Heide-Forum im Landkreis - Naturschätze erkennen, bewahren und fördern

Naturschätze erkennen, bewahren und fördern
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Die Wanderschäfer mit ihren Herden sind unverzichtbar für den Erhalt dieser traditionellen Kulturlandschaft. Ohne sie müsste maschinelle Pflege eingesetzt werden, um der sonst drohenden Verbuschung entgegenzuwirken. Auf Initiative des Teamleiters der Unteren Naturschutzbehörde, Herrn Roland Scholz, veranstaltete das Landratsamt am 19.7.2007 in Huisheim das erste Heide-Forum im Landkreis. Er erkannte die Not-wendigkeit, sich möglichst frühzeitig mit der Thematik gemeinsam auseinanderzusetzen. Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Vertretern der Kommunen, der Fachbehörden, den Schäfern, dem Schäfereiverband, den örtlichen Naturschutzorganisationen, dem AGENDA-Arbeitskreis „Ries im Wandel“, des Geopark-Expertenteams Natur und Landschaft, der Touristinformationsstellen, der Naturwächter, des Naturschutzbeirates sowie des Umweltausschusses zusammen.

Einführend stellte Herr Landrat Stefan Rößle deutlich heraus, dass die Heiden in unserer Heimat Kostbarkeiten von unschätzbarem Wert darstellen. Er dankte für das Interesse der Teilnehmer, denn es gilt, diese Naturschätze zu erkennen, zu bewahren und zu fördern. Das Heide-Forum soll als Plattform dienen, um gemeinsam Zielvorstellungen, Probleme und Lösungsansätze zu erörtern.

Zur Information wurde die Bedeutung der Heiden aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeigt. Herr Dr. Andreas Zehm, Landesamt für Umwelt, erläuterte die floristische und faunistische Vielfalt dieser herausragenden Gebiete. Beispielhaft seien Arten wie Silberdistel, Frühlings-Enzian, Küchenschelle, Brand-Knabenkraut, Eidechsen oder Widderchen genannt. Den rechtlichen Schutz nach dem Naturschutzgesetz stellte Herr Roland Scholz deutlich heraus und wies auf die Verpflichtung zum Erhalt dieser ökologisch wertvollen Lebenräume hin. Herr Georg Zettler, Amt für Landwirtschaft und Forsten Wertingen, zeigte die Situation aus der Sicht der Schäfer auf. Dabei sind u.a. Probleme in der Betriebs- und Altersstruktur durchaus zu erkennen, über die frühzeitig diskutiert werden muss. Die Existenzsicherung, der Verfall der Produkterlöse oder der Mangel an jungen Nachwuchskräften aus den Schäferfamilien verdeutlichen den Handlungsbedarf. Herr Günther Zwerger, Geschäftsführer des Geoparks, beleuchtete die Situation aus geotouristischer Sicht. Dabei ging er der Frage nach, inwieweit dies eine Chance für die Region sei. Die Natur und Landschaft ist ein wesentlicher Bestandteil im Gesamtnetz des Geoparks. Abschließend legte Herr Stefan Pscherer die Möglichkeiten staatlicher Förderungen dar. Dabei waren grundlegend für die Schäfer die Teil-nahme am Vertragsnaturschutzprogramm und für die Eigentümer die Anteilsförderungen nach der Landschaftspflegerichtlinie zu nennen. Die Regierung von Schwaben misst dem Erhalt dieser hochkomplexen Biotope einen äußerst hohen Stellenwert bei.

In der sich daran anschließenden Diskussion wurden u. a. Punkte wie Beweidungsintensität, fehlende Beweidung aufgrund mangelnder Erreichbarkeit, aufwendiger Wassertransport, Zukunft der Betriebe, notwendige Pflegemaßnahmen angesprochen. Es wurde vorgeschlagen, dass die Gesamtproblematik in einem gemeinsamen Naturschutzprojekt aufzugreifen sei, um dadurch sowohl einen Betrag zur Stabilisierung der Wanderschäferei als auch für den Erhalt der Artenvielfalt zu leisten.

Der Rieser Naturschutzverein, der Bund Naturschutz und die Naturschutzbehörde des Landkreises Donau-Ries signalisierten ihre Bereitschaft für ein gemeinsames Engagement. Zum Abschluss des Programms konnten Lammspezialitäten gekostet werden, die der Club der Köche in Zusammenarbeit mit der Berufsschule Donauwörth zubereitete. Hierfür wurden zwei junge Lämmer von den Wanderschäfern gestiftet.

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Bürgerreporter:in:

LRA Donau-Ries aus Donauwörth

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