Atemberaubende Drohnenfotografien
Über den Wolken mit Martin Stadtrecher

Donaubrücke, Steinheim mit Blickrichtung nach Höchstädt | Foto: Martin Stadtrecher
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  • Donaubrücke, Steinheim mit Blickrichtung nach Höchstädt
  • Foto: Martin Stadtrecher
  • hochgeladen von Sandra Kost

Manchmal muss man die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten, sagt man. Genau das macht Martin Stadtrecher und liefert mit seiner Drohne atemberaubende Aufnahmen vom Dillinger Land, wie man sie nur selten sieht. Der Drohnenfotograf gibt Einblicke in sein spannendes und kreatives Hobby.

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen, insbesondere auch auf die Fotografie mit einer Drohne?
Mich haben die Aufnahmen auf Instagram schon lange begeistert. Auf einer Hochzeit eines befreundeten Paares bin ich dann mit dem Fotografen ins Gespräch gekommen. Er hatte auch eine Drohne und somit war mir dann klar: Ich brauch auch sowas.

Was fasziniert Sie am Fliegen einer Drohne besonders?
Der Blick, den man von oben bekommt, ist einzigartig. Viel können wir ja „von unten“ schon sehen – aber der Blickwinkel aus 50 oder 80 Metern Höhe ist nochmal viel spannender und atemberaubender. Gerade in den Bergen, wenn man die Möglichkeit hat, über einen Gipfel zu fliegen und das Bergpanorama im Hintergrund einzufangen.

Wie kommen Sie auf Ihre Ideen, was beeinflusst Sie in Ihrer Motivfindung?
Fotografieren Sie auch spontan oder haben Sie immer vorab eine Idee im Kopf?

Dadurch, dass ich mir angewöhnt habe, die Drohne überallhin mitzunehmen, kommen einige Motive ganz spontan. Aber auch geplante Ausflüge zu Zielen sind natürlich spannend. Es gibt so einige Hot Spots, zu denen ich gerne mal mit der Drohne hin möchte – gerade die Dolomiten haben hier einen großen Charme.

Gibt es auch Nachteile bei der Drohnenfotografie?
Definitiv – gerade in einem Waldgebiet muss man wirklich aufpassen mit der Drohne – überall Hindernisse und Äste – da ist Vorsicht geboten. Natürlich macht auch die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen und Flugverbotszonen die Vorplanungen eines Fluges schwieriger. Ich wollte im letzten Jahr gerne in Rom fliegen, aber die gesetzlichen Bestimmungen lassen dies leider nicht so einfach zu.
Ein Nachteil ist aber auch die Einstellung der Kamera: Bei normalen Fotoapparaten kann man die Objektive wechseln, um von einem Motiv mehrere Arten von Bildern zu erstellen. Bei der Drohne kann man einen Filter vor die Kamera setzen, aber das war's dann schon. Hier muss man mit den Einstellungen, die die Drohne hergibt, klarkommen.

Was sind Ihre Lieblingsorte oder -motive, die Sie gerne fotografieren, und warum?
Im Moment schaffe ich es zeitlich noch nicht, mit der Drohne groß auf Reisen zu gehen – daher suche ich mir im nahen Umkreis Motive aus. Für den 60. Geburtstag meines Papas waren es Orte, an denen er aufgewachsen ist. Aber ich fliege auch unheimlich gerne bei uns vor Ort – gerade im ländlichen Raum gibt es so tolle Orte: Auch wenn es „nur ein Wald“ zu sein scheint, gibt er von oben nochmal einen besonderen Blick.
Ich liebe es über unsere Dörfer zu fliegen, die Kirchen zu umrunden und zu sehen, wie sich unsere Dörfer in den letzten Jahren immer weiterentwickelt haben. Unsere ländlichen Felder und Wiesen, die Wälder, aber auch Städte haben einen besonderen Charme aus der Luft – bzw. man kann ihnen einen besonderen Charme zusätzlich schaffen.

Gab es schon mal ein besonders herausforderndes oder schönes Erlebnis während der Drohnenfotografie?
Ohja – meine Arbeitskollegin bat mich, ein paar Bilder von Dillingen zu machen. Wir fuhren an die Donaubrücke und ich flog die Donau flußaufwärts, um einen anderen Winkel über Dillingen zu bekommen – auf einmal riss die Verbindung zwischen Fernbedienung und Drohne ab und ich hatte kein Bild mehr, wo die Drohne gerade ist. Die Bäume zwischen uns verhinderten die Signalgebung. Da hab ich kurz Herzrasen bekommen, da ich nur 50 Meter über der Donau flog. Zum Glück kam das Signal nach kurzer Zeit wieder und ich hatte die Kontrolle über die Drohne zurück.
Schöne Erlebnisse gibt es viele – eines Tages sind wir sehr früh aufgestanden, um im Herbst ein Bild einzufangen, wie der Nebel in Kombination mit der Sonne in den Finninger Wäldern hängt. Unglaublich spannend von oben zu sehen und es wurden sensationelle Bilder.

Wie bearbeiten Sie Ihre Bilder normalerweise? Gibt es spezielle Techniken oder Programme, die Sie verwenden?

Ja, die Bilder und Videos werden im Nachhinein immer noch etwas bearbeitet, um die Farben nochmal besser wiederzugeben. Im Austausch mit einigen Kollegen habe ich ein Programm gefunden, welches unglaublich viele Möglichkeiten in der Videobearbeitung bietet. Im Videobereich nutze ich DaVinci Resolve und für die Bearbeitung der Bilder gerne Photoshop bzw. Lightroom.
Die Bearbeitung der Bilder sollte meiner Meinung nach aber immer an die Stimmung des Bildes angepasst werden – im Herbst möchte ich natürlich, dass die Farben des Bildes sehr warm herüberkommen – im Winter dann eher kühl. Das passe ich aber wirklich ganz individuell immer an das Motiv an.

Haben Sie Tipps für angehende Drohnenfotografen, die Sie mit an die Hand geben können?

Ja, das habe ich – lasst euch beim Kauf einer Drohne wirklich beraten, welche Drohne für eure Bedürfnisse passt, da die Investition natürlich schon Geld kostet. Der Drohenführerschein ist ein Muss für alle, finde ich, da explizit auch auf die gesetzlichen Vorschriften eingegangen wird. Nutzt die Community, die euch Social Media bietet, und tauscht euch mit anderen Piloten aus. Und das letzte ist, geht einfach raus und probiert es aus – so habe ich auch angefangen. Es ist ein ständiger Lernprozess, bei dem es kein „Geheimrezept“ gibt. Geht raus und habt Spaß, das ist das Wichtigste.

Vielen Dank für das Interview!

myheimat-Team:

Sandra Kost aus Augsburg

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