Ein Umzug als Anfang?
Menschen behaupten ja immer wieder, daß Neuerungen weitere Veränderungen nach sich ziehen.
Nun, ich habe mir überlegt, daß ich das einfach einmal ausprobieren sollte.
Also bin ich hier innerhalb des Tierheims umgezogen.
Vielleicht ist ja dieser Umzug der Anfang einer für mich unerwarteten Veränderung. Mensch und Hund weiß ja nie, was letztlich kommen wird!
Zumindest habe ich damit eine neue Nachbarschaft.
Auf der einen Seite freie Sicht auf Wald und Wiese und das ist wirklich spannend und auf der anderen Seite eine Hündin, die ich bisher nicht so richtig kennen lernen konnte: Inka. Sie erzählt mir viel und da muß ich doch beweisen, daß ich wirklich auch sehr kommunikativ sein kann. Ich glaube, daß Inka auch wirklich viel zu sagen hat über Menschen und das Leben an sich. Wahrscheinlich sind unsere Geschichten gut zu vergleichen und sehr wahrscheinlich ist dieser Platz hier unsere letzte Chance auf ein wirklich gutes Leben. Letztlich müssen wir, die wir keine all zu guten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, unser Schicksal doch wieder in die Hände von Menschen legen, immer in der Hoffnung, daß unser Vertrauen nicht erneut mißbraucht wird.
Aber wir sehen es ja fast jeden Tag. Unsere Menschen hier, lieben uns und auch wenn sie deswegen manchmal Kritik vertragen müssen und Unverständnis wecken...nein, kein Zweifel, unsere Menschen haben nur unser Wohl im Sinn. Und das wissen wir alle und wir danken es ihnen - so hoffe ich - immer wieder. Wenn Sie sehen könnten, wie sich Ehemalige freuen, wenn sie unsere Menschen wieder sehen...doch, die machen da echt was richtig.
Und das schöne ist, sie erleben ja auch selbst immer wieder den Erfolg eines Auszuges.
So auch letzte Woche.
Ich hatte Ihnen ja schon angedeutet, daß es für ein Mutter-Sohn-Gespann spannend werden könnte....und in der Tat es ist vollbracht.
Cassy und Sascha sind ausgezogen. Und so wie es auch an der Zeit war, steht Sascha damit jetzt endlich auf eigenen Beinen und ich weiß, daß es das gut machen wird.
Viel Glück ihr Beiden!
Und husch husch ging es dann letzte Woche auch noch mit einer anderen Bewohnerin von statten. Die liebe Mira hat sich ganz klamm heimlich ein paar Menschen ausgesucht und ist auch schon bei ihnen eingezogen.
Ja, so schnell und einfach kann es auch sein.
Schade ist dann immer nur, wenn es einen Auszug gibt und damit ein Team getrennt wird, das sich aneinandern gewöhnt hatte. So bleibt jetzt der arme Simon schon wieder ohne weibliche Gesellschaft. Dabei genießt er es doch so, wenn er nicht alleine in seinem Zwinger sitzen muß.
Ohnehin muß ich mich schon einmal sehr deutlich fragen, warum Simon eigentlich immer noch hier ist? Ist er nicht ein perfekter Hund? Er ist hübsch, er hat eine angenehme Größe, er ist ein lieber Kerl und er ist kein Baby mehr, das nicht weiß, wie man sich im Rudel zu benehmen hat. Er kuschelt gern, er liebt Menschen und wenn ich all das zusammen nehmen, dann ist er eine perfekte Ergänzung für jede Familie.
Hm, und ich dachte, nur ich wäre ein schwieriger Fall....
Aber damit bin ich wohl nicht alleine. Wenn ich bedenke, daß auch Sammy scheinbar kein Hund ist, der leicht ein Menschenherz gewinnen kann und auch Snoopy, der so lieb gucken kann, dann bin ich wohl in guter Gesellschaft.
Aber wer hätte hier nicht sofort ein neues Zuhause verdient?
Charles, Fredie, Nando, Puma, Scarlett, Cooper, Sandy, Sally, Vince, Shiva, Sia, Sam, Fienchen, Ringo, Shy und Pedro keiner will und soll hier zu lange warten müssen.
Und natürlich trifft das auch auf meine Freunde im Katzenhaus zu.
Peterle und Jonas haben sich mit ihren Freunden Bubbles und Sinclair zwar gut eingerichtet, was aber nicht heißen soll, daß sie hier bleiben wollen.
Auch Donca und Dario hätten bestimmt nichts gegen einen dauerhaften Ortswechsel einzuwenden. Und auch Felix würde von seiner Pflegestelle gerne in sein festes Zuhause umziehen.
Ja jeder hat den Wunsch auf Sicherheit und Stabilität.
Jeder will seine Menschen beschützen dürfen und mit seinen Menschen schmusen dürfen, seine Menschen beim Spazieren gehen durch den Matsch schleifen wollen und seinen Menschen beim Kochen zuschauen.
Ja, doch, wir haben alle den gleichen Wunsch und nur diesen einen und so schwer kann es doch nicht sein, eine einzigen kleinen Wunsch erfüllt zu kriegen.
Oder etwa doch?
Was meinen Sie?
Ihr
Marco
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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