Also mal ehrlich...
ich war schon nachhaltig überrascht, daß sich ausgerechnet Betty für uns alle einsetzten will und sich am Tagebuch beteiligen will.
Ihr erster Eintrag läßt ja auf einiges hoffen. Ich habe mir ja die Freude - und das ist es wirklich - gemacht, Betty ein wenig zu beobachten. Sie ist ein wirklich ganz besonderer Charakter und in dem Beobachten ist mir erst so richtig die Vielschichtigkeit ihres Wesens aufgefallen. Wenn Sie die Chance hätten, sie zu beobachten, dann wären Sie ebenso fasziniert von ihr, wie ich es bin.
Also willkommen Betty und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.
Leider habe ich nicht die große Freude und kann von einem Auszug aus dem Hundehaus berichten. Es gab Gerüchte und es gab Anzeichen, aber scheinbar habe ich mich täuschen lassen. Sehr schade, denn das wäre ein echter Knaller gewesen. Leider hätte er nicht mich betroffen, ich bin scheinbar wohl doch ein schwieriger Fall und entwickle mich zu einem sogenannten Langsitzer.
Das wollte ich nie werden und ich dachte auch nicht, daß mir das einmal passieren wird. Mein Leben mit Menschen war zwar nie wirklich rosig und hundeschön, aber, daß mich jetzt keiner will, das trifft mich schon richtig hart. Gut, ich werde jetzt dann 6 Jahre alt, bin Angehöriger einer Rasse, die schon einen eigenen Ruf hat und möchte nicht verheimlichen, daß ich ein Problem damit habe, wenn in Streßsituationen Männer etwas von mir wollen. Woran das liegt? Das ist mein Instinkt, mein bisheriges Leben hat mich das gelehrt. Ich bin ein Frauenhund - kann man mir das verdenken? Mein Leben war unstet und von schlechten Erfahrungen geprägt, die kaum etwas ausgelassen haben. Ich bin 6 Jahre alt und warte auf meinen 3. Besitzer, der mich dann endlich einfach nur liebt und respektiert und mir ein schönes Hundeleben schenken will. Ich bin bemüht, ich kann mit allem umgehen. Ich versuche nicht aufzufallen und lästig zu sein. Ich will doch einfach nur ein zuhause bei einem Menschen, der sich um mich kümmert. Vielleicht wäre eine Wohngemeinschaft mit einer netten Hündin auch etwas für mich - das kann ich nicht sagen, das kenne ich so in der Form bisher noch nicht. Vielleicht wäre ein Vorbild für mich eine gute Lösung. Aber ich bin auch ziemlich schnell eifersüchtig, weil ich einfach immer Angst habe, daß am Ende doch ich wieder zurückgelassen werde.
Ich habe hier ein paar Menschen gefunden, die sich redlich bemühen mein Leben gut zu machen - ich weiß das. Aber ich hätte einfach gern .... Sie wissen was ich sagen will.
Das ist jetzt alles so aus mir heraus geplatzt, ich bin kein Jammerlappen, ich wollte nicht mich in den Vordergrund dieses Eintrages stellen. Das wollte ich wirklich nicht.
Ich hatte mich an sich so gefreut, daß ich mit Betty eine neue Mittäterin gefunden habe, da habe ich jetzt garnicht erwartet, daß soviele Sätze über mich selbst aus meinen Pfoten kommen.
Dabei gibt es doch ein paar Auszüge aus dem Katzenhaus und vorallem auch aus dem Hasenhaus zu vermelden.
Unser lieber Möhre ist ausgezogen und hat einen ganz tollen Platz gefunden. Das freut mich sehr, denn ich glaube, ihm war unser Hasenhaus in der Tat zu klein.
Und im Katzenhaus ist die Babygruppe zwar um Cookie und Kecks kleiner geworden - herzlichen Glückwunsch ihr beiden - dafür sind aber mit Willi und Walther wieder neue Katzenkinder bei uns eingezogen.
Aber dafür hat die smarte Lucy ein Zuhause gefunden
Auch Umzüge gab es wieder. So ist zum Beispiel Bruno ins Katzenzimmer gezogen, Lobo und Robin bilden jetzt eine WG und Barney und Bella konnten auch ins Katzenzimmer einziehen.
Dort hat sich mittlerweile Ronja gut eingelebt und auch Luiz findet das Wohnen dort nicht mehr all zu schlimm. Betty hat berichtet, daß natürlich allen voran Done und Flecki die Menschen in Beschlag nehmen, wenn sie ins Katzenzimmer kommen, aber auch eben Luiz scheint ein großer Schmuser zu sein.
Und Aaron erst ....der alter Kerl schnurrt und kuschelt, da ist es einfach nur schade, daß er bis jetzt noch kein Zuhause gefunden hat, wo er den ganzen lieben langen Tag nichts anderes machen darf.
Da wären zwar so ziemlich alle Bewohner hier bei uns dabei - egal welches Alter, welche Fellfarbe, Rasse, Geschlecht oder Art - aber was noch nicht da ist, kann ja schon morgen kommen.
Die Hoffnung darf man hier nicht aufgeben, denn dann gibt man sich selbst auf und den Glauben daran, daß man wertvoll ist und geliebt werden kann.
Das sollte keiner von uns müssen. Ich habe Überlieferungen von dem Erfinder des Tagebuchs Bob gehört, der nach einem wundervollen Leben bei seinen Menschen leider nicht mehr unter uns weilt, in denen erzählt wird, wie er sich aufgegeben hatte und wie ihn unsere Menschen zurück ins Leben geholt haben, er die Freude daran gefunden hat und ein paar traumhafte Jahre bei seiner Familie hatte.
Ich habe schon sehr viel von all den früheren Tagebuchschreibern gehört. Wer weiß, was daran wahr ist und was einfach nur schön und tröstend klingen soll, aber im Endeffekt kommt es nur darauf an, daß alle diese ehemaligen Bewohner eines gemeinsam haben: sie sind ehemalige Bewohner und haben nie die Hoffnung verloren.
Solange uns unsere Menschen nicht im Stich lassen, sind wir nicht verloren und können jeden neuen Tag mit einem hoffnungsvollen Gefühl beginnen.
Ihr
Ringo
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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