Willkommen im Leben oder wie Mut sich auszahlt
Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,
Heute möchte ich Ihnen von einem Bewohner erzählen, den ich bisher noch nie vorgestellt habe. Der Kontakt zu ihm ist nicht leicht und es hat gedauert, ehe ich ein wenig über ihn in Erfahrung bringen konnte.
Heute aber ist es an der Zeit Martin vorzustellen.
Martin ist ein Bewohner des Katzenhauses, lebt aber allein in einem unserer Hundezwinger. Er ist ein schöner und imposanter Kater, der es sich nicht leicht macht, sein Leben zu genießen.
Martin ist ein sogenanntes Fundtier und keiner weiß so genau, was ihm bis zu seinem Einzug im Tierheim alles widerfahren ist. Er war sehr verängstigt, nahezu panisch und die Menschen hier hatten keine Möglichkeit einen Kontakt zu ihm herzustellen. Jede Annäherung wurde mit einem bösen Fauchen und einem wilden Tatzenschlag quittiert. Martin wollte sich nicht anfassen lassen und andere Katzen waren in seiner Nähe erwünscht nicht erwünscht. Er wurde in den Auslauf des Katzenzimmers ausquartiert, um ihm Ruhe zu verschaffen, aber er verließ nur sehr selten seine sicheren Transportbox. Die Suche nach Schutz vor dem bösen Leben, war sein einziger Wunsch. Verstecken, nur nicht auffallen seine Devise.
Unsere Menschen hier haben viel Verständnis für Angst und Probleme beim Eingewöhnen, aber irgendwann müssen wir Bewohner anfangen, uns an die Situation anzupassen und damit zurecht zu kommen. Wenn wir das nicht selbst einsehen, dann helfen unsere Menschen nach.
Im Fall von Martin begann dies mit einem Zwangsumzug vom Auslauf des Katzenzimmers in einen Hundezwinger. Ich habe über Umwege erfahren, dass es zwei unserer Menschen benötigt hat, die sich sogar schützen mussten, um Martin zum Umzug zu bewegen. Angst ist ein starker Motivator und kann einem ungeahnte Kräfte verleihen. So kam Martin also in seiner Box in einen Hundezwinger und alle hatten die Hoffnung, dass er sich an das Leben gewöhnen würde. Aber leider wollte er nach wie vor nicht wirklich seine Umwelt kennen lernen. Da beschlossen unsere Menschen, ihm seine schützende Box weg zu nehmen und siehe da, nach anfänglichem großen Unwillen, fing Martin an, sich ab und dann etwas umzusehen. Nach wie vor war es aber immer noch schwierig bis unmöglich ohne Wunden Kontakt zu ihm herzustellen.
Unsere Menschen beschlossen Martin noch mehr dem wahren Leben auszusetzen und so zogen ihn nochmals um. Seit dem Tag wohnt Martin im aller ersten Zwinger im Tierheim und muß sich mit seiner Umwelt auseinander setzen. Und er tut dies auch! Ich würde ihn nach wie vor nicht als einfaches Wesen beschreiben, aber Martin hat angefangen zu kuscheln und zu spielen. Er sucht sich seine Menschen aus, er ist ein Kater mit eigenem Kopf und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass er noch Zeit und Geduld brauchen wird, aber Martin ist soweit, dass wir über ihn reden können. Er hat all seinen Mut zusammen genommen und sich ins Leben gestürzt und ich bin mir sicher, dass er bereits jetzt verstanden hat, dass dies der einzig richtige Weg ist.
Martin ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung – auch wenn nicht ganz freiwillig, so doch in jedem Fall bemerkenswert mutig.
Und damit wären wir in einer Rubrik, die ich am meisten liebe: Auszug!
Wir haben ein paar Auszüge aus dem Katzenhaus zu verzeichnen.
Milo und Tarek sind zusammen zu ihrer neuen Familie ausgezogen. Nachdem die beiden Kleinen im Katzenzimmer bereits zusammen gelebt haben, ist es schön, dass sie auch zusammen ein neues Leben anfangen können.
Ebenso können Shana und Ashanti weiterhin zusammen spielen, kuscheln und ihrer Familie viel Freude bereiten.
