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Hallo liebe Freunde der Pfoten und Tatzen,

ich habe mir in den letzten Tagen gut überlegt, was ich Ihnen schreiben kann und was ich lieber noch für mich behalten sollte.
Es ist immer ein Zwiespalt zwischen Euphorie und Vorsicht...erzähle ich nun, was sich so alles in den vergangenen Tagen ereignet hat oder warte ich lieber mit meinem Bericht, bis mehr als nur eine Vorahnung besteht.
Lasse ich Sie an meiner Hoffnung teilhaben oder verschone ich Sie damit, dass sich diese in Nichts auflösen könnte.
Eine nicht einfache Ausgangslage als seriöser Berichterstatter.
Demzufolge habe ich mir ausgiebig meine Gedanken gemacht und beschlossen, Sie mit Fakten zu versorgen, wobei auch Fakten nicht immer das Ende vom Lied sind, aber in Falle eines Auszuges sein sollten. Aber vielleicht wird es ein paar vorweihnachtliche Geschenke für den ein oder anderen Bewohner geben.
Ob ich Andeutungen vermeiden kann, kann ich Ihnen nicht versprechen, das ein oder andere Wort wird mir vielleicht entkommen, aber ich werde mich bemühen weder Ihnen noch mir Kummer zu bereiten, in dem ich etwas erzähle, was dann nicht passiert.
So ein Beispiel ist unser kleiner Mickey.
Er hat in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erfahren und er war sogar in der Zeitung und es kamen viele liebe Menschen, die mit ihm Gassi waren.
Ich hätte gewettet, daß ich Ihnen schon jetzt von seinem Auszug berichten kann, aber es hat sich bisher nicht ergeben. Der richtige Platz schien gefunden, aber er war es dann leider doch nicht. Mit Sicherheit die richtige Entscheidung für alle Beteiligten, aber damit ist unser kleiner Yorkshire Rüde Mickey unerwarteterweise noch Bewohner hier im Tierheim.
Das freut Tessa, die nicht gern alleine lebt und sich mit Mickey richtig angefreundet hat.
Auch bei uns kann es manchmal dauern, bis wir uns richtig gut verstehen.
Unsere WGs werden ja zumeist von unseren Menschen zusammen gesetzt und sie hatten bisher immer recht, aber dennoch ist zu Beginn im Regelfall vorsichtiges Beschnüffeln und langsames Annähern gefragt.
Aber Tessa und Mickey haben sich mittlerweile zusammen gefunden.
Ich hoffe, daß es für keinen von beiden zu schwer wird, wenn dann der eine Tag kommen wird und er wird kommen.

Auch Anton und Jenna freunden sich immer besser an. Als Nachbarn ist das auch nicht schwer und vor allem ist Jenna auch eine wirklich süße Hündin.
Da aber beide über viel Energie und Temperament verfügen, haben unsere Menschen beschlossen, sie nicht zusammen wohnen zu lassen. Ich glaube, daß Anton ein wenig zu stürmisch an die neue Freundin herantreten würde und da könnte es sein, daß Jenna ihm Manieren beibringen würde.
Nun ja, vielleicht wäre da auch gar keine all zu schlechte Lösung!
Gut, ich weiß auch, daß noch ein anderer Punkt eine Rolle spielt. Für mich ist das nicht mehr von Bedeutung, ich habe dieses Problem nicht mehr in meinem Leben, aber Anton ist nicht kastriert – was für ein hässliches Wort für einen Rüden – und bei Jenna dürfte so eine Operation auch nicht vorgenommen worden sein...muß ich ins Detail gehen?
Unsere Menschen sind vernünftig und denken an unsere Zukunft und das schätzen wir alle sehr.
Für Anton bedeutet das im Moment alleine zu leben, aber dafür darf er viel Spazieren gehen. Bei seiner Energie und seinem Tatendrang ist das auch wirklich nötig.
Aber er ist eine so unglaublich gute Seele von einem Hund. Wenn man in sein Gesicht sieht, dann gibt es dort keine böse Absicht. Es gibt nur viel Lebensfreude – ungestüm bisweilen und überschwänglich, aber nie mit Hintergedanken. Anton hat bestimmt schon viel erlebt, auf das er hätte verzichten können, er weiß noch nicht sehr viel vom Leben und er braucht eine ruhige Hand, die ihn konsequent führt. Manchmal lassen ihm unsere Menschen einiges durchgehen, weil er ein Sonnenschein ist, aber dennoch wird er hier zu verstehen lernen, so wie viele vor ihm und viele nach ihm, was das Leben in einem Hund-Mensch-Rudel bedeutet.

