Nasrettin Hoca
,,Wo ich bin ist die Mittelpunkt der Erde"
In Minatürk Park in Eskisehir sah ich vom weiten einen Mullah Figur mit einem Kessel vor sich. Ich dachte sofort an Nasrettin Hoca. Im Kessel war noch ein kleiner Kessel (Bild 2). In Anlehnung an die Geschichte von Hoca mit dem geliehenen Kessel vom Nachbarn.
Der Hoca wurde im Jahr 1208 in Eskisehir (Sivrihisar) in dem Dorf Hortu geboren.
Er starb im Jahre 1284 in Akşehir mit 76 Jahren.
An seinem Grab ist geschrieben ,,Mittelpunkt der Erde"
1996 wurde von der Unesco als Nasreddin Hoca Jahr erklärt.
Die Geschichten um den Schelm und Querdenker Nasreddin Hodscha sind nicht nur in der Türkei bei Kindern und Erwachsenen sehr populär, sondern auch in der übrigen islamischen Welt.
Hodscha Nasreddin ist der Name des prominentesten Protagonisten humoristischer prosaischer Geschichten im gesamten türkisch-islamisch beeinflussten Raum vom Balkan bis zu den Turkvölkern Zentralasiens. Seine historische Existenz ist nicht gesichert; es wird angenommen, dass er im 13./14. Jahrhundert in Akşehir im südwestlichen Anatolien gelebt hat.
Nasreddin trägt im gesamten Entstehungs- und Verbreitungsgebiet der Anekdoten – sprachlich und kulturell bedingt – verschiedene Namen. Dieselbe Figur, die auf Türkisch Nasreddin Hoca genannt wird, ist auf Azeri als Molla Nəsrəddin, auf Kasachisch als Қожанасыр Ķožanasyr sowie in China auf Uigurisch als نەسىرىدىن ئەپەندى Əpəndi Nəsiridin und auf Chinesisch als 阿凡提 Āfántí (abgeleitet von Efendi) bekannt. Außerdem ist die Figur in weiten Teilen des persischen Sprachgebietes als Mollah Nasreddin (persisch ملا نصر الدين, DMG Molā Naṣro'd-Dīn) bekannt.
Manchmal spielt Nasreddin in seinen Witzen die Rolle eines schlauen, manchmal die eines dummen Menschen. Bedingt durch die weite geographische Verbreitung und die lange zeitliche Überlieferung wurden Nasreddin immer wieder neue Geschichten zugeschrieben. So konnte es nicht ausbleiben, dass die ihm zugeschriebenen Witze eine bunte Mischung aus Volksweisheit, Schlauheit, aber auch derben oder anzüglichen Inhalten sind. Einige seiner Witze wurden in Derwischkreisen allegorisch gedeutet, wie eine frühe Handschrift zeigt.
Ihm wurden allerlei witzige, humorvolle oder schwankhafte Erzählungen nachträglich zugeschrieben (wie beispielsweise die von Dschuha). In vielen Erzählungen spielt er einfach eine Witzfigur wie Klein Fritzchen, in anderen eine Art Till Eulenspiegel, wobei es durchaus Ähnlichkeiten in den Geschichten zu Eulenspiegel gibt (siehe beispielsweise Der Klang des Geldes, die vergleichbar bei Till Eulenspiegel oder in Grimms Märchen vorkommt). Von Italien bis Indien ist er in allen islamisch und christlich geprägten Regionen bekannt, und ihm werden vielerorts lokale Ereignisse zugeschrieben. Nasraddin oder Nostradin wird von den meisten Völkern der oben erwähnten Regionen für sich beansprucht, aber seine ethnische Zugehörigkeit bleibt weiterhin unbekannt.
Der sowjetische Schriftsteller Leonid Solowjow widmete sich in seinem Werk mehrfach dem Nasreddin-Stoff. Der sowjetische Spielfilm Nasreddin in Buchara entstand 1943 auf Grundlage seines Romans Der Unruhestifter. Im deutschsprachigen Raum wurde die Figur als Hodscha Nassr-Ed-Din Effendi erstmals durch Gregor von Rezzoris 1953 erschienenen Maghrebinischen Geschichten einem größeren Publikum bekannt. Die TV-Trickserie Nasreddin Hoca Zaman Yolcusu entstand in der Türkei.
Wikipedia
Bürgerreporter:in:Kocaman (Ali) aus Donauwörth |
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