Nach so viel Aufregung...
und Überraschungen letzte Woche habe ich mich in der Tat gefragt, was jetzt noch passieren kann, dass ich sprachlos sein könnte.
Nun ja, jeder Tag hier scheint ein Überraschungspaket zu sein.
Das ist ja auch nicht schlecht, so bleibe ich richtig in Bewegung – wobei, das Problem würde sich mir nicht stellen. Sie kennen mich ja, ich bin immer am gucken und laufen und erzählen. Das liegt mir im Blut.
Aber damit kommen wir auch gleich mal zu meiner ersten Überraschung, die mich persönlich auch sehr erfreut hat: ich habe eine Mitbewohnerin bekommen. Ich hatte Ihnen ja schon erzählt, dass unsere Menschen uns ab und dann zusammen in den Auslauf schicken, damit wir uns auch miteinander beschäftigen. Dabei hat sich herausgestellt, dass Laika und ich ein richtiges Traumpaar sind. Jetzt wohnen wir zusammen. Ich bin so froh endlich Gesellschaft zu haben. Sie tut mir richtig gut und so können wir immer toben wenn wir wollen.
Und auch Dora und >b>Luke teilen sich ein Zimmer. Direkt neben uns. Ganz glücklich darüber bin ich nun wieder nicht, weil Laika sich hin und wieder auch mit Luke unterhält und sie ist doch meine Freundin, aber, nun ja, daran werde ich mich gewöhnen müssen, denn immerhin ist sie eine ganz besonders hübsche Hündin. Schön, Luke ist auch ein hübscher Kerl, aber ich bin auch nicht zu verachten. Und außerdem hat er ja seine eigene Freundin mit Dora, die seine Nähe sichtlich zu genießen scheint. Nein, ich finde es nicht gut, wenn er sich zu intensiv mit meiner Laika unterhält.
Was aber dennoch unübertroffen ist für uns alle 4, egal wie wir die Gesellschaft untereinander genießen, ist, wenn unsere Menschen zu uns kommen und ausgiebige Kuscheleinheiten verteilen. Das ist nach wie vor einfach nur schön! Menschen sind schon praktisch mit zwei Händen, da können sie gleich viel mehr streicheln.
Zur Zeit müssen wir alten Hasen, aber etwas zurückstecken. Wir haben 4 Neuzugänge, um die sich unsere Menschen gut kümmern müssen. Das ist nachzuvollziehen und als ich damals hier eingezogen bin, war das nicht anders. Insofern wissen wir, die wir hier schon ein paar Tage länger wohnen, die Lage gut einzuschätzen. Und ich glaube auch nicht, dass wir uns beschweren können. Nur manchmal muß man auch ein bißchen auf sich aufmerksam machen - nicht war Gino. Ich kann Dich verstehen, mein Freund.
Aber ich sollte Ihnen die Neuen einmal vorstellen.
Da wäre Lukas, der Senior im Tierheim mit seinen 9 Jahren. Aber ansehen kann man ihm sein Alter wahrlich nicht. Obwohl er sein bisheriges Leben fast ausschließlich an der Kette verbracht hat und damit sein Leben nicht gerade rosig und gesund war, wirkt er nicht verbittert.
Er genießt seinen Aufenthalt hier im Tierheim. Das scheint für ihn der unbekannte Himmel auf Erden zu sein. Natürlich, er bekommt regelmäßig Futter und frisches Wasser und er darf in unserem Auslauf über richtigen Rasen laufen. Ich glaube diese Form des Lebens ist für Lukas absolut neu. Noch glaubt er nicht, dass es in der Tat noch besser gehen kann, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, früher oder später glaubt man den Geschichten, die einem hier zu Ohren kommen. Lukas mag alles: Menschen, Hunde, kuscheln, spazieren gehen und fressen. Ich glaube ein paar ältere Menschen, die noch gern ein bisschen was im Leben bewegen wollen wären seine ideale Familie.
Und auch Lolo sucht ein neues Zuhause. Sie wurde 2007 geboren und ich befürchte, sie hat in den letzten Monaten nicht viel Gutes erlebt. Ihrem Gesicht ist abzulesen, dass ihre Brüder, mit denen sie aufgewachsen ist, nicht gerade zimperlich mit ihr umgesprungen sind. Was für Rowdies! Dabei ist Lolo so eine sanfte Hündin, die es wirklich nicht gern laut mag. Aber sie mag Menschen und will sich am liebsten ganz in ihnen verkriechen. Auf dem Schoß sitzen scheint für Lolo eine wahre Freude zu sein. Ich bin mir sicher, dass sie auch zusammen mit einem anderen Hund gut leben könnte, dann hätte sie noch jemanden zum reden und spielen.
Noch zwei weitere Hündinnen sind bei uns eingezogen: Diva und Shannon.
Diva ist eine wunderschöne und selbstbewusste junge Schäferhündin. Sie ist im Februar 2008 geboren und scheint mir eine typische Vertreterin ihrer Rasse zu sein. Sie bewacht ihre Menschen und ihr Grundstück und liebt es gestreichelt zu werden. Sie ist aufmerksam und gelehrig und das Leben in Person. Diva wirkt ziemlich umgänglich, aber ich bin auch ein Rüde, denn auf andere Hündinnen scheint sie nicht so gut zu sprechen zu sein. Diva sucht Menschen, die nicht nur ihre Pfoten bewegen wollen, sondern die auch erkennen, wie wichtig es ist, dass der Kopf ebenfalls in Bewegung bleiben muß. Diva ist eine intelligente Hündin, die sportliche Menschen für eine gemeinsame Zukunft sucht.
