Wanderers Nachtlied - Stimmungsmomente I

Wanderers Nachtlied

Der du von dem Himmel bist,
Alles Leid und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist,
Doppelt mit Erquickung füllest,
Ach, ich bin des Treibens müde,
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
Komm, ach komm in meine Brust!

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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2 Kommentare

Bürgerreporter:in
Wolfgang Leitner aus Donauwörth
am 08.08.2010 um 13:10

Das ist ein faszinierendes Erlebnis, wenn man in einem Gedichtband eines Autoren, den man schon lange zu kennen meint, eine Stimmungsnuance neu entdeckt oder einer bekannten Zeile nach langen Jahren eine Bedeutung abgewinnt, die so ganz anders und tiefer ist als je vorher.

Gerade des Wanderers Nachtlied schien mir ganz gut, in die Ideenreihe, im Frühjahr hier begonnen, zu passen: Eine Stimmung, nicht dominant normalerweise im Alltag, aber so tief, so echt, so melancholisch-schön.

Manche lyrisch verarbeiteten Stimmungsmomente sind wie geistige Peripetien, Wendepunkte, die man irgendwann auch erreicht und erlebt haben muss, da sie wie ein Kontrapunkt dastehen können - vielleicht gerade zu etwas, das im eigenen Seelenleben sonst unvollkommen bliebe ... .

Bürgerreporter:in
Wolfgang Leitner aus Donauwörth
am 18.08.2010 um 14:35

Ja, auch so - ganz im allnächtlichen Kontext - kann man dieses Gedicht sehen :-)