Herbstliche Stimmung
Nun hat er uns ....
wohl doch eingeholt - der Herbst.
Wenn Sie unserer Ausläufe sehen könnten, dann würden Sie kaum mehr die Grasflächen erkennen, denn unsere Bäume habe angefangen, sich in Herbststimmung zu bringen.
Ein schönes Bild und vor allem macht es unfassbar viel Spaß durch das Laub zu rennen, man kommt sich gleich noch viel schneller vor als ohnehin, wenn die Blätter um einen herum fliegen und wirbeln.
Ich habe am Wochenende Lenny beim spielen im Auslauf beobachtet, er hat ja immer Spaß und gute Laune, wenn er einem Ball nachjagen kann, aber seine leuchtenden Augen zu sehen, wenn dann auch noch das Laub um ihn herum tanzt - ich weiß gar nicht wie man Lenny anders als die pure Lebensfreude beschreiben kann.
Ich verstehe nicht, dass Bewerber für ihn nicht in einer langen Schlange anstehen und sich ins Zeug legen, um diesen unfassbaren kleinen Mann in ihrer Familie willkommen zu heißen. Aber und da sind wir mal wieder beim altbekannten "Aber", auch Lenny ist, so wie ich, ein Hund mit schwarzem Fell und scheinbar hat dieser seltsame schlechte Ruf von schwarzen Katzen auf uns Hund abgefärbt.
Ich weiß, ich könnte Ihnen jetzt einen Vortrag halten, wie unwichtig die Farbe des Fells ist und, dass dieser Aberglaube die Menschheit schon seit einer viel zu langen Zeit beherrscht. Wie soll sich denn ein Mensch in eine Katze verwandeln um sich vor Unheil zu schützen. Davon abgesehen, dass es dann ja ein großes Glück für diesen Menschen wäre, sich in eine schwarze Katze zu verwandeln und fliehen zu können, so bin ich mir doch ziemlich sicher, dass Menschen keine Formwandler sind und auf einmal als Tiere durch die Welt laufen, rennen oder fliegen.
Ich sehe es so: ob eine schwarze Katze Glück oder Unglück bringt, hängt davon ab, ob man ein Mensch ist oder eine Maus.
Aber nichts desto trotz, sind Fiona, Nora, Nutella, Shari, Sumi, Lenny und ich, Albert Tiere mit schwarzem Fell, die wohl dann leider diesen Mythos ausbaden müssen. Nun ja, vielleicht finden sich ja noch ein paar Menschen, die eine rosarote Brille aufhaben und somit "schwarz" nicht als Bedrohung ansehen.
So oder so ist Lenny einfach ein Sonnenschein. Er spielt und hüpft und rennt und ja, er bellt auch nicht gerade wenig, aber es ist alles so unfassbar neu und aufregend für den kleinen Kerl. Dennoch hört er auch sehr gut und weiß, wann es genug ist - meistens.....
Neu ist ein gutes Stichwort. Ich habe die Tage selbst etwas absolut Neues für mich ausprobiert. Ich war mit meiner Patenmama beim Friseur! Nein, ich habe nicht meine Patenmama zum Friseur begleitet, sondern sie mich! Ich zeige Ihnen mal vorher/nachher Bilder und bitten sage Sie nicht, dass es vorher ganz schlimm war und jetzt erst richtig gut aussieht. Natürlich sehe ich jetzt viel jünger aus und es fühlt sich auch viel besser an, aber ich war vorher doch auch ein ganz nettes Exemplar meiner Art.
Aber was soll ich sagen. Dieser Besuch, also ich war sehr skeptisch, als meine Patenmama mit dieser Idee kam. Ich liebe diese Frau und ich vertraue ihr auch wirklich, aber können Sie meine leichte Verunsicherung verstehen? Natürlich bin ich mitgegangen, ich bin ja ein guter Albert, aber meine Patenmama kennt mich auch, dass ich, wenn ich verunsichert bin, vielleicht nicht gut reagiere. Deswegen habe ich am Anfang einen Maulkorb bekommen. Duschen und Föhnen fand ich nicht ganz so toll, aber es hat geklappt und das mit dem schneiden und frisieren war dann absolut in Ordnung. Da habe ich auch keinen Maulkorb mehr gebraucht, weil auch die Frau von chicefellchen wirklich nett ist. Ist das nicht ein passender Name.... Und nicht nur der Besuch, nein auf die Fahrt dort hin und danach das Fotoshooting habe ich gut gemeistert - das kann ich zu recht sagen.
