Endlich!
Endlich ist es soweit...ich darf endlich auch von Auszügen aus dem Hundehaus erzählen! Ja, ich rede sogar von Mehrzahl!
Das ist unendlich aufregend für mich. Ich habe bereits öfters über Auszüge geschrieben, aber für mich gibt es einfach doch einen großen Unterschied zwischen Hund und Katze - tut mir leid.
Und damit kommen wir zum Punkt: Melina und Sky sind ausgezogen! Bei Sky war ich mir sicher, dass es nicht zu lange dauern würde, denn immerhin ist er ein junger und sehr hübscher Hund, das funktioniert immer gut. Bei Melina war ich doch etwas erstaunt, aber sie hat sich so schnell von der sehr zurückhaltenden Hündin in eine souveräne und sogar freche Hundedame verwandelt, da war es wohl einfach nur eine Frage der Zeit.
Also viel Glück Euch Beiden und ich hoffe, dass Ihr endlich das Hundeleben finden werdet, von dem Ihr bisher immer nur geträumt hat.
Leider haben wir aber auch eine neue Hündin im Hundehaus. Ihren richtigen Namen wissen unsere Menschen nicht, da sie als Fundhund bei uns abgegeben wurde. Aber unsere Menschen haben ihr jetzt den schönen Namen Dana gegeben und das paßt irgendwie genau richtig zu ihr. Sie ist eine kleine Pinscher-Mischlingshündin und einfach nur lieb. Man muss fast sagen, dass Gigi jetzt so richtig Konkurrenz im Süss-Sein bekommen hat. Die beiden kleinen Hundedamen sassen auch eine ganze Zeitlang nebeneinander, aber Dana hat nun eine ganz andere wichtige Aufgabe bekommen. Dana muss Belina beschützen und sie ins richtige Hundeleben führen. Das ist eine große Aufgabe für Dana, aber ich bin mir auch sicher, dass sie dem gewachsen ist. Diese Mädelsfreundschaft hat sich so ergeben, als Belina und Dana nebeneinander saßen und warum soll es immer nur Kumpel-WGs geben wie bei Rusty und Leroy. Mädels können sich doch auch verstehen und zicken sich nicht immer untereinander an. Belina geht auch gerne mit Dana Gassi und das ist sehr wichtig, denn wie soll sie sonst eine neue Familie für sich finden, wenn sie sich nur verstecken will. Also kann Belina endlich die schöne weite Welt entweder in Begleitung von ihrem Freund Leroy erkunden oder ihrer Freundin Dana erfreut nachlaufen.
Bei Leroy und Rusty ist mir aufgefallen, dass ich am Anfang immer von Traumpaar gesprochen habe...nun, ich bin mittlerweile der Meinung, dass die Beiden sich auch trennen würden. Sie sind Kumpels, ohne Zweifel, aber sie könnten sich auch an andere Mitbewohner gewöhnen. Natürlich ist es für Rusty immer ein bißchen blöd, wenn Leroy mit Belina unterwegs ist, aber vielleicht würde er sich ja mit Gigi gut verstehen oder auch mit Dana. Wer weiß, was unsere Menschen sich da einfallen lassen.
Es soll ja keiner zu kurz kommen bei uns.
Und noch jemanden darf ich Ihnen vorstellen: Tyson. Dieser unfassbar große Hund, ja er ist eine Dogge, aber er ist echt groß, lebt seit einiger Zeit bei uns. Zuerst hat es geheißen, dass er nur bei uns wohnt und unsere Menschen sich um ihn kümmern, doch jetzt werden unsere Menschen auch in die sogenannte Vermittlung mit einbezogen. Tyson ist hier einfach nicht richtig aufgehoben - nicht falsch verstehen, es geht ihm gut, er hat menschliche Freunde gefunden, aber ein so großer Hund ist in einem Tierheim einfach immer meist zu groß. Sei es wenn es um die Klappe geht, den notwendigen Auslauf, einfach alles. Tyson braucht ein zu Hause. Aber es darf auch nicht einfach nur ein Zuhause sein! Tyson ist kein einfacher Hund, der sich leicht in ein neues Leben einfinden kann. Es braucht Zeit und Geduld und am besten auch Vorkenntnisse wenn es um Doggen geht. Unsere Menschen haben ein Profil von ihm auf unserer Internetseite - sollten Sie Tyson kennen lernen wollen, lesen Sie dies am besten durch, aber bitte kommen Sie auch vorbei und lernen ihn kennen, denn er macht wirklich richtig gute Fortschritte seit er bei uns wohnt.
