Die Woche danach.
So jetzt habe ich doch erstmal ein paar Tage gebraucht, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Ich bin der neue Tagebuchschreiber! Das hätte ich ja so nie erwartet. Ich weiß schon, daß mich alle hier für einen hüpfenden lebenslustigen schwarz-felligen Clown halten. Und ich weiß auch, daß mir der ein oder andere nicht zutraut, daß auch ich neue Sichtweise und Ansichten entdecken kann. Und außerdem weiß ich auch, daß mich alle sehr genau beobachten werden. Ja, schon gut, Marcos Nachfolge anzutreten wird nicht leicht werden. Aber das war doch schon immer so. Jeder "Neue" mußte sich und seine Art und Weise Tagebuch zu schreiben erst einmal durchsetzen.
Ich gebe zu, ich habe es mich schon leichter vorgestellt. Ich dachte ich setzte mich kurz hin und schaue ein bißchen und dann lege ich los. Nun ja, ich hatte dochunterschätzt, wie wichtig Marcos gute Ratschläge am Rande immer waren. Aber ganz alleine bin ich ja nicht. Ich habe ja Sammy und der bellt mich schon ganz gehörig was vor, wenn ich nichts gescheites schreibe.
Also werde ich mich beherrschen und ab und dann das hüpfen etwas hinten an stellen.
Zur Zeit ist mir eh nicht zum Springen zumute! Ich war beim Arzt. War wohl auch langsam Zeit, mir ein paar Sorgen abzunehmen. Ich will ja keine Familie gründen, sondern zu einer Familie ziehen. Und jetzt muß ich mich wenigstens nicht mehr mit anderen großkotzigen Rüden herumschlagen, die denken, sie wären etwas besseres. Und Hündinnen können mir auch nicht mehr so heftig den Kopf verdrehen, daß ich komplett die Beherrschung verliere.
Keine Angst, meine Lebensfreude kann man mir mit so nem Arztbesuch nicht nehmen. Das ist eine blöde Erzählung, die irgendwann einmal entstanden ist. Glauben Sie wirklich, daß wir uns von so etwas einschüchtern oder gar in unseren Überzeugungen beeindrucken lassen? Nein, nein! Sie können uns erziehen und uns in Ihre Familie aufnehmen, aber verbiegen können Sie uns letztlich nicht. Wir Tiere sind ja keine Roboter, denen man so ein Ding einlegt und dann machen sie nur noch das, was der Mensch will. Nee, wenn Sie das wollen, dann sind Sie bei uns aber falsch.
Nicht nur wir wollen gefordert und gefördert werden, wenn wir Mitglied Ihrer Familie werden...nee...auch Sie sind gefragt und werden sehr viel von uns lernen können.
Aber ich soll nicht mit dem Zeigefinger auf Sie zeigen sagt Sammy das wäre kein so guter Einstieg in unser Tagebuch. Hat er wahrscheinlich Recht der kleine Mann.
Was ich an sich sagen wollte war, daß so ein Arztbesuch mit Folgen wie bei mir, keine all zu schlimmen Folgen auf uns hat. Also lassen Sie sich nicht davon abhalten uns und Ihnen das Leben mit uns zu erleichtern. Und denken Sie dabei auch daran, daß wir zum Beispiel genau aus besagtem Grund immerhin noch 7 Welpen als Bewohner hier bei uns haben.
Und damit wären wir ja beim eigentlichen Thema des Tagebuchs.
Ich kann Ihnen immerhin von 2 Auszügen erzählen. Nicht viel, ich weiß, aber ich arbeite daran - versprochen!
Bambi ist als letzte der Mädelsgruppe jetzt auch ausgezogen. Zwar erstmal nur auf eine Pflegestelle, aber das wird der Kleinen ganz besonders gut tun. Sie fehlt mir zwar als Nachbarin, aber die 7 noch verbleibenden Welpen sind auch ganz nett so nebenan.
Und was mich auch richtig freut unser lieber Max hat ein super schönes neues Zuhause gefunden. So weit ich weiß, hat er auch eine klasse Hundefrau an seiner Seite. Das sage ich doch mal Herzlichen Glückwunsch und ein super Leben Max!
Und auch im Katzenhaus gab es 2 Auszüge: Lord und Jason sind jeweils in ein neues Leben aufgebrochen. Ganz wunderbar!
Aber dafür sind auch im Katzenhaus schon wieder ein paar Neuzugänge zu verbuchen: Felix und Samira und noch ein paar Nasen, die ich aber noch nicht kenne.
Auch im Hundehaus gibt es Neuzugänge, aber davon erzählt Ihnen Sammy das nächste Mal.
Außerdem führen Sammy und ich eine neue Rubrik im Tagebuch ein. Wir wollen Ihnen allen gerne immer mal wieder nahe bringen, was wir von der ein oder anderen Erziehungsmaßnahme halten und was uns wirklich weiter bringt und Spaß macht oder einfach sein muß.
So und damit lasse ich Sie Ihren Abend in Ruhe genießen und ich geh mich ein wenig ausruhen.
Ihr
Nando
Vielleicht werden beim nächsten mal noch mehr von euch vermittelt,das würde mich freuen.