Die Eröffnung der neuen „Freilichtbühne am Mangoldfelsen“ in Donauwörth
Mit einem fetzigen Mantel- und Degenstück wurde die neue „Freilichtbühne am Mangoldfelsen“ in Donauwörth am 23.06.2007 um 20.00 Uhr eröffnet. 500 geladene Gäste, 50 davon auf eigens noch herangeschafften Stühlen, wohnten der Premiere und Eröffnungsfeier bei und bedachten die Leistung der Amateurschauspieler am Schluss mit stehenden Ovationen.
Zunächst war hinter dem Mangoldfelsen nur Blasmusik zu hören. Dann zogen die 80 Mitwirkenden der Freilichtbühne in ihren bunten Kostümen, begleitet von der Donauwörther Stadtkapelle und großem Applaus der Premierengäste auf die Freilichtbühne ein und bevölkerten zum Auftakt der Eröffnungsfeier die Bühne.
Zu Beginn der Veranstaltung richtete Regisseur und Vereinsvorsitzender Wolfgang Schiffelholz Dankesworte vor allem an Oberbürgermeister Armin Neudert und den Donauwörther Stadtrat, die mit dem Beschluss, in der Promenade eine neue Freilichtbühnenanlage mit 450 Sitzplätzen anzusiedeln, eine mutige und zukunftsweisende Entscheidung getroffen haben. Anschließend hob Oberbürgermeister Armin Neudert die Bedeutung der architektonisch modern und einprägsam gestalteten Freilichtbühne weit über die Grenzen Donauwörths hervor. Ludwig Hofmann, Präsident des Bundes Deutscher Freilichtbühnen, honorierte in seiner Rede besonders das außergewöhnliche Engagement der Donauwörther Theaterspieler, und übergab als Gastgeschenk Handwerkszeug für den Bühnenbau. Mit der Übergabe des goldenen Schlüssels an OB Neudert und Wolfgang Schiffelholz, begleitet von humorigen Worten, beendete der verantwortliche Architekt Gerd Mann die offizielle Eröffnung der Freilichtbühnenanlage.
Nach einer kurzen Pause begann die diesjährige Inszenierung. Bestechend und detailreich gestaltet allein schon das Bühnenbild, das die Gassen von Paris mit seinen kleinen Fachwerksbauten im Jahre 1650 darstellt. Daneben erhaben und säulenbestückt der Palast des Kardinals Mazarin, der durch eine durchdachte bühnenbildnerische Lösung in Sekundenschnelle, je nach Bedarf, zur Bibliothek des Kardinals oder zum Königszimmer umgebaut wurde. Auf der anderen Seite der runden Bühne die Musketierkneipe mit Tischen und Bänken. Im zweiten Akt schmückte gar noch ein Schiff die Bühne.
Fetzig inszeniert waren insbesondere die Fecht- und Kampfszenen, bei denen Kardinalsgardisten gegen Musketiere antraten, bunt und stimmungsvoll die Szenen der Zigeuner, lustig und mit Augenzwinkern das frivole Ballett der Klosterschülerinnen, eindrucksvoll im schemenhaften Abendlicht der Tanz der Bettler im 2. Akt.
Überzeugend gespielt auch die Einzeldarstellungen: Kardinal Mazarin (Bernd Zoels), hinterhältig und berechnend, immer auf seinen Vorteil bedacht. Intregant der Mönch (Arthur Sonnabend) der als Bettler verkleidet die Volksmeinung belauschte. Der Konditor Caramel (Walter Walden), ein Mann des Volkes, aufmüpfig und hie und da auch duckmäuserisch. Und dann natürlich Leona (Gabi Vit), Vertraute des Kardinals, die als Agentin in den verschiedensten Rollen brillierte, mal als Marketenderin, mal als fechtender Junker und mal als Zigeunerin. Eigentlich gehörte die Bühne aber, wenn würde es verwundern, den drei Musketieren D`Artagnan (Stephan Geist), Porthos (Florian Lang) und Aramis (Jonathan Schädle). Mal galant und mal raubeinig, immer aber mit viel Herz und Humor verteidigten sie die Ehre der Königin (Ingrid Müller). Sehr respektabel aber auch die Gesangsszenen, musikalisch in Szene gesetzt von Michael Zinsmeister. Hier ganz besonders hervorzuheben die Szenen des Musketierliebchens Miotte (Melanie Dötsch) und die der Manon (Monika Berchtenbreiter). Als Besonderheit kamen auf der neuen Freilichtbühne auch erstmals Pferde zum Einsatz. Musketiere ritten über die Bühne oder versorgten ihre Pferde neben der Musketierkneipe und die Königin wurde von einer zweispännigen originalen Viktoriakutsche an ihrem Palast abgeholt. In kurze Worte gefasst wurde eine fetzige Freilichtinszenierung zur Eröffnung der neuen Bühnenanlage geboten, die beim Publikum keine Wünsche offen lies. Minutenlanger stehender Applaus honorierte die monatelange Arbeit der Amateurschauspieler und so manches Auge eines Mitwirkenden wurde angesichts der Ovationen ein klein wenig feucht. Bei einem kalten Büffet im Fackelschein für Zuschauer und Mitwirkende fand der Eröffnungs- und Premierenabend seinen gelungenen Abschluss. „Die drei Musketiere“ auf der Donauwörther Freilichtbühne kämpfen an folgenden Tagen für die Ehre der Königin:
29. und 30.Juni, 6., 8., 11., 13., 14., 25., 27. und 28.Juli., 3., 4. und 5. August. jeweils um 20.30 Uhr. Karten für die drei Kategorien 12,- 15.- und 18.- Euro gibt es unter Tel. 0906/8981 oder online unter www.freilichtbuehne-donauwoerth.de . Kinder, Jugendliche und Studenten bezahlen jeweils die Hälfte. Weiter auf der Freilichtbühne Donauwörth zu sehen: Das Märchen „Pinocchio“ für Kinder ab 4 Jahren und jung gebliebene Erwachsene am 5., 12., 15. und 22 Juli und am 1. August.
Kinder 5,-, Erwachsene 7,-
Bürgerreporter:in:Wolfgang Schiffelholz aus Donauwörth |
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