Ich hatte einen Traum!

Ich hatte einen Traum.
Ich ging an der Donau entlang spazieren und ließ mir ein laues Lüftchen um die Nase wehen. Die Sonne gab meinem Fell einen schimmernden Glanz und alles um mich herum begann zu erblühen.
Eine warme Hand strich mir über den Kopf und ich hörte die Worte: "Laß uns nach Hause gehen, Bob."
Meine Hundeseele war glücklich!
Ein schöner Traum

Einige werden sagen: "Moment mal, da stimmt doch was nicht an der Geschichte! Wie kann denn Bob verstehen, was der Mensch ihm sagt?"

Glauben Sie mir, wir verstehen sehr wohl, was Sie uns erzählen!
Nun ja, ich sollte eingestehen, daß es hierbei eine gewisse nicht zu verleugnende Einschränkung gibt:
Mag sein, daß der ein oder andere Hund nicht immer alles hören will, was sein Mensch ihm versucht zu erklären. Aber das bedeutet nicht, daß wir nicht theoretisch verstehen können, wenn wir denn hören wollen würden, was Sie uns zu sagen versuchen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: es ist keine Frage des richtigen Wollens, es liegt mehr daran, daß wir unsere Prioritäten-Liste anders aufbauen als Sie.
Fressen, Kuscheln, Spielen und Spazieren gehen sind für Sie nicht unbedingt an oberster Stelle dessen, was den Tag bestimmt - nicht zu vergessen Schlafen als wichtigen Punkt der Tagesordnung und hatte ich Kuscheln schon erwähnt?
Ich denke Ihre Liste sieht ein wenig anders aus und damit ergeben sich zwangsläufig leichte Unstimmigkeiten in der Kommunikation.
Aber wir wissen, daß Sie sich bemühen! Jeder Hund lernt, daß sich sein Mensch sehr freut, wenn der beste Freund des Menschen etwas richtig auf Kommando macht - und wer will nicht seinen Menschen glücklich sehen.
Das funktionierende Zusammenleben zwischen Mensch und Tier basiert auf Respekt voreinander, Zuneigung zueinander und Akzeptanz der gegenseitigen Schwächen.

Ich bin mir sicher, daß die Menschen hier auch hin und wieder den Kopf über ihre Schützlinge - das wären dann wir - und deren Eigenarten schütteln. Aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen wird uns hier soviel Respekt und Liebe entgegen gebracht, wie man sich nur erträumen kann.
Auch wenn die ersten Tage hier als Neuling nicht leicht sind und dabei ist es egal, wo man herkommt und warum man hier ist, unsere Menschen tun immer alles, um es leichter zu machen. Sie müssen sich überlegen, was für Fragen wir uns stellen, wenn wir hier einziehen: Warum bin ich hier? Was habe ich falsch gemacht? Warum soll ich hier bleiben? Wann kommt mich mein Frauchen oder Herrchen holen? Aber mit der Zeit verfliegt die Verwirrung und die Verzweiflung und Hoffnung macht sich breit und Träume entstehen.
Träume sind bestimmt hin und wieder nur aus Wunsch und Phantasie gebaut. Aber ein Traum kann auch der Vorbote der nahenden Wirklichkeit sein. Ich weiß, daß in den nächsten Tagen und Wochen hier einige Träume in Erfüllung gehen werden - aber die Vergangenheit hat mich gelehrt, Ihnen erst dann Details zu verraten, wenn Traum und Realität sich getroffen haben und zusammen passen.

Selbstverständlich werde ich Sie auf dem Laufenden halten - wozu sonst trainiere ich meine Pfoten beim Spazieren gehen auf Ausdauer.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche
Ihr
Bob

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

4 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.