Also das kann es ja wohl nicht sein.
Ich weiß, Sie kennen mich nicht – noch nicht, aber ich muß mich jetzt mal in dieses Tagebuch einmischen. Wie kann es denn sein, daß jeder Co-Autor, den es in letzter Zeit gegeben hat, einfach auszieht, ehe er oder sie sich ernsthaft mit dem Tagebuch beschäftigen müssen. Wollen die denn alle nicht über das Leben hier schreiben? Ich habe Buddy gefragt, ob ich mich zu Wort melden darf und er meinte, daß das kein Problem sei.
Dann schreiben jetzt halt einfach 2 Hunde das Tagebuch und ich lasse hin und wieder – ähm, Verzeihung – wir lassen hin und wieder mal einen Gastbericht aus dem Katzenhaus zu.
Ich habe auch schon eine Kätzin im Auge, der ich zutraue, daß sie eine besonders feinsinnige Ader für das Wort hat und ich denke, daß Buddy mit seiner charmanten Art und Weise unsere Rosalie schon überzeugen wird, auch einmal etwas fürs Tagebuch zu schreiben.
Ach so, wer ich bin? Entschuldigen Sie, ich habe mich wohl von meiner Euphorie überwältigen lassen und den Schritt des Vorstellens übergangen. Mein Name ist Tobi und Sie bestimmt schon mal das ein oder andere Bild von mir gesehen. Ich werde gerne fotografiert, denn das heißt, daß die Menschen mir Aufmerksamkeit schenken und das mag ich ganz besonders gern.
Ich liebe Menschen und ich liebe es bei ihnen zu sein. Ich finde es nicht fair, daß hier nicht jeder Bewohner seinen ganz eigenen Menschen hat, der sich solange nur um ihn kümmert, bis er seine Familie gefunden hat. Buddy hat mir erklärt, daß das sowas wie Paten wären und, daß wir davon einfach nicht genug haben. Unsere Menschen hier, die sich um uns kümmern, sind einfach nicht genug, um sich jeden Tag mit jedem von uns 24 Stunden lang zu beschäftigen. Nein, auch ich schlafe in der Nacht und auch manchmal tagsüber, aber Sie verstehen schon, was ich meine. Ich hätte einfach gern immer jemanden um mich in dem Moment, wo ich die Augen auf mache.
Wenn bei uns Besuchertage sind, dann belle ich ganz laut, damit die Menschen mich sehen und mit mir Gassi gehen und mich streicheln und mich lieb gewinnen und mich vielleicht mit nach Hause nehmen und meine Familie sein wollen. Vielleicht bemühe ich mich zu sehr, aber ich kann doch nicht still in einer Ecke sitzen. Ich bin kein besonders auffälliger Zeitgenosse. Ich habe nicht diese unglaublich souveräne Ausstrahlung wie Buddy oder die Größe von Miro oder das lustige Fell von Angel oder die schwarz-weißen Flecken von Klara oder diese tolle Zeichnung um die Augen wie Ringo oder gar den stattlichen Körperbau von Kay. Nein ich bin nur Tobi ein ganz einfacher normaler hellbrauner mittelgroßer Hund, der auch nicht mehr ganz der jüngste ist und der scheinbar nicht gerade das große Glück gepachtet hat. Meine Besitzerin ist krank geworden und konnte niemanden für mich finden. So kam ich hierher. Hier war ich schon mal und ich hatte damals gedacht, daß ich nie wieder hierher zurück müßte - tja, falsch gedacht Tobi kann ich da nur sagen. Ich tu mich hier auch nicht wirklich so leicht. Ich fühle mich einfach von dem Krach der hier herrschen kann und all den anderen Hunden ab und dann überfordert. Ich gebe es zu, ich weiß manchmal nicht so recht, was ich tun soll. Buddy und ich sind jetzt keine Kumpels, ab und dann bin ich sehr eifersüchtig auf ihn, wenn er zu ganz ungewöhnlichen Zeiten Gassi gehen darf und dann auch noch schwimmen war, aber so im großen und ganzen ist er schon okay. Ich bin nicht der große Freund von anderen Rüden – das mag aber einfach auch daran liegen, daß ich hier so viele Kerle um mich rum habe. Ich weiß nicht, mit mehr Ruhe und der Sicherheit einer Familie könnte ich mich auch wieder mehr entspannen und müßte nicht so oft das Gefühl haben, daß die anderen wichtiger sind als ich. Ich bin ja ein lustiger Kerl und ein sehr lebensfroher Zeitgenosse, aber es nagt an meiner positiven Einstellung dem Leben gegenüber das Leben hier. Früher, bei meinem ersten Einzug hier hatte ich den Spitznamen Sir Tobi weil ich mir allem so gelassen umgegangen bin. Dann hatte ich eine Familie, ein Leben und
viel Freude und als ich das verloren habe, was die Gelassenheit weg.