Und jetzt noch etwas witziges....vor Kurzem war ein Besucher bei uns, der sich ganz unbedingt nach Keks erkundigen wollte und unsere Menschen hätten ihm auch gerne was zu unserem großen weißen Riesen erzählt, wäre der Besuch nicht vor Fynn stehen geblieben.
Was daran witzig ist? Fynn hat mir gesagt, dass das nicht das erste Mal war. Scheinbar wird er öfters für Keks gehalten.
Das fanden wir Beide echt unterhaltsam. Klar, beide sind weiß, aber das Fell ist doch schon ganz anders und von der Größe wollen wir mal gar nicht reden.
Also muss ich doch mal fragen: sehen sich denn Fynn und Keks wirklich ähnlich?
Und dabei hat sich mir auch eine weitere Frage gestellt, die Fynn aufgeworfen hat: wie wichtig ist Rasseangehörigkeit?
Nachdem das ein sehr weites Feld ist und ich sicherlich nicht gerade für meine kurzen Berichte bekannt bin, werde ich das mal an jedem Bewohner nach und nach prüfen.
Fangen wir mit mir an!
Welcher Rasse gehöre ich an? Man sagt mir nach, ich sei ein Mischling aus einem Jagdhund und sonst noch irgendwas. Das mit dem Jagdhund kann ich unterstützen, wenn auch die Experten der Jagdhundvereine mich nicht als Jagdhund akzeptieren.
Nein, keine Angst, das nehme ich nicht persönlich, aber es hat mich ins Denken gebracht. Ich bin also kein Jagdhund, wenn die Experten sagen, dass ich keiner bin. Ich sehe nicht aus, wie ein echter Jagdhund aussehen soll. Gut! Was bin ich denn dann? Bin ich vielleicht ein Vizsla? Ja ich weiß, aber es gibt auch Vizslas mit langem Fell - dann wäre ich halt ein Hippie-Vizsla. Sicherlich bin ich kein reinrassiger Pino und mein Fell ist auch nicht einfach einzustufen. Es ist lang oder vielmehr mittellang und wirkt etwas struppig, ist aber total pflegeleicht. Ich habe sicherlich keinen Yorki in mir oder einen Cocker Spaniel, aber ich finde, ich habe schon eine bermerkenswerte Zeichnung und ein sehr schönes goldfarbenes Fell. All das würde ganz gut zu einem Vizsla passen, aber was wäre denn dann der andere Teil meiner Entstehungsgeschichte?
Haben Sie Vorschläge, damit unsere Menschen mich an den richtigen Stellen bewerben können? Ich nehme Ihre Ideen natürlich gerne an, wer weiß, vielleicht haben Sie ja einen wie mich zu Hause und können mir sagen, was so alles in mir steckt.
Ach so, Sie meinen, dass der Charakter auch etwas über die Rasse aussagt?
Gut: ich renne gerne und bin schnell und wendig. Ich kann gut jagen und eine Spur verfolgen. Ich kuschle und schmuse gerne, bin aber auch manchmal etwas unkonzentriert bei der Sache, weil ich mich von meiner Umgebung ablenken lasse. Ich bin fröhlich und lebensbejahend, spielen ist nicht so ganz mein Ding, Leckerli sind in Ordnung, aber ich werde lieber gelobt und gestreichelt. Ich bin schlau, ich kann mir Erlerntes gut merken und reagiere auch fast immer perfekt auf das, was von mir gewünscht wird, aber Sie müssen auch verstehen, dass meine Umgebung viel zu spannend ist, um ständig "Sitz" zu machen.
Bei all den Beschreibungen darf man wohl auch nicht außer Acht lassen, dass ich zwar bei Menschen gelebt habe und auch in der Hundeschule war, aber nie einen Bezug zu den Menschen herstellen konnte. Ich weiß viele Dinge nicht wirklich, wie eben zum Beispiel wie man richtig kuschelt und deswegen kann man das vielleicht gar nicht so ganz mit in die Einstufung einbeziehen.
Sie kennen mich jetzt ein wenig, Sie lesen mein Tagebuch und ich versuche so authetisch wie möglich zu sein, vielleicht können Sie mir sagen, was in mir steckt.
Und wie ich versprochen habe, ich kann mich bei so einem Thema nicht kurz fassen, daher werde ich jetzt nach und nach jeden unserer Bewohner mal durchleuchten und wer weiß, auf welche unfassbar tollen Erkenntnisse wir dann zusammen kommen.
Damit wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und vergessen Sie uns nicht.
Ihr
Pino
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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