Auch ich bin dabei mir die Feinheiten beibringen zu lassen.
Ich habe Ihnen ja schön öfter erzählt, daß ich eine Ausbildung mache und der bisherige Höhepunkt war meine Teilnahme am Tag der offenen Tür in diesem Jahr.
Nun lerne ich meine Aufmerksamkeit auf mehr als einen Menschen zu lenken. Und was soll ich sagen, es ist nicht so schwer wie ich dachte Hund zu sein. Es macht sogar Spaß!
Manchmal braucht auch Hund etwas Unterstützung, um festzustellen was Hund bisher gefehlt hat. Ich habe viel zum Nachholen und ich werde diese Chance nutzen, die mir unsere Menschen hier so geduldig gegeben haben. Manchmal ist Veränderung nicht immer besser, aber bei mir ist Veränderung mein Lebensretter.

Einen ganz besonders gute Nachricht habe ich auch noch für Sie: Wanja ist von ihrer Pflegestelle in ein neues Zuhause gezogen. So kann sie sich in aller Ruhe im eigenen Zuhause ihr Leben einrichten und genießen.
Auch wenn wir uns nicht viel gesehen haben, so weiß ich, dass Wanja sich bei ihrer neuen Familie wohl fühlen wird.

Auch aus dem Katzenhaus gibt es ein paar Auszüge zu vermelden: Bella, Moira und Alexa haben einen Platz bei ihrer eignen neuen Familie gefunden.
Dagegen gibt es im Katzenzimmer ein paar Kandidaten, die viel Geduld und Katzenverstand erfordern.
Mit Joschi, Kim und Bill leben im Katzenzimmer drei Bewohner, die sich mit ihren Mitbewohnern gut verstehen, Menschen gegenüber aber sehr misstrauisch sind. Keiner kann sagen, was sie erlebt haben und was ihre Angst ausgelöst hat, aber unsere Menschen versuchen mit viel Ruhe auch Kim, Joschi und Bill ein Leben zu schenken, das sie verdient haben.
Bob hatte mit Lee eine gute Quelle aus dem Katzenzimmer, ich muß gestehen, ich war noch nicht so erfolgreich mir eine Freundschaft dort aufzubauen. Aber ich arbeite daran und werde so bald wie möglich wieder mit mehr Informationen aus dem Katzenhaus dienen können.

Aber von zwei Bewohnern kann ich Ihnen erzählen: Cleopatra und Cesar.
Diese beiden sind unsere beiden Hasen im Tierheim. Ich habe mir Cloe auch schon einmal von näher angesehen, aber ich habe gelernt, daß ich aus Freundlichkeit heraus mehr Abstand zu ihr halten soll.
Die Menschen hier haben mir erklärt, daß ich weder mit Cleo noch mit Cesar spielen darf. Ich werde tun, was mir meine Menschen hier sagen, denn sie wissen was richtig ist.
Cleo ist eine recht vorlaute Hasendame und Cesar ist eine imposante Erscheinung.
Unsere Menschen haben versucht, ob sie sich so gut verstehen, daß man sie zusammen wohnen lassen kann.
Ich kann Ihnen aber nicht sagen, ob hier das letzte Wort gesprochen ist.
Cesar findet Cleo wohl sehr interessant, aber ob die Dame auch so wirklich an ihm Interesse hat wird sich noch zeigen. Immerhin könnten die beiden zusammen wohnen ohne irgendwelche Sorgen zu haben.
Vielleicht läßt sich die hübsche schwarze Häsin ja noch überzeugen ihren Stall zu teilen.
Es wäre doch schön in der kalten Jahreszeit einen Mitbewohner zum ankuscheln und wärmen zu haben.

Wer träumt nicht davon sich entweder an jemanden zu kuscheln oder in seinem Korb eine weiche Decke liegen zu haben, in die man sich nach dem Spaziergang einkuscheln kann.

Damit wünsche ich Ihnen eine schöne Woche.

Ihr
Captain

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

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8 Kommentare

@Christl, das ist ja die Schwierigkeit, man hat ein großes Herz, möchte helfen, muss aber seine eigenen Grenzen erkennen.

Hallo Silke, Hallo Christl,
Das schöne an der Hilfe ist, daß sie nicht einschichtig ist. Es gibt so viele Varianten und Möglichkeiten zu helfen, man muß es nur wollen.
Danke für die lieben Kommentare und vielleicht gibt es immer jemanden im Bekannten- und Freundeskreis, der mal über ein Tier nachdenkt oder Ihr erfreut Euch einfach an den Geschichten...hier gibt es keine Hintergedanken oder Absichten, es ist nur eine Geschichte.

Hallo liebe Sabine
du da stimme ich dir gern zu ,
da ich ja auch einige Haustier bereizt habe tue ich auch immer noch einiges für die Tier welche kein zu Hause haben ,mit Spenden ,und ich habe auch Patenschaften für einige Tier übernommen..
es grüsst Konstanze

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