Kluftingers neuer Fall im Donauwörther Tanzhaus:
Humoristische Lesung vor vollem Saal zu zwei schönen Jubiläen
5 Jahre Buchhaus Greno und 100 Jahre Stadtbibliothek
Was? Wer Kommissar Kluftinger ist? Kluftinger ist Kult! Rainer Kaufmanns Fernsehfilm "Erntedank", der den Allgäuer Kommissar Kluftinger, gespielt von Herbert Knaup, erstmals in Aktion zeigte, lockte 2,37 Mio. Zuschauer vor die Mattscheibe.
Zum 100. Geburtstag der Donauwörther Stadtbibliothek und zu 5 Jahre Buchhaus Greno waren die Autoren, Michael Kobr und Volker Klüpfel, eingeladen, ihren neuen Kluftinger-Krimi "Rauhnacht" zu präsentieren.
Dass diese Lesung mehr bedeuten würde, als Passagen aus dem neuen Krimi zu hören, war Evelyn Leippert-Kutzner, Leiterin der Stadtbücherei, und Nico Greno (Buchhaus) klar - ebenso wie den zahlreichen Besuchern, allesamt Fans und meist schon lange Kluftinger-begeistert.
Eine echte schwäbisch-humoristische Soiree erwartete das Publikum, von der ersten bis zur letzten Minute, mit allen Ecken und Kanten schwäbisch-allgäuerischen Temperaments, ja sogar - für Nichteinheimische - mit einer substantiellen Einführung in die schwäbische Kultur.
Das Autoren-Duo, ihres Zeichens Realschullehrer bzw. Redakteur, installierten zunächst einmal einen "Gescheitomaten", vorsorglich zuvor im Rathaus schon einmal getestet, der das Intelligenzniveau des Publikums mittels Punkte auf einem Display anzeigte (das Rathaus hatte 66 Punkte erreicht).
Bekanntlich liegen die zwölf Rauhnächte in unseren Breiten zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar, und zu dieser Zeit verbringt Kluftinger mit Gemahlin und Freunden eingeschneit und (fast) isoliert auf einer Berghütte, wo - naturgemäß ein Mord passiert, den der pfiffige Kommissar zu lösen hat.
Vorgewarnt seien alle, die nicht über ausreichend Grundkenntnisse in Schwäbisch bzw. Allgäuer Dialekt verfügen: Es ist ein Allgäukrimi, und nicht nur Kluftingers Gepflogenheiten, Sprechweise, nein, a l l e s ist in diesem Krimi schwäbisch-gemütlich, markant, anpackend, unorthodox - schwäbisch-direkt, immer geradlinig, aber auch verschmitzt, immer mit einem unverkennbaren Schalk im Nacken.
Wollte man den schwäbischen, insbesondere den Allgäuer Charakter, das Temperament veranschaulichen: die Kluftinger-Krimiromane sind ideal geeignet.
Nun ist Kluftinger gewiss nicht nur für Kulturtouristen ein wahres Paradigma, nein, es sei versichert: Schwaben finden reichlich Gelegenheit mitzuschmunzeln und den unwiderstehlichen Charme zu genießen, dieses Original, würdig als Pendant zu einem Karl Valentin, nur eben modern, modern soweit Kluftingers nicht wenig ausgeprägtes Ego dies zulässt, aber wohl gerade deswegen so überzeugend und authentisch.
Warum gerade die Kluftinger-Romane einem über Schwabens Grenzen hinaus so großem Publikum so sympathisch erscheinen? Seine Echtheit, die durch eine durch und durch authentische Sprache zum Ausdruck kommt, seine unkonventionelle, pragmatische Haltung, ein Anti-Held oder besser: ein Kommissar mit allem Menschlichen, allem Allzumenschlichen, plastisch-greifbar, der mit seinen Fans durch die Tücken des Alltags und des Berufs tapfer durchmarschiert - wohin auch immer. Tosender Applaus lohnte es dem Autoren-Duo, das einer Krimi-Lesung überragende humoristische Momente abgewann und so die Geburtstagsfeier zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließ.-
Foto: Zwei Autoren mit einem echten schwäbischen Kult-Kommissar Kluftinger: Michael Kobr und Volker Klüpfel präsentierten ihren neuen Krimi "Rauhnacht" im ausverkauften Tanzhaus-Saal.
Einen ganzen Abend lang genoss das Publikum exquisiten schwäbischen Humor, der alle Erwartungen begeisterter Kluftinger-Fans erfüllte.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Leitner aus Donauwörth |
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