Mein Name ist....

Jacko
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Jacko und ich habe unserer lieben Betty erklärt, daß sie aufhören kann sich zu überlegen, wer sie denn beim Tagebuch unterstützen wird. Das ist in meinen Augen keine Frage. Ich bin rein altersmäßig gesehen der Dienstälteste hier, mir steht es zu, das Tagebuch zu schreiben.
Gut, ich habe zugestimmt, daß auch Wolfi irgendwann einmal einen Gastbericht schreiben darf und natürlich habe ich keine Einwände, wenn auch zum Beispiel einmal Stony ein bißchen aus seinem Leben erzählt. Aber ich habe Betty deutlich klar gemacht, daß ich ihr Co-Autor bin.
Sie glauben mir nicht, daß ich mich gegenüber dieser willensstarken Katze durchsetzen kann, da ich kaum größer bin als sie....! Dann kennen Sie mich noch nicht. Besuchen Sie mich einfach einmal und Sie werden schnell erkennen, daß ich nicht nur fit bin und für mein Alter verdammt gut aussehe, nein ich habe auch ein starkes Herz und weiß mich durchzusetzen.
Es ist mir durchaus bewußt, daß der ein oder andere mich als Sturkopf bezeichnet und für leicht größenwahnsinnig hält, aber glauben Sie mir, das ist nur eine Seite meines Wesens. Ansich bin ich ein herzensguter Hund, der für sein Leben gern schmust und kuschelt und sich nichts mehr wünscht als ein schönes Körbchen, lecker Futter und Menschen, die mich mögen.
Ich bin klein - ja, ich weiß das! Ich bin damit schon mal nicht gerade beeindruckend wenn ich auf Artgenossen treffe. Das erklärt mein manchmal etwas ungebührliches Verhalten gegenüber Artgenossen. Es ist Ihnen bewußt, daß wir Hunde Instinktlebewesen sind, die in Ihren Augen manchmal nicht wirklich rational handeln. Das kommt nur Ihnen so vor, für uns ist jede unserer Tat absolut nachvollziehbar. Ein Beispiel: ich kleiner Jacko begegne einem großen und stattlich gebauten Artgenossen, denken Sie, daß der freundlich "Guten Tag" zu mir sagt? Da ich das weiß und ich diese Form der Ablehnung nicht mag, zeige ich diesem Artgenossen zuerst, was ich von ihm halte. Damit nehme ich ihm den Wind aus den Segeln und er hat keine Chance vor seinen ebenfalls großen und stattlichen Kumpels anzugeben, einen kleineren Kerl nieder gemacht zu haben. Das ist reiner Überlebensinstinkt und absolut nicht irrational. Größe mag nicht immer entscheidend sein, aber hilfreich ist sie in manchen Situationen allemal.
Sie mögen sagen, daß ich doch einen Menschen an meiner Seite habe, der das alles für mich regelt. Hm, ja, diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht.
Ich bin auch süß - und das weiß ich absolut einzusetzen. Ich bin uneingeschränkt ehrlich zu mir. Mir zu widerstehen ist in der Tat schwer. Ich bin ein bißchen Dackel müssen Sie wissen. Ich bin schlau und weiß, wie ich das was ich will auch bekomme. Ich habe schon einige Familien um den kleinen Finger gewickelt, durfte dort aber nie bleiben. So gesehen weiß ich nicht, ob ich immer die richtigen Entscheidungen getroffen habe, denn diese haben mich auch genau hierher gebracht.
Warum ist so ein schlauer, süßer, kleiner Kerl wie ich im Tierheim? Ich bin süß und ich bin schlau und ich bräuchte Menschen, die mich deswegen und trotzdem lieben, die mir trotz meines Alters noch Grenzen aufstellen und es aber in der Art tun, daß ich garnicht feststelle, daß ich meinen hübschen kleinen Kopf nicht durchgesetzt habe. Zeichne ich ein schlechtes Bild von mir? Keineswegs. Ich bin ein wirklich netter Kerl, der einfach hin und wieder unglaublich dumme Flausen im Kopf hat. Ich kann das auch nicht abstellen, dazu brauche ich wirklich die Hilfe von den richtigen Menschen. Ich beiße nicht, ich mache nichts kaputt, ich bin stubenrein, ich kuschle gern und gut und ich gehe gerne spazieren. Ich bin ein toller Begleiter. Warum ich dann doch schon einige Familien kennengelernt habe und letztlich doch im Tierheim bin? Ich bin ein Sturkopf, der Menschen braucht, die mir die Entscheidungen liebevoll abnehmen und denen es nichts ausmacht, daß ich keine Dogge bin.
Denken Sie, es gibt solche Menschen? Denken Sie, es gibt die Menschen, die mir nicht widerstehen können, aber dennoch "Nein" sagen können?
Ich kann es nur hoffen, sonst wäre mein Hundeleben ja fast bedeutungslos gewesen. Ich bin ein Hund, ich brauche meinen besten Freund den Mensch.

