Wenn einer eine Reise tut,....
dann hat er viel zu erzählen.
Ja, liebe Leserinnen und Leser, so geht es mir auch.
Ich, Ringo, habe viel zu erzählen und ja, Sie vermuten richtig, ich habe eine Reise angetreten, mit der ich gar nicht mehr gerechnet hatte.
Ich Ringo bin ausgezogen!
Lassen Sie mich etwas ausholen.
Unverkennbar gehöre ich zu einer Rasse Hund, die oft mißverstanden wird und noch viel öfter falsch gehalten wird. Das muß ich einfach so offen sagen, es gibt hier nichts zu beschönigen und auch wenn mir der ein oder andere Leser nicht zustimmen wird, so ist es eine Tatsache, daß meine Rasse und viele andere Rassen ebenfalls, einen Stempel der Kennzeichnung erhalten haben, den wir nur Ihnen, den Menschen verdanken. Nicht nur, weil Sie uns "einstufen" und "einteilen" und "charakterisieren"...nein, weil Sie uns zu dem machen, was wir sind. Wir Hunde und das kann ich voll und ganz allgemein halten, wir Hunde, sind Ihrem Einfluß auf uns gänzlich ausgeliefert. Wir haben ein Gen in uns, welches uns zum besten Freund des Menschen machen soll und dazu gehört, daß wir von Ihnen erzogen werden. Rassetypische Eigenschaften? Meine Sie das ehrlich? Bin ich ein Dackel, weil ich gerne in Löcher krabble, um nach kleinen Tieren zu suchen? Bin ich ein Schäferhund, weil ich meine Familie und mein Haus bewache? Bin ich gefährlich, weil weiß, wie man jagt?
Muß denn alles in Ihrer Welt so festgelegt sein und immer eine präzisen Spezifizierung bekommen? Ist das so?
Schön, ich werde es nicht ändern können, aber hinterfragen sollte hund es mal auf alle Fälle.
Gilt das auch bei Katzen? Sind schwarze Katzen immer hinterhältig und heimliche Hexen? Sind 3 farbige Katzen immer gut aufgelegt, weil sie als Glückskatzen durchs Leben gehen? Und sind Katzen, die einem Werbegesicht ähnlich sehen, immer übermäßig verschmust?
Aber ich schweife ab und dabei wollte ich doch von meinem Auszug erzählen.
Also ich gehöre einer Rasse an - da war ich ja schon in meiner Erzählung - die bestimmten Regeln unterliegt, wenn es ums schöner Wohnen geht. Gut, mir war klar, daß es deswegen nicht ganz einfach sein wird, eine tolle Familie für mich zu finden, noch dazu, weil ich ja auch nicht mehr in die Rige der Jünglinge gehöre.
Ich gebe zu, ich hätte mich hier auch einrichten können. Ich habe Schlimmeres gesehen und so betreutes Wohnen ist doch auch nicht wirklich zu verachten.
Aber was soll ich sagen, die Menschen hier hatten etwas anderes im Sinn.
Und siehe da, sie haben eine Familie für mich gefunden - und was für eine!
Nicht nur, daß ich ein ganz tolles neues Frauchen habe, nein, ich habe eine Freundin! Und schauen Sie sich doch mal bitte dieses göttliche Wesen an! ist sie nicht eine Schönheit!
Aber der Weg zu ihr und zu meinem neuen Leben war nicht gerade kurz:
750 Kilometer weg von dem Leben, welches ich bisher kannte. Geahnt was auf mich zukommt habe ich an dem Tag der Abreise nicht.
Einer unserer Menschen hier hat mich eingepackt und in ein für mich neues Auto gesetzt. Ich habe nichts gegen Autofahren und so ein kleiner Ausflug in netter Gesellschaft - warum nicht, dachte ich mir.
Etwas stutzig wurde ich, als mir die Richtung überhaupt nicht bekannt vorkam und es auch anscheindend in unbekannte Gefilde ging. Aber man lernt ja als Hund auch gerne einmal neue Wege kennen.
Ich habe die Aussicht genossen und dachte mir, naja, irgendwo wird es schon hingehen. Und dann hielten wir mal an und ich durfte ein wenig ins Gras und habe auch gleich ein paar neue Markierungen gesetzt. Dann ging es weiter und weiter und weiter und immer mal wieder durfte ich mir die Umgebung angucken. Die Menschen, die mich begleitet haben, waren total aufgeregt und erschienen mir irgendwie voll glücklich. Kein Wunder, wenn man mit mir unterwegs ist.
Also ging es wieder weiter und ich kam in eine ganz große Stadt. Berlin und da war so viel Verkehr. So viele Menschen und so viele Autos und so viel zu gucken. Aber es war auch anstrengend also habe ich zwischendurch einfach ein bißchen die Augen zu gemacht.
Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange dieser Ausflug gedauert hat, aber als die Menschen angehalten haben und gesagt haben, wir seien da, war es draußen dunkel. Ich bin ausgestiegen und dachte mir: "Ringo, hier warst Du aber noch nie!". Es roch fremd, aber nicht bedrohlich, es roch interessant und ich wußte nicht, was es war, aber ich wußte, es würde es Tolles passieren.
Und dann stand sie auch schon da: Tara und auch mein neues Frauchen!
Ich war sprachlos, fassungslos, konnte nicht glauben oder verstehen. Die Menschen haben mir gesagt, ich dürfte von jetzt ab hier leben. Ein Traum? Ein riesen großer Garten für Tara und mich. Überhaupt ein Zuhause für mich! Und dann noch der absolute Knaller: ich kann das Meer sehen, riechen und spüren und ich darf wann immer ich will hinein gehen. Mein Garten hat direkten Zugang zum Meer! Ich lebe jetzt am Meer! Mit Tara!
Ja, ich bin glücklich! Ja, ich bin ausgezogen! Ja, mein Märchen ist wahr geworden!
Danke Ihr meine Menschen, für dieses kleine Wunder!
Und damit verabschiede ich mich vom Tagebuch und von Ihnen und wünsche Ihnen allen das Beste und viel Verständnis und Liebe für alle Lebewesen auf diesem Planeten.
Das Tagebuch habe ich natürlich bei meiner Abreise weiter gegeben, da ich ja nicht wußte, wie lange ich weg sein würde.
Dino wird zusammen mit Dolly ab dem nächsten Eintrag erzählen, was denn alles in meinem alten Zuhause passiert.
Es wird eine neue Erfahrung für den lieben Dino werden mit Dolly zusammen zu arbeiten, aber er wird das schon schaffen. Außerdem hat er mir versprochen, daß mein lieber Kumpel Buddy auch mal was schreiben darf.
Damit sagen ich Auf Wiedersehen - oder lieber Leben Sie wohl und bleiben Sie meinen Freunden wohl gesonnen.
Ihr
Ringo
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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