Shannon ist auch eine Schäferhündin, auch wenn sie ein wenig klein geraten ist, mindert das nicht ihr großes Schäferhundeherz. Shannon ist im Jahr 2003 geboren und auch wenn sie Menschen sehr gern mag, sollten diese nicht zu stürmisch sein. Andere Hunde sind für Shannon kein Problem, solange es nicht unbedingt andere Damen sind. Das sind gute Voraussetzungen für mich, mehr über sie herauszufinden, denn leider weiß bisher niemand, wie ihr Leben vor ihrem Einzug ausgesehen hat. Ich glaube, dass sie gerne spazieren geht, aber alles nicht zu stürmisch und zu schnell. Shannon will ihr Leben in Ruhe genießen dürfen und unsere Menschen werden ihr dabei mit viel Liebe helfen.
Und dann haben wir da noch einen Neuzugang von dem ich nur gehört habe: Kira.
Kira lebt auf einer Pflegestelle, denn sie ist am 24.12.2008 geboren und damit noch zu jung, um allein im Tierheim zu wohnen. Aber so wie ich gehört habe, ist sie ein wahres Christkind. Ihre Pflegeeltern sind unglaublich stolz auf die Kleine, denn sie ist schon fast stubenrein. Kira ist ein Puli. Ja, ich kann Ihre Nachfrage verstehen, diese Rasse kannte ich bisher auch noch nicht. Ein Puli ist eine Rasse, die aus Ungarn stammt und zu den ältesten Rassen die es gibt gehört. Sie sind Hirtenhunde und gelten als robuste Rasse, die sehr kinderlieb und aufgeweckt ist. Nun Kira ist ja noch ein Baby und muß noch viel lernen, aber sie hat die besten Voraussetzungen, ein perfekter Familienhund zu werden.
Das macht dann insgesamt an sich 5 Neuzugänge, aber eben mit Kira einen auf einer Pflegestelle.
Auch im Katzenzimmer gibt es ein paar Neulinge und einen Auszug.
Die liebe Lotte hat uns letzte Woche verlassen und fängt ihr neues Leben an. Sie freut sich nicht nur auf die Menschen, in die Sie sich sofort verliebt hat, sondern auch auf die neuen Mitbewohner, die sie in ihrem neuen Zuhause haben wird. Dann mal viel Spaß und viel Glück in Deinem neuen Leben.
Dafür ist Josie ins Katzenzimmer eingezogen. Natürlich sucht auch sie nette Menschen, die ihr ein warmes Plätzchen bieten und einen schönen Garten, regelmäßig Futter und ausgiebige Spieleinheiten. Was sie so vorher erlebt hat, kann ich Ihnen nicht sagen, aber ich habe bei einem Ausflug in den Auslauf gesehen, dass Josie den Kontakt zu Menschen sucht und es liebt gestreichelt zu werden. Wissen Sie, ich habe beschlossen ab und dann vom Auslauf aus einen längeren Blick ins Katzenzimmer zu werfen, damit ich Ihnen nicht nur mit Neuigkeiten von uns Hunden dienen kann.
Ich kann zwar dann von meinem Platz aus nicht alle Bewohner des Katzenhauses sehen, aber ich erfahre so das ein oder andere.
So auch, dass mit Floyd, Stan und Leonie 3 Neue im Katzenhaus eingezogen sind. Sie leisten Cassy Gesellschaft in der Quarantäne, sind aber ebenso auf der Suche nach einer eigenen Familie.
Floyd hatte schon eine Familie für sich gefunden, hat das Haus belagert, den Kater, der dort wohnte fast erfolgreich verscheucht, ehe die Menschen ihn eingefangen haben und hier her gebracht haben. Sein Plan war wohl doch nicht ganz perfekt durchdacht. So tritt jetzt Plan B in Kraft: mit Geduld warten, bis ihn jemand aussucht und mit nach Hause nehmen will. Floyd ist ein echter Charmeur wenn er in der Nähe eines Menschen ist. Andere Katzen sind nicht so ganz sein Ding. Da kann er sich wohl mit Cassy unterhalten, die auch nicht unbedingt gern direkt mit Artgenossen wohnen will.
Stan dagegen liebt Mensch und Tier. Er ist im Herbst 2008 geboren und ein echter Schatz. Er schmust gern und war es gewohnt mit einem anderen Kater zu leben. Leider ist er jetzt allein und sucht dringend Anschluss an eine eigene Familie gern auch mit einem Artgenossen als Mitbewohner.
Leonie dagegen weiß noch nicht so richtig, was sie will. Das ist auch zu gut verständlich, denn immerhin heißt sie erst seit ein paar Tagen Leonie. Stellen Sie sich das vor: sie wurde einfach über unseren Zaun geworfen. Kein Wunder also, dass Leonie noch etwas schüchtern ist. Unsere Menschen denken, dass sie noch sehr jung ist, wahrscheinlich noch kein Jahr alt. Eigentlich stelle ich kaum Mitbewohner zu so einem frühen Zeitpunkt vor, aber bei Leonie möchte ich eine Ausnahme machen, damit die junge Katzendame möglichst schnell ein gutes neues Zuhause findet bei Menschen, die Leonie wirklich wollen.
Und auch unsere zwei Hasen Cleo und Cäsar suchen nach wie vor ein schönes neues Zuhause. Unbedingt zusammen und am liebsten mit einem sehr schönen großen Freigehege mit einem kuscheligen Platz, falls das Wetter mal nicht so gut sein sollte.
Für alle, die wir hier im Tierheim unser wahres Leben beginnen dürfen gilt ein Motto: Nie einen Schritt zurück, sondern immer schön den Blick nach vorne gerichtet.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.
Ihr
Anton
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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