Auch Alana hat eine neue Familie gefunden und wird sich dort mit ihrem neuen Mitbewohner sicherlich wohl fühlen.
Und auch zwei Auszüge bei uns Hunden kann ich vermelden:
Timmy den ich nicht richtig vorstellen konnte, hat bereits ein neues Zuhause gefunden. Er wird zusammen mit einem kleinen Mädchen und deren Eltern wohnen und ich kann Ihnen sagen, dass er sich dort sehr wohl fühlen wird. Ich habe gesehen, wie gut er zu seiner neuen Familie passt und es ich immer wieder schön, wenn ein Auszug so schnell vonstatten geht.
Und nun kommt eine ganz besonders schöne Nachricht: mein Freund Camillo ist ausgezogen!
Nachdem er im März diesen Jahres eingezogen ist und hier soviel gelernt hat, ist er diese Woche ausgezogen! Camillo hat eine Familie gefunden, die seine Art und sein Wesen ebenso zu schätzen weiß wie seine Statur und ich habe gesehen, dass er bei dieser Familie seinen perfekten Platz gefunden hat.
Alles Gute mein Freund und genieße Dein Leben, das jetzt so richtig beginnt.
Das bringt mich aber zu all den Bewohnern, die noch hier sind oder neu zu uns gekommen sind.
Im Katzenzimmer wohnen zur Zeit neben den noch restlichen „Chaos“ Katzen Nami und Naomi noch Tosca und Sheila.
Auf unserer Pflegestelle leben Maggie und Cesar, die beide eine eigene Familie suchen auch wenn es auf ihrer Pflegestelle schön ist.
Und nicht zu vergessen natürlich die Katzen in der Quarantäne Station, die auch auf eine eigene Familie hoffen. Da wären Merlin der schöne blau-russisch Kater, Emmy die Schmusekatze, die so unbedingt ausziehen will, Paris, die einen Platz sucht, wo sie die kleine süße Prinzessin sein darf, die sie ist und Kim, die im Tierheim ihre Babys auf die Welt gebracht hat und so langsam eine neue Bleibe sucht.
Leider gibt es auf der Quarantäne Station auch Katzen, die ich Ihnen noch nicht vorstellen kann, sei es, weil sie noch zu jung sind oder sich noch gänzlich erholen müssen, aber auch diese Bewohner werde ich Ihnen vorstellen, wenn die Zeit gekommen ist.
Und auch wir Hunde haben ein paar Neuzugänge zu vermelden:
da wären unsere Kinder: Nelly, die gefunden wurde und bei uns abgegeben und doch noch ein Baby ist und Liz, die so langsam eine junge Dame wird, aber dennoch noch sehr viel zu lernen hat. Gerade bei den jungen Bewohnern im Tierheim sind unsere Menschen sehr darauf bedacht, dass die neue Familie genau die richtige ist. Das mag dem ein oder anderen beim Gespräch übertrieben vorkommen, aber Sie würden doch Ihre Kinder auch nicht einfach dem nächst Besten mitgeben. Bei uns Großen ist die Sorgfalt nicht geringer, aber da ist auch der Ansturm an Besuchern und die Verzückung nicht ganz so ausgeprägt. Deswegen sollten Sie als Besucher unsere Menschen verstehen, sie handeln nur in unserem Interesse.
Und dann haben wir ein paar ganz Neue bekommen, die ich Ihnen kurz mit Namen vorstellen kann. Bilder haben unsere Neuzugänge noch nicht machen lassen, sie sollen sich doch erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Da wären Mona und Susi zwei etwas schüchterne Hundedamen, Anton und Julian, zwei Rüden, die lebensfroh scheinen, Oliver der noch nicht so richtig weiß, was hier alles um ihn herum passiert und James, der unwahrscheinlich gern zu kuscheln scheint.
Ich verspreche Ihnen, dass ich sobald als möglich Bilder und nähere Informationen weiter geben werde, aber Sie können sich ja auch direkt und live ein Bild von unseren Neuzugängen machen.
Ich freue mich schon auf Ihren Besuch.
Ihr
Captain
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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