Filmmuseum Düsseldorf

Das Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf ist am Rande der dortigen Altstadt untergebracht. Das Hetjensmuseum liegt gleich nebenan.

Die ist Kasse und der Eingang zum Kino (wo regelmäßig ein Filmprogramm geboten wird) passiert, beginnt die eigentliche Ausstellung im 1. Obergeschoß.

"Auf dem Gang durch die Filmgeschichte begegnet der Besucher renommierten Regisseuren wie Chaplin, Fellini, Hitchcock oder Faßbinder und trifft auf Stars, darunter Marlene Dietrich, Ingrid Bergmann und Grace Kelly. Die Kostüme und Accessoires der Großen des Filmgeschäfts beweisen, daß selbst legendenumwobene Gestalten wie `die Garbo´ Menschen waren. Auch die Zeichen ihres Triumphes stehen hier im Filmmuseum: dies Oscars, Löwen, Bären und Bambis," berichtet ein Faltblatt. Die Regisseure werden kurz auf Lesesäulen mit Foto und einer kurzen künstlerischen Einordnung beschrieben; die Texte sind dabei in deutsch und englisch gehalten. Leider fehlen hier biographische und filmographische Daten, so daß der filmwissenschaftlich ungebildete Besucher bei Regisseure wie Satyajit Ray oder Akira Kurosawa schon Schwierigkeiten haben dürfte, ihre Bedeutung zu erkennen. An einigen Säulen kann man kurze Filmsequenzen betrachten.

"Das asiatische Schattenspiel, jene traditionsreiche Form des Geschichtenerzählens, arbeitet wie der Film mit Licht und Schatten, was sich gleich ausprobieren läßt. Mit raffinierten `Lichtspielen´ und optischen Tricks kopieren Guckkasten, Diorama, Lithopahnie und Anamorphose die Realität und täuschen mit Schein und Sein das Auge des Betachters. Schon die Höhlenmaler versuchten, Bewegung bildlich darzustellen. Mit der Zauberlaterne gelang es schließlich. Doch erst der Film liefert die Illusion, Bewegung tatsächlich im Bild verfolgen zu können. Mit Wundertrommelund Lebensrad kann jeder selbst ausprobieren, wie der Film das schafft.

Film setzt sich in der Regel aus einer Vielzahl kleiner Mosaiksteinchen zusammen - den Einstellungen. Im Schnitt, auch Montage genannt, setzt der Cutter sie zusammen und kreiert auf diese Weise fiktive Zeit und imaginäre Räume. An der Montagewand kann diese Technik selbst angewandt werden," geht es dann in der 2. Etage weiter. Der Schwerpunkt liegt hier also auf der Aufnahmetechnik. Dementsprechend gibt es hier auch viele historische Kameras zu sehen.

Der Gesichtspunkt der Wissensvermittlung kommt mir persönlich hier etwas zu kurz. Wie haben sich Kameratechnik und Aufnahmetechnik im Laufe der Zeit verändert? Wie sehen die Zusammenhänge zwischen asiatischem Schattenspiel und Film aus? Viele Zusammenhänge bleiben hier im Dunkeln. Der Besucher wird hier alleingelassen; keine Lesetafel, keine Schautafel begleitet ihn, zumal an der Kasse auch keine Literatur angeboten wird, die das Museum als solches vorstellt.

Das Museum ist 2.200 Quadratmeter groß. Im 3. und 4. Obergeschoß gibt es ein nachgebildetes Aufnahmestudio. "Filmluft geschnuppert wird im nachgebauten Filmstudio. Kulissen, Kameras, Windmaschine und Scheinwerfer machen es möglich. Und jeder kann - bei speziellen Workshops, vor allem für Kinder und Jugendliche - sich selbst enimal als Regisseur oder Filmstar versuchen. Wie ein Trickfilm entsteht, wird erklärt. Und auch technische Tricks im Film sind zu entdecken, so das `Blue Box´ - Verfahren, bei dem man unsichtbar wird," berichtet das schon erwähnte Faltblatt.

Auf dem ersten Blick führt das Museum in die Welt des Films ein. Es offenbart bei genauerem Hinsehen aber auch seine Schwächen. Die Gegenwart mit ihrer modernen Filmtechnologie wird genausowenig beschrieben wie etwa berühmte Filmschauspieler oder etwa Einflüsse von außen (wie Politik / Propaganda, Entwicklung der Filmstile, wirtschaftliche Gegebenheiten oder Konkurrenz von Fernsehen und Video / DVD). Beim Besucher entsteht schnell der Eindruck, daß hier inhaltlich viel fehlt...

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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