Ausflug der Mesner
Mesner pilgern zur „Schönsten Dorfkirche der Welt“
Donauwörther Mesnergemeinschaft erkundeten Steinhausen und Bad Schussenried
Donauwörth (jt). 51 Teilnehmer konnte der Dekanatsleiter der Donauwörther Mesnergemeinschaft, Jürgen Tochtermann, am vergangenen Mittwoch, den 13. Juli 2011, bei wechselhaftem Wetter begrüßen. Ziel war heuer der Barockwinkel mit Steinhausen und Bad Schussenried, wo ein abwechslungsreiches Programm wartete.
Nach der Begrüßung und dem Morgengebet hatte das Leitungsteam für die Mitfahrenden wieder Brezen und Kaffee zur morgendlichen Stärkung vorbereitet. Nach der Ankunft in Steinhausen feierten die Mesnerinnen und Mesner mit ihren Gästen in der als „Schönste Dorfkirche der Welt“ bezeichneten Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“ mit ihrem Präses Pater Blasius Mayer einen feierlichen Gottesdienst. In seiner Ansprache bekräftigte er, dass der Same auf guten Boden fallen müsse, damit er aufgehen kann. Wie man ihn gut bereitet, hänge aber von den Menschen selbst ab. So sollten sich die Menschen immer wieder von Gottes Wort ergreifen lassen und ihr Herz dafür öffnen. So dürfen sie immer neu „Ja“ zu Gottes Wort sagen. Die Mesner und Mesnerinnen ermunterte Pater Mayer, sich immer wieder neu vom Blick auf Maria bewegen zu lassen und auf den Willen Gottes einzugehen, besonders wenn ein Ja verlangt wird, das nicht eingeplant war.
Im Anschluss an die Eucharistiefeier erläuterte die Mesnerin von Steinhausen den Kirchendienern die Aussagekraft der Wallfahrtskirche, welche von 1728 – 1733 für die Reichsabtei Schussenried errichtet wurde. Geplant, erbaut und stuckiert wurde sie von Dominikus Zimmermann und mit kunsthistorisch bedeutenden Deckenfresken ausgestattet durch dessen älteren Bruder Johann Baptist Zimmermann. So blicken z. B. insgesamt 365 Engel auf die Kirchenbesucher herab. Während der Führung erfuhren die Teilnehmer auch, dass der Bauherr, Abt Didakus, wegen erheblicher Baukostenüberschreitung von einem geistlichen Gericht seines Ordens gemaßregelt und strafversetzt wurde und die damals geplanten und bereits fertiggestellten Altäre nicht mehr eingebaut wurden.
Nach dem Mittagessen durften die Mesnerinnen und Mesner mit ihren Gästen verschiedene Temperaturgrade während der informativen Führung durch die Erlebnisbrauerei Schussenried erspüren.
Dieser schloss sich noch eine Erläuterung des sehenswerten Chorgestühls in der Klosterkirche St. Magnus und des eingegliederten Klostermuseums an. Pfarrer Meckler ließ es sich nicht nehmen, die Mesnerinnen und Mesner persönlich zu begrüßen und die Führungen zu halten. Das Chorgestühl in der Pfarrkirche aus der Werkstatt von Georg Anton Machein aus den Jahren 1715 – 1717 enthält Darstellungen aus der vernunftlosen Tier- und Pflanzenwelt und aus dem Reich der Laster und Dämonen. Heiligenstatuten erinnern an männliche und weibliche Ordensgründer. Die Rückwand zeigt Bibelreliefs, in denen Gestalten des Alten und Neuen Testaments verkörpert sind. Besondere Schätze sind in der Sakristei und dem Klostermuseum verborgen. Über 800 Jahre Klostergeschichte werden dort Aufbewahrt. Zu sehen sind darunter alte Klosteransichten ebenso wie Paramente, Mitren und Pallien. Besonderen Eindruck hinterließen die wertvoll gestickten Paramente, welche nach Meinung der Mesner leider nur noch sehr selten getragen werden.
Während der Heimfahrt klang der Tag noch bei einem gemütlichen Abendessen in Echenbrunn aus. Dekanatsleiter Jürgen Tochtermann dankte für die zahlreiche Teilnahme und erinnerte an anstehende Termine und wünschte allen einen guten Heimweg.
Bürgerreporter:in:Jürgen Tochtermann aus Donauwörth |
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