Zwischen Leben und Tod

Ringo
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liegen, wenn man es genau betrachtet, keine all zu großen Wege. Wir Hunde werden nicht ganz so alt, wie es der Mensch an und für sich wird, aber auch wir können ziemlich alt werden, wenn man es von unserer Seite aus betrachtet. Das sage ich mir zumindest in letzter Zeit immer wieder.
Ich habe mich in der letzten Zeit aufgrund unserer Verluste mit dem Thema Leben und Tod beschäftigt. So genau hatte ich noch nie darüber nachgedacht, daß ich wohl auch schon eher die zweite Lebenshälfte erreicht habe. Ich bin 7 Jahre alt und gelte im Hundeleben nun als Senior. Ist das nicht erstaunlich? Ich habe gehört, daß sich mein Körper jetzt auch noch etwas verändern wird und das ein oder andere Zipperlein dazu kommen kann. Nun ja, es ist ja nicht so, daß ich schon steinalt bin, aber es hat mir schon zu denken gegeben, mich so unerwartet von Kay verabschieden zu müssen. Viele dumme Gedanken, die Betty versucht hat mir aus dem Kopf zu jagen, haben mich manchmal bis in den Schlaf verfolgt. Nein, ich hatte keine Aplträume. Aber ganz erfolgreich war sie nicht unsere Betty, auch wenn sie eine gute Zuhörerin und Beraterin geworden ist. Das Leben als Hofkatze tut ihr richtig gut. Und sie weiß vieles Dinge, ehe diese geschehen. Das Leben so direkt mit unseren Menschen und auch die Gespräche in der Küche mit unseren Menschen verschaffen ihr unzweifelhaft einen großes Vorteil.
Doch auch sie hat es nicht kommen sehen. Was? Ich bin mir sicher, daß Sie es schon erfahren haben. Wir haben Nachwuchs bekommen? Nun ja, so mehr oder weniger! Ich habe ganz tief in den frühen Seiten des Tagebuch gelesen, daß wir hier schon ein paar mal Welpen hatten, ja es sind auch schon kleine Hunde hier auf die Welt gekommen. Das war jetzt nicht der Fall. Unser Zuwachs ist ein paar Wochen alt und ist zu siebt bei uns vor ein paar Tagen eingezogen. Viel kann ich ihnen über die kleinen Racker noch nicht erzählen, aber sie sehen sehr aufgeweckt aus und scheinen sich auch schon gut zurecht zu finden. Es wird bestimmt spannend zu erleben, wie sie sich fast jeden Tag verändern werden. Wobei mir hier unsere allwissenden Betty geraten hat, nicht zu viel zu erwarten, denn sie rechnet nicht damit, daß diese kleine Horde sehr lange bei uns sein wird. Von einem Heranwachsen miterleben kann man in Bettys Erwartung nicht reden.
Natürlich stellt sich uns anderen die Frage, ob sich das auf uns und unsere Chance auswirkt eine Familie zu finden. Nun, die Bedenken sind nicht vom Tisch zu wischen. So Babys sind einfach süß und Menschen verfallen dabei in einen wahren Rausch. Das erleben wir regelmäßig im Katzenhaus und warum sollte es bei uns Hunden anders sein. Also stellen wir Hunde uns seelisch schon einmal darauf ein, daß wir, solange die Babys hier sind, eher die zweite Geige spielen werden.
Ob ich in der Zeit Auszüge erwarte? Mit Sicherheit, wieviel und ob bei uns im Hundehaus etwas passieren wird ist schwer zu sagen.

Und damit bin ich beim schönen Thema Auszug! Wir haben in der Tat einen Auszug aus dem Katzenhaus zu vermelden. Snickers, der vor Kurzem zu Cap gezogen ist, hat auf dem kurzen "Dienstweg" sozusagen seine neue Familie gefunden und beschlossen, gleich bei Ihnen einzuziehen. Das freut mich sehr für ihn, aber läßt Cap mal wieder mit dem Gedanken zurück, warum es denn nicht er anstelle dessen sein konnte. Cap ist jetzt schon ziemlich lange bei uns. Gerade so junge, hübsche und aufgeweckte Kater sind an sich sonst nie lange bei uns. Was an Cap anders ist? Er schmeißt sich nicht gleich an alle Menschen ran. Wenn er jemanden kennt, dann schmust er, aber so einfach zu Fremden geht der junge Kater nicht gleich hin. Vielleicht sollte er hier über seinen Schatten springen und mal die Variante "Angriff" versuchen. Aber er hat schon einen neuen Mitbewohner gefunden. Carlo ist bei ihm eingezogen. Das ist ein toller Doppelpack, denn beide Kater sind bei Fremden eher zurückhaltend. Nun ja, unsere Menschen wissen, was sie tun und ich denke, daß sich Cap und Carlo gegenseitig gut tun werden.
Was ist sonst passiert? Gott sei dank nicht so viel. Wenn man die letzten Wochen bedenkt, dann mußte ich sehr viel über Verlust schreiben und das macht keinen Spaß. Ich schreibe lieber über Auszüge und Hoffnung auf ein besseres Leben und Zufriedenheit mit dem, das man hat, weil es davor einfach nur grauenvoll und schmerzvoll war.
So oft schreiben wir im Tagebuch, daß es hier mit Sicherheit nicht so schlimm ist und wir es gut getroffen haben. Dem ist auch einfach so. Ich könnte mich hier auch wirklich ganz einrichten und ich denke, daß auch Betty schon den Gedanken hat, daß sie einfach hier bleibt und all die Menschen begrüßt, die Tag für Tag kommen und gehen. Nein, wir hätten es beileibe viel schlimmer treffen können.
So und damit entlasse ich Sie in eine neue Woche und verspreche, daß ich mich bald wieder melde und hoffentlich über viele Auszüge aus dem Hundehaus berichten kann, damit ich meine empfindliche Nase nicht all zu nahe an die Welpen bringen muß. Sie sind süß, aber der Duft ist schon sehr eigen. Wenn Sie könnten, würde ich sagen, fragen Sie Mira, denn sie ist abends und nachts neben den Kleinen untergebracht. Eine nette Idee, ich werde sie direkt einmal fragen, wenn sie wieder einmal bei mir vorbei kommt.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche
Ihr
Ringo

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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