Das Theatermuseum in Düsseldorf
Das Theatermuseum in Düsseldorf liegt dort im Hofgarten genau gegenüber vom nordrhein-westfälischen Finanzministerium.
"Regie-Frauen. Ein Männerberuf in Frauenhand" heißt eine Ausstellung, die das Deutsche Theatermuseum München in der Zeit vom 23.2. bis 15.5.2011 in Düsseldorf zeigt; die reguläre Dauerausstellung ist in dieser Zeit abgebaut.
"Frauen als Regisseurinnen sind keine Erfindung der Neuzeit - es gab sie auch früher, doch sie waren handverlesen. Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt das Theater den allmählichen Durchbruch der Frauen im Regiefach und vier Generationen später kommt man nicht umhin, zu konstatieren, daß sich von der Nachkriegszeit bis heute enorm viel verändert hat. Respekt, Anerkennung und Förderung weiblicher Regisseure - lauter Tatsachen, die man fast als normal bezeichnen kann. Om 50 Porträts, die zum größten Teil auf der Basis von Interviews entstanden sind, geht die Ausstellung daher der Frage nach, was es für eine Frau bedeutet hat und immer noch bedeutet, in diesem männerdominierten Beruf Erfolg zu haben und welchen Veränderungen das Berufsbild in den letzten Jahrzehnten unterlag.
Hatten die ersten beiden Generationen um Ida Ehre, Ruth Bergmann und Christine Mielitz oder Andrea Breth und Katharina Thalbach nicht zuletzt mit der Unvereinbarkeit von Kindern und Karriere zu kämpfen, können die jüngeren Theaterfrauen wie z. B. Amelie Niermeyer oder Karin Beier die Karriereplanung inzwischen gelassener angehen, aber an gewissen hierarchischen Strukturen hat sich noch nichts wesentlich geändert.
Während sich Regisseurinnen von morgen wie Jorinde Dröse oder auch Katharina Wagner völlig unbelastet von den Schwierigkeiten ihrer Vorgängerinnen scheinen und wiederum neue Wege gehen. Stellvertretend und beispielhaft für andere gesellschaftliche Bereiche steht hier die Theaterwelt im Zentrum des Interesses. Ein Live-Report über die Veränderungen der Lebensbedingungen für Frauen in der westlichen Welt," stellt ein Faltblatt die Ausstellung vor.
Die Ausstellung irritiert mich doch etwas. Kurze Filmeinstellungen (den Hörer dafür erhält man an der Kasse), viel zu kurze Biographien, 4 großflächige Info-Lesetafeln und einige Fotos sollen in die Thematik einführen.
Wer sich in der bundesdeutschen Theaterlandschaft und Theatergeschichte nicht sehr gut auskennt, wird hier seine Schwierigkeiten haben. Die Informationen sind viel zu oberflächlich, als daß sie in das Thema einführen würden. Natürlich hat von Regisseurinnen wie Doris Dörrie schon mal gehört; an vielen Stellen fehlen aber Hintergrundinformationen, um die jeweilige Person und ihr Schaffen sowie ihre Bedeutung für das Theater überhaupt einzuordnen. Es bleibt die Frage, ob es sich nicht lohnen würde, auf den Wiederaufbau der Dauerausstellung zu warten, bis man das Museum besucht.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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