Ah, Betty runzelt die Stirn - also, sie würde es tun, wenn sie es könnte. Ich soll nicht so viel von mir erzählen, ich soll gefälligst über all die tollen Auszüge berichten - denn das wäre der Sinn des Tagebuch.
Verzeihung Madame, ich wollte mich nur vorstellen.

Also es gab in der Tat ein paar bemerkenswerte Auszüge.

Fangen wir mit dem Hundehaus an. Unser Wuschel Charlie hat sich in ganz kurzer Zeit eine Familie gesucht, deren Herzen erobert und ist mittlerweile bei Ihnen eingezogen. Das freut mich, dann er hat so garnicht verstanden, warum er denn in einem Tierheim leben sollte. Ich wünsche Dir ganz besonders viel Glück ud Erfolg in Deinem neuen Leben Charlie und laß mal was von Dir hören.
Ist es nicht schade, daß unsere Menschen nie wissen, wie es den Bewohnern geht, wenn sie dann ausgezogen sind? Irgendwie ist das ein klein wenig unhöflich von unseren Ehemaligen, wenn sie sich nicht melden. Ich wüßte zum Beispiel sehr gerne wie es Captain geht oder Vince oder Maya. Das sind für ich alles nur Namen, die ich nicht wirklich zuordnen kann.
Und dann gab es eine ganze Liste von Auszügen aus dem Katzenhaus. Da wären Mullemaus, Cleo, Minka, Sara, Davincy, Paul und Paulazusammen und das niedliche Gänseblümchen. Das sind doch eine Menge Namen, die ich hier niederschreiben durfte.
Aber es sind auch noch so viele Namen im Katzenhaus da...ich arbeite langsam daran alle kennen zu lernen und bin mir sicher, daß ich Ihnen bald sehr viel über Bewohner wie Sabbel und Sumse oder Chilli erzählen kann. Am meisten interessiert mich hier auch der Hintergrund der Namensgebung....
Oh, schon wieder ein böser Betty-Blick.

Es geht auch noch weiter mit den Auszügen. Wir haben ja auch einer Pflegestelle einige unserer Hasen untergebracht - verzeihen Sie, falls ich hier Hasen und Kaninchen vermischen sollte, den Unterschied habe ich noch nicht begriffen.
Also Hanni und Nanni und Nicki und Emma sind von der Pflegestelle auf in ein neues Leben gehoppelt. Auch Euch viel Glück!

Und damit bin ich durch.
Ja, das waren alle Auszüge und das ist nicht schlecht für einen ersten Eintrag.

Was ich Ihnen sonst noch erzählen kann?
Oh, ich wüßte noch so viel, aber Betty sagt, daß es für den ersten Eintrag reicht und ich Ihnen eine schöne Woche wünschen soll und mich verabschieden soll.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche und hoffe, daß Sie uns nicht vergessen.
Ihr
Jacko

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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