Kugelrundes 2 Pétanque * Pétanque in Deutschland*

Pétanque Logo Don.

Ein sehr guter, schon etwas älterer Spieler des Jeu Provencal musste zuschauen. Sein Rheuma plagte ihn, und er konnte weder den Ausfallschritt vollziehen noch konnte er die drei Schritte Anlauf zum Schuss nehmen, zu stark waren seine Schmerzen. Dennoch wollte er seinen Sport nicht aufgeben, und es kam ihm die Idee, die Wurfdistanz um einiges zu verkürzen und zudem ohne Anlauf im Stehen zu spielen. Man stand in einem Abwurfkreis und spielte auf eine Entfernung von 6 bis 10 m. Von der Abwurfposition – man musste mit geschlossenen Füßen im Kreis stehen – leitete sich
auch der Name des Spiels ab. Die Bezeichnung für "geschlossene Füße" heißt auf französisch "pieds tanqués", auf provencalisch hieß es "ped tanco". Diese beiden Wörter sind schon bald zu einem verschmolzen: Pétanque.
Da das Spielfeld keinen strengen Regeln unterzogen wurde, eröffneten sich große Möglichkeiten, dieses Spiel auszuüben. Man war nicht mehr beschränkt auf ein genau eingeteiltes Spielfeld auf einem bestimmten Platz, sondern man spielte auf Plätzen vor Kirchen, in Parks und auf ungepflasterten Dorfstraßen.
Im Jahre 1943 wurde der Boule-Verband, die Fédération Francaise de la Pétanque et du Jeu Provencal (F.F.P.J.P.) gegründet, der in der Zwischenzeit bereits über eine halbe Million eingeschriebene Mitglieder angehören. Auch in den Nachbarländern, wie der Schweiz, Italien, Spanien, Belgien und auch Deutschland gibt es inzwischen Boule-Verbände. Nationale und internationale Meisterschaften werden durchgeführt.

Pétanque in Deutschland
Von der Provence aus verbreitete sich Pétanque bald in ganz Frankreich. Das bei uns stationierte französische Militär und viele Touristen brachten das Spiel über den Rhein. Einige der in der ganzen Bundesrepublik verstreuten Pétanque-Spieler fanden sich zu Clubs zusammen, bis schließlich Anfang der achtziger Jahre der Deutsche Pétanque-Verband (DPV) ins Leben gerufen wurde.
Diese Dachorganisation richtet u. a. Deutsche Meisterschaften aus und ermittelt die Teilnehmer für die alljährlichen Weltmeisterschaften. Der DPV ist Mitglied der Fédération International de Pétanque et Jeu Provencal (F.I.P.J.P.) mit Sitz in Marseille.
In mehreren Bundesländern entstanden Landesverbände, so auch der bayerische- Pétanque- Verband. Zur Zeit existieren in Deutschland mehrere hundert Clubs mit mehr als 14.000 Mitgliedern.
Wenn man den Statistikern glauben darf, gibt in Deutschland dazu noch 1 Million Hobbyspieler. Diese Zahl wurde an Hand von verkauften Kugeln ermittelt.

Bürgerreporter:in:

johann albrecht aus Donauwörth

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