Die Vandalen vor Dillingen

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Wer bisher glaubte, etwas Ruhe vor den Vandalen gehabt zu haben, der sah sich dieser Tage getäuscht. Sie, die Vandalen, zogen durch Dillingen an der Donau. Dabei sollten sie doch spätestens im Jahr 553 in Bedeutungslosigkeit verfallen sein, als ihr König Gelimer, der letzte König der Vandalen, im Exil (im Oströmischen Reich) gestorben war.

Neu-Vandalen nahmen sich offenbar vor, den Radtouristen, die den Donau-Radwanderweg von Lauingen her kommend Dillingen erreichen, den denkbar schlechten Eindruck von unserem schönen Donaustädtchen zu verschaffen:

Da wurde der Info-Tafel nicht nur das lotrechte Element geraubt, indem die Tafel verbogen wurde, nein auch das Glas wurde recht unfachmännisch entfernt, brachial in kleine Scheiben zerteilt und liegen gelassen. Ebenso entfernt wurden zahlreiche andere Schilder und Hinweise, die man ohne viel Suchaufwand "im Gemüse", also in der Botanik rundherum - verbogen und zerstört - wiederfinden konnte und kann.

Klar ist das eine tolle Sache, sich feige an Gemeineigentum zu vergreifen, das sich nicht wehren kann. Für mich allerdings nicht, und für viele andere auch nicht. Und auch saumäßig toll ist es, wenn von diesen Taten in den Medien, allen voran unsere "Donau-Zeitung", berichtet wird. Anstatt mit den Fingern auf solche "Vandalen" zu zeigen, erreichen Berichte in den Medien (auch dieser hier) nur, dass jene fiesen Typen auch noch "berühmt" werden. Ey guck mal, Alder, wir sind schon widda mal in der Zeitung. Obwohl: Lesen Neu-Vandalen eigentlich unser Lokalblättle?

Nun kann man ja meinen, dass es wieder die berühmten "drop-outs", Hauptschulabbrecher und Nachzucht von Hartzern sind, die sich hier den Frust aus der Seele reißen. Weit gefehlt und zu früh gefreut: Es können durchaus Menschenkinder aus allen Schichten der Bevölkerung sein, wenn nur der Alkoholpegel, das Frustpotential und der Profilierungsdruck in der Gruppe hoch genug sind. Wehe, wenn sie losgelassen. Und wer das nur auf den Testosteron-Stau bei Jungmännern schiebt, dem möge gesagt sein, dass der weibliche Anteil in diesen Gruppierungen keinen geringen Schuldanteil trägt, weil er für die Jungmänner oft Anlass für solche Profilierungs- und "Mut"-Pröbchen ist.

Sollen wir also fein still schweigen und uns daheim im Kämmerlein empören? Oder uns lieber in solch sinnfreien Artikeln wie diesem hier Luft machen?

Noch Fragen, Vorschläge, Kommentare?

Bürgerreporter:in:

Vuolfkanc Brugger aus Dillingen

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