Positive Bilanz im Berufsberatungsjahr 2008/09 trotz Wirtschaftskrise

Pressegespräch in der Arbeitsagentur Donauwörth
Zur Situation am Ausbildungsmarkt in der Region

"Die Bilanz zum Abschluss des Berufsberatungsjahres für Nordschwaben zeigt, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt trotz Rezession nicht verschlechtert hat," erläuterte Claudia Wolfinger, Leiterin der Arbeitsagentur in Donauwörth, im Pressegespräch.

Drei Hauptfaktoren spielen dabei eine Rolle: Die demografische Entwicklung (geburtenschwache Jahrgänge), die wachsende Tendenz zu höheren Bildungsabschlüssen und schließlich eine deutlich geringere Zahl an Altbewerbern.

So wurden die Rückgänge gemeldeter Ausbildungsstellen mehr als kompensiert, die Relation Stellen-Bewerber sogar leicht von 1,35 auf 1,33 Bewerber pro Ausbildungsstelle verbessert.
"Jedem Jugendlichen kann ein Angebot gemacht werden" - so ließe sich die aktuelle Situation beschreiben und auf den Punkt bringen.

"Wer einen guten Abschluss - gleich von welcher Schule - mitbringt, hat derzeit gute und sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt," resümmierte die Agenturleiterin. Ende September waren lediglich 9 (!) Bewerber im Agenturbereich (Donau-Ries - Dillingen) unversorgt (Vergleich Vorjahr: 28).

Solche hervorragenden Ergebnisse - so unterstrich Ulrich Schneid - entstehen nicht zufällig: Im Juli - also gleich nach dem Schulabschluss - wurden in Donauwörth, Dillingen und Nördlingen Bewerberbörsen angeboten, im September starteten berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB), und im Oktober gab es die Last-Minute-Lehrstellenbörse und den Berufswegekompass 2009 (die SoZ berichtete).

Anette Göllner, Handwerkskammer Schwaben, konnte gleichfalls auf positive Entwicklungen verweisen: Zwar greifen immer weniger Betriebe auf Einstiegsqualifikationen zurück, aber ebenso steigt die Zahl der Firmen, die erstmalig ausbilden. Viele Betriebe entscheiden sich also mit Blick auf einen drohenden Fachkräftemangel, wenn die Krise überwunden und die Konjunktur wieder angelaufen ist. Wer nicht ausbildet, handelt kurzsichtig.

Dennoch enden nicht etwa jetzt schon sämtliche Vermittlungsaktivitäten: "Vielmehr melden sich auch jetzt noch Jugendliche, die z. B. keinen Studienplatz erhalten haben, eine weiterführende Schule abbrechen und nun doch eine duale Berufsausbildung anstreben. Außerdem melden auch jetzt noch Betriebe freie Ausbildungsstellen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr," erklärte Claudia Wolfinger abschließend.

Zweifellos stimmen solche Fakten und Tendenzen optimistisch, zumal in Anbetracht der aktuellen beispiellosen Wirtschaftskrise (deren Tiefstpunkt jedoch viele Experten bereits durchschritten sehen); nach wie vor heißt aber der Schlüssel zum Ausbildungsmarkt, der solche guten und sehr guten Chancen eröffnet: Ein guter Schulabschluss (wobei die Schulart generell zweitrangig ist).-

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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