Was ich schon immer mal sagen wollte.

Sammy
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Ich weiß, wer mich kennt, weiß, daß ich gerne etwas erzähle. Ich denke auch, daß Nando deswegen mich zum Partner fürs Tagebuch genommen hat. Er ist einfach oft damit beschäftigt, sich alles nochmal und nochmal anzuschauen. Da bleibt einfach nicht immer die Zeit, um darüber zu berichten, was hund dann da gesehen hat.
Aber das ist auch in Ordnung so. Ich meine, ich bin einfach bekannt dafür, daß ich nicht nur über den umwerfenden Dackelblick verfüge.
Deswegen werde ich auch heute damit anfangen, Ihnen etwas über Erziehung beizubringen. Fangen wir dieses komplexe Thema von Vorne an.

1. Unser Name! Erst wenn wir wissen, wie wir heißen, können wir auch folgen. Wie wir das lernen? Erwähnen Sie einfach immer wieder, daß Sammy das oder jenes besonders gut gemacht hat und, daß Sammy ein Leckerli bekommt - ich verspreche Ihnen, wir stellen schnell einen Zusammenhang her.

2. Einfache und klare Aussagen! Sie wollen eine schnelle Reaktion? Denken Sie, daß wir beim Spielen oder Gassigehen wirklich immer Zeit haben, Ihnen minutenlang zuzuhören, ehe Sie zum Punkt kommen? "Könntest Du vielleicht bitte aufhören dort zu schnüffeln und zu mir herkommen, wenn Du Zeit hast?" Nicht erfolgsversprechend!
"Sammy, komm her!" Deutlich, einfach, verständlich - fast immer erfolgsversprechend!

Es gibt immer Ausnahmen, da können wir einfach nicht das tun, was Sie wünschen. Sie können als Mensch nicht nachvollziehen, aber in uns steckt von Geburt an ein Such- und Jagdtrieb. Und wenn ein Hase schnell vor uns weg rennt, dann liegt es in unserer Natur, daß wir ihn verfolgen wollen. Wenn es uns dabei schwer fällt sofort auf Ihre Befehle zu reagieren, dann zeigen wir damit keine Verachtung Ihnen gegenüber.
Wir wollen Ihnen auch nicht das Gefühl vermitteln, Sie seien unwichtig. Nein! Fast immer sind Sie, unser Mensch, unser Lebensmittelpunkt. Aber wir sind Hunde! Wenn wir uns freuen, bellen wir und springen an Ihnen hoch. Wir wälzen uns und wissen, daß wir stinken, aber im ersten Moment war es einfach der beste Duft der Welt.
Wir können etlichen Begriffen klare Verhaltensregeln zuordnen. Wir wissen, daß Sie unser Rudelchef sind. Wir wissen, daß wir uns benehmen sollen. Aber wir sind Hund! Wir haben keine Batterie - wir wedeln aus freien Stücken heraus! Wir bellen, wir sabbern, wir hecheln, wir lieben Sie immer ohne darüber nachzudenken warum wir das tun und ob es Sinn macht.
Wir wollen Ihnen gefallen. Wir wollen lernen. Wir wollen Ihre Familie sein. Aber wir sind Hund.
Nutzen Sie diese bekannten Begriffe aber bitte nicht willkürlich. Sinn und Verstand sind hier gefragt. Wir merken, wenn Sie uns vorführen wollen und irgendwann nehmen wir "Halt" oder "Stop" nicht mehr ernst und laufen auf die Straße. Und wenn ich schon dabei bin ... "Geh weg" sind an sich einzeln gesehen keine all zu schlimmen Worte. Aber zusammengesetzt können diese beiden Worte uns echt verletzen. Wenn Sie keine Zeit für uns haben, dann schicken Sie uns nicht einfach weg, sondern geben Sie uns eine Ablenkung, damit wir nicht merken, daß uns ihre Gegenwart und Aufmerksamkeit fehlt.

Erziehung? Ja, es sollte als Maßnahme gelten unser Zusammenleben zu verbessern. Ihr Vertrauen in uns stärken - wir vertrauen Ihnen schon blind. Eine Erleichterung für Sie, mit uns zu kommunizieren. Sitz, Platz, Bei mir oder Fuß, Komm, Bleib, Nein, Braver Hund ... alles Begriffe, die wir verstehen.
Ebenso spielen, Leine, Halsband, Gassigehen, Fressen und ich für ich seit Kurzem das schöne Wort "Kong"! Ich kann verstehen, ich lieben meinen "Kong"! Spielen mit meinem Kong, ist für mich Belohnung.
Natürlich gibt es bei Erziehung auch die andere Seite ... Tadel!
Wenn es denn sein muß, mit uns zu schimpfen, weil wir Ihr Leberwurstbrot gefressen haben, dann verlieren Sie bitte nicht die Beherrschung und schlagen uns. Ein Klapps auf den Po - das können wir verkraften, aber Schläge mit der Zeitung oder gar unserer Leine, nein, das ist unverzeihlich und wir werden es auch nicht vergessen.
Schimpfen? Ja, denn wenn wir etwas falsch machen, dann sollte wir das für die Zukunft wissen. In die Ecke schicken? Das verdeutlicht uns, daß Sie absolut unzufrieden mit unserer Handlung waren. Da wir Ihnen gefallen wollen, werden wir uns das merken. Ignorieren oder Liebesentzug? Das wäre dann eine echte Strafe für uns! Wenn Sie uns nicht mehr sehen, dann bricht das unser kleines Herz - also bitte verzeihen Sie uns irgendwann wieder!
Vorallem sollten Sie eines beachten: lernen Sie Ihren Hund kennen und lernen Sie mit Ihrem Hund! Vielleicht meint er etwas nicht böse, sondern hat nur Angst davor, weil er es nicht kennt. Unwissenheit führt nur all zu oft zu unbedachten Reaktionen - bei Hund und Mensch.

So jetzt habe ich doch viel mehr zum Thema Erziehung gesagt, als ich dachte, daß aus mir heraus sprudeln würde.

Dabei wollte ich doch über Auszüge und Neuerungen berichten.
Leider ist bei uns im Hundehaus kein Auszug zu vermelden, aber im Katzenhaus gab es zwei Auszüge: Felix ist ausgezogen und die Fundkatze Samira wurde nun doch noch von ihrer Familie gefunden und ist nach Hause zurück gekehrt.

Leider gibt es aber sowohl im Hundehaus als auch im Katzenhaus schon wieder ein paar Neuzugänge. Aber ich kann Ihnen hierzu erst nächste Woche was erzählen oder vielleicht wird das auch Nando übernehmen.

So und damit lasse ich Sie wieder Ihren Tag genießen.
Ihr
Sammy

P.S. Bitte beachten Sie auch unsere Rubrik "Privatvermittlung" auf unserer Internet Seite.
http:///www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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