Was kann man mit einem Faden machen?“, lautet die Frage, die die Künstlerin seit ihrem Studium bei Josef Albers an der Yale School of Art in den 1950er-Jahren in ihren Arbeiten verfolgt. Die Motivation für diese Ausstellung ist - zumindest für den Standort Bocholt - damit nachvollziehbar.
An den beiden Standorten, dem Josef Albers Museum in Bottrop und der Kunsthalle Düsseldorf, wird die Ausstellung das gesamte Schaffen der Künstlerin vorstellen: Das Josef Albers Museum präsentiert auf rund 700 Quadratmetern des preisgekrönten Anbaus von Gigon/Guyer eine Retrospektive. Diese vereint Arbeiten aus der Zeit von 1955 bis 2024, darunter nie gezeigte frühe Gemälde aus ihrer Studienzeit bei Josef Albers. Auch frühe Textilarbeiten, Werke aus ihrer Zeit in Chile, Mexiko und Marokko, Entwürfe für große architekturbezogene Auftragsarbeiten und ihre jüngeren farbintensiven Wandobjekte, Skulpturen und installativen Werke werden zu sehen sein und durch Skizzen und Materialien aus dem Archiv der Künstlerin ergänzt. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt daran anschließend einen umfassenderen Blick auf die aktuelle künstlerische Produktion von Sheila Hicks: Großformatige, teils ortsbezogene Installationen und Skulpturen entfalten ihre intensive Kraft im Kontrast zur brutalistischen Architektur der Ausstellungsräume und zeigen auch neueste Material- und Formenexperimente der Künstlerin.
Mit über 250 Werken aus allen Schaffensperioden vereint die Kooperationsausstellung erstmals in Deutschland einen umfassenden Überblick über das facettenreiche Schaffen der 90-jährigen Künstlerin, nach zahlreichen umfangreichen internationalen Ausstellungen u.a im Centre Pompidou Malaga (2023), im Kunstmuseum Sankt Gallen (2023), im Museum für Angewandte Kunst, Wien (2020), im Museo Chileno de Arte Precolombino, Santiago, Chile (2020) und im Nasher Sculpture Center, Dallas, TX, USA (2019).
Ich persönlich kann eine solche Ausstellung nur schwer einordnen. Nicht, daß sie schlecht gemacht wäre. Es wird aber wieder eine Künstlerin gezeigt, die dem großen Publikum völlig unbekannt sein wird. Was kann von einer solchen alten Damen (i. S. v. Lebensalter) noch kommen? Was können wir von ihr noch erwarten? Wohl eher nur noch Retrospektiven. Die Zukunft nutzt andere Materialien als Wolle. Wann wird die Kunsthalle in das elektronische Zeitalter eintauchen? Und beispielsweise Videokunst zeigen?
Müssen wir damit rechnen, daß - ausgehend vom Bottroper Museum - jetzt weitere Albers - Schüler ausgegraben und präsentiert werden? Ein solcher Gedanke ist wohl eher `was für Kunstwissenschaftler, die wissen möchten, wie der längst verstorbene Albers bis heute nachwirkt.
Sheila Hicks ist auf dem letzten Bild links zu sehen.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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