Eigenschutztraining in der Donauwörther Mangoldschule – ein erfolgreiches Projekt wird fortgesetzt.
Nachdem das erste Eigenschutztraining in Zusammenarbeit mit der Polizei Donauwörth, sowie den Taekwondo-Trainern des VSC Donauwörth im Juni 2007 eine überwältigende Resonanz zeigte, wurde das Projekt nun auch in 2008 weitergeführt.
Zum vorausgehenden Elternabend konnte die Schulleiterin Sibylle Lutzkat neben den Referenten, Polizeioberkommissar Michael Deisenhofer sowie den Taekwondo-Trainern und Fachübungsleitern Gewaltprävention Catrin und Wolfgang Häckel, bereits über 100 interessierte Eltern begrüßen. Hier wurde das Projekt den Eltern vorgestellt und auch ausdrücklich betont, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Selbstverteidigungskurs handelt, sondern die Kinder bereits im Vorfeld lernen sollen, nicht in die klassische Opferrolle zu gelangen. Von Polizeioberkommissar Michael Deisenhofer lernten die Schüler, wie sie sich KFZ-Kennzeichen am besten merken und möglichst genaue Personenbeschreibungen abgeben können, aber auch, wie sie sich richtig auf dem Schulweg, an der Haustüre und am Telefon verhalten sollen. In den dritten und vierten Klassen wurde zudem das Thema Gewalt behandelt.
150 Grundschulkinder nahmen teil
Die Resonanz für das praktische Training war mit 150 Teilnehmern ebenfalls sehr gut. Die Kinder wurden hier an zwei Tagen für jeweils 1 ½ Stunden unterrichtet. So wurden Blickkontakt und selbstbewusstes Auftreten ebenso geübt wie der Einsatz einer festen und deutlichen Stimme. Die Teilnehmer lernten die richtigen Tritte und Schläge an wirkungsvollen Stellen einzusetzen und erfuhren auch die Möglichkeiten alltägliche Gegenstände als Hilfsmittel zu benutzen. Anhand „lebensgroßer“ Opfer in Form von Weichbodenmatten stellten die Schüler auch recht schnell fest, wo die körperlichen Grenzen eines jeden sind. So war es zum Beispiel für die Erstklässler eine Ernüchterung, dass sie für einen Schlag auf die Nase einfach noch zu klein waren.
Des weiteren wurde erarbeitet, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn die Kinder an Schulranzen oder Jacke festgehalten werden. Erstaunlich war insgesamt, wie viel die Schüler noch vom vorherigen Kurs wussten und so war jedem Kind klar, dass der Verlust des Schulranzens weit aus weniger schlimm ist, als wenn dem Kind selbst etwas zustoßen würde.
In Rollenspielen wurde das Verhalten bei Angriffen geübt. Hier sollten die Kinder mit lauten Schreien Hilfe suchen, der Angesprochene hatte dann die Aufgabe, das Opfer zu beschützen bzw. die anderen Passanten zu animieren, den Angreifer dingfest zu machen. Weitere Rollenspiele zielten darauf ab, den Betroffenen aufzuzeigen, in welchem Bereich und welchen Situationen ein Fremder nichts zu suchen hat, oder wie man sich verhält, wenn man einen Konflikt beobachtet. In den dritten und vierten Klassen wurde zudem das Thema Vertrauen und Gewalt in Rollenspielen aufgearbeitet.
Als Fazit konnten die Kinder mitnehmen, dass es sich sehr viel besser anfühlt, wenn man in aufrechter Haltung geht und seinen Mitmenschen und Ansprechpartnern direkt in die Augen blickt. Zudem wurde erarbeitet, dass Gewalt und Schlagen innerhalb der Schule keine Lösung ist. Zur Erinnerung an das Erlernte erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde. Polizei, Trainer und auch die Schulleitung sind sich einig, dass dieser sinnvolle Kurs auch in 2009 fortgeführt werden soll.
Bürgerreporter:in:Stefan Reinelt aus Donauwörth |
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