Aber ich will nicht jammern, ich sollte es nicht tun, denn ich habe ein Dach über dem Kopf und Futter und Wasser und doch jeden Tag jemanden, der mal nach mir schaut.
So, aber um mal zum Anfang meines Eintrages zurück zukommen….ja, der gute Mogli ist in der Tat, wie Sie schon vermutet haben, ausgezogen….unglaublich aber wahr und dieses Mal so hoffen wir alle, wird es für immer sein. Das schöne kitschige Happy End für unseren Mogli. Aber er geht nicht alleine…nein, unsere beiden Neuzugänge Ramses und Marylin haben gleich das große Glück und dürfen ihn begleiten. Das ist doch mal eine tolle Nachricht aus dem Katzenhaus.
Und nicht nur die 3 sind ausgezogen, nein auch die zurückhaltende Daisy hat ihre ganz eigene Familie gefunden und ist ausgezogen und unser aufgeweckter Bilbo hat auch seinen Weg in ein sein neues Leben begonnen.
Das bedeutet dann wieder ein paar Umzüge im Katzenhaus und es gab auch schon wieder einige Neuzugänge, aber dazu wird es dann nächste Woche mehr Infos geben. Entweder hat dann Buddy einiges in Erfahrung gebracht oder Rosalie überzeugt etwas zu schreiben.
Mal schauen, wer den größeren Dickschädel hat.
Was ich noch passiert?
Ja, natürlich die besonders tolle Nachricht aus dem Hundehaus!
Unsere beiden Dackel Max und Flo sind ausgezogen! Das freut mich wirklich sehr, denn die beiden alten Herren haben es verdient in Ruhe ihren Lebensabend genießen zu dürfen.
Klara war beim Friseur und trägt jetzt eine schicke Sommerfriseur. Es gab auch schon ein entsprechendes Fotoshooting mit ihr – sehen Sie selbst.
Ich will auch mal wieder ein Fotoshooting…oder will ich doch lieber schwimmen gehen…oder nur kuscheln und gebürstet werden…oder will ich spielen…oder will ich lustige Sachen lernen…oder will ich einfach alles auf einmal nur weiß ich gar nicht, was davon zuerst…..Nein, ich bin kein Mister Unersättlich, ich bin einfach nur Tobi, der gern ein Familienhund wäre.
Ja, Buddy hat mich vorgewarnt und ich wußte auch, daß es so kommen wird, ich erzähle halt einfach gerne, ich bin ein sehr mitteilsamer Hund. Wissen Sie, wenn wir bellen, dann erzählen wir Geschichten und Erlebnisse oder weisen Sie sanft auf einen Missstand wie Hunger oder Langeweile hin und ebenso zeigen wir an, daß wir etwas hören, das wir nicht zuordnen können. Aber wenn Sie uns hier besuchen, dann wollen wir uns einfach nur vorstellen und auf uns aufmerksam machen. Ich habe heute viel über mich selbst „gebellt“ ... tut mir leid. Wie gesagt, Buddy hat mir gesagt, daß das so passieren wird und er hat Recht behalten. Er ist ein schlauer Kerl unser Buddy und ich bin mir sicher, daß er nächste Woche sehr viel zu erzählen hat.
Jetzt ist er erst mal auf der Suche nach Rosalie um mit ihr über das Tagebuch zu reden und ich werde mich jetzt ein wenig in mein Körbchen zurück ziehen und davon träumen, wie mein zukünftiges Leben aussehen soll.
Wünschen Sie uns allen, daß unsere Träume wahr werden.
Ihr
Tobi
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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