Auch einen Auszug aus dem Katzenhaus kann ich berichten. Holly ist in ein neues Leben aufgebrochen.
Und nicht nur sie und jetzt kommt etwas, das ich schon so lange machen wollte als Tagebuch-Schreiberling.....ich kann endlich über Auszüge aus dem Hundehaus berichten!
Ich freue mich so sehr für Elsa und Rudi, dass sie endlich Glück gefunden haben und mit ihren jeweiligen neuen Familie ein richtiges Hundeleben führen dürfen, wie es sein soll. Ist das nicht toll! 2 Auszüge aus dem Hundehaus - ich bin ganz aufgeregt gewesen, als ich es dann endlich sicher wusste. Zugegebenermaßen habe ich mal wieder ein bisschen mit dem neuen Eintrag gebraucht, aber das kennen Sie ja mittlerweile von mir. Meine verspätete Meldung macht die tollen Nachrichten ja auch nicht minder wundervoll und großartig, es ist nach wie vor einfach nur schön, wenn man über Auszüge reden kann und nicht immer nur über die Überbrückung von Wartezeiten und Hoffnungen. Natürlich ist unsere kleine Maus Bonnie nicht gerade glücklich, dass ihre beste Freundin Elsa ausgezogen ist, aber ich bin mir absolut sicher, dass auch für Bonnie bald die richtigen Menschen kommen werden - immerhin ist sie ja schwarz-weiß gefleckt, da sollte das mit dem Auszug schon irgendwann mal klappen.
Auch unsere Schüler Paolo und Henry machen sich richtig gut. Warum sie Schüler sind? Nun beide haben in ihrer Zeit vor ihrem Einzug ins Tierheim nicht wirklich viel kennengelernt und unsere Menschen haben ja nicht nur die Aufgabe und zu pflegen und zu umsorgen und für unsere Sicherheit zu sorgen, sondern sie sollen uns ja auch auf ein Leben mit Menschen vorbereiten und da gehört auch Erziehung dazu. Auch ich habe immer mal wieder noch ein paar sozusagen Schulstunden und hin und wieder vergesse ich dann, was ich an sich schon richtig gut beherrsche, aber unsere Menschen verlieren nicht die Geduld und erklären und immer wieder, warum und weswegen wir auf sie hören sollen. Auch Emma hat sich mit der Hilfe unserer Menschen ganz gut an die neue Umgebung gewöhnt. Er ist für sie natürlich gar nicht einfach als blinder Hund, da sie nur auf ihre Ohren und ihre Nase zurückgreifen kann, aber unsere Menschen zeigen ihre jede neue Umgebung vorsichtig und ausgiebig, damit Emma sich merken kann, wie sie dort laufen kann, ohne überall dagegen zu stoßen. Ich finde sie ja sehr knuffig - so klein und irgendwie zusammen geschoben und so langsam zeigt sich auch, dass sie auch ganz schön frech sein kann. Ich hoffe sehr, dass Emma auch bald eine Familie findet, die nicht vor Mitleid vergeht, sondern den wahren Hund in ihr erkennt.
Leider habe ich zum Abschluss noch eine Nachricht, die die Leserinnen und Leser, die dem Tagebuch schon lange folgen, sehr traurig stimmen wird.
Anton, ein langjähriger und mehrfacher ehemaliger Bewohner unseres Tierheims ist verstorben. Zusammen mit seiner Freundin Megi hat Anton viele Abenteuer erlebt und überstanden und konnte am Ende vom Tag dann doch ein sehr gutes und langes Leben mit seiner Familie führen. Dennoch ist es immer traurig, wenn unsere Menschen die Nachricht erhalten, dass ein ehemaliger Schützling seine letzte große Reise angetreten hat. Ich habe in unserem Tagebuch Archiv gesucht und ein paar Bilder von Anton gefunden, der auch sehr lange das Tagebuch selbst geführt hat. Ich weiß, dass es weit vor meiner Zeit war, aber ich kann in den Berichten von damals lesen, dass Anton ein ganz großartiger Kerl war und es tut mir für seine Familie sehr leid, dass sie ihn verloren haben. Sie haben ihm alles geschenkt, was er sich für ein gutes Leben gewünscht hat. Leb wohl Anton, Deine Geschichten werden nie vergessen werden.
Und damit entlasse ich Sie in eine herbstliche Zeit und wünsche Ihnen eine gute Restwoche.
Ihr
Albert
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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