"Politik aus christlicher Verantwortung ist modern und zukunftsfähig" CSU Kreisverband Dillingen diskutierte "Christlicher Kompass für die Politik"

von links nach rechts: CSU Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Johann Popp, Walter Kaminski (Leiter der Projektgruppe "A bis Z" im CSU Kreisverband), CSU Ortsvorsitzender stellv. Landrat Alfred Schneid, Referent Dr. Philipp Hildmann Berater der CSU Zukunftskommission, Leiter des Büros für Vorstandsangelegenheiten bei der Hanns-Seidel-Stiftung, Johann Bröhl 2. Bürgermeister der Stadt Wertingen
  • von links nach rechts: CSU Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Johann Popp, Walter Kaminski (Leiter der Projektgruppe "A bis Z" im CSU Kreisverband), CSU Ortsvorsitzender stellv. Landrat Alfred Schneid, Referent Dr. Philipp Hildmann Berater der CSU Zukunftskommission, Leiter des Büros für Vorstandsangelegenheiten bei der Hanns-Seidel-Stiftung, Johann Bröhl 2. Bürgermeister der Stadt Wertingen
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Zu Beginn des neuen Jahres beschäftigte sich der CSU Kreisverband im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe zu Sachfragen mit den Grundlagen politischen Handelns und stellte beim öffentlichen Diskussionsabend in Wertingen das Thema "Christlicher Kompass für die Politik" in den Mittelpunkt.
Als Referenten konnte Walter Kaminski, Leiter der Projektgruppe "A bis Z" im CSU Kreisverband, im Hotelgasthof "Bergfried" den Berater der CSU Zukunftskommission Dr. Philipp Hildmann (Leiter des Büros für Vorstandsangelegenheiten der Hanns-Seidel-Stiftung) begrüßen
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Gäste und Grußwort des Ortsvorsitzenden stellv. Landrat Alfred Schneid

Sein besonderer Gruß galt dem wiedergewählten CSU Ortsvorsitzenden stellv. Landrat Alfred Schneid, dem CSU Kreistagsfraktionsvorsitzenden Dr. Johann Popp, Kreisrat Christian Knapp, dem CSA Kreis- und schwäbischen Bezirksvorsitzenden Ralf Kindelmann und als Vertreterin der Frauen Union Susanne Grätsch.
Ortsvorsitzender Alfred Schneid brachte in seinem Grußwort die Freude zum Ausdruck, dass diese Diskussionsveranstaltung zu einem wichtigen Thema, im Zusamtal in Wertingen stattfindet.

Einführung

Nach einer kurzen einführenden Worten von Walter Kaminski, der den Jahresanfang als geeigneten Zeitpunkt bezeichnete, sich mit grundsätzlichen Fragen auseinanderzusetzen. Denn dies sei auch immer eine Zeit der Reflexion, der Standortbestimmung, des Hinterfragens und Nachdenkens, was ist die Richtschnur christlich sozialer Politik.

Eine politische Entdeckungsreise in 4 Etappen

Dr. Philipp Hildmann nahm in seiner 45-minütigen Rede die Zuhörer mit auf eine Entdeckungsreise, um den "Nullmeridian", als Ausgangspunkt für die Navigation in eine gute und erfolgreiche politische Zukunft, zu finden. Er begann seine Expedition im ersten Schritt mit einem Blick in die Geschichte der Christlich Sozialen Union, setzte sie dann im zweiten Schritt mit den vier Grundpfeilern des christlichen Menschenbildes fort, skizzierte im dritten Schritt, warum eine Politik aus christlicher Verantwortung modern und zukunftsfähig ist und wies in einem letzten Schritt auf unruhiges Fahrwasser hin, in dem die CSU droht ihren Markenkern an den politischen Gegner zu verlieren.

Die Gründungszeit der Union

Bei der Gründung der Union war der christliche Impuls das entscheidende Motiv, das sich auch im ersten Grundsatzprogramm wiederfand "Wir erstreben den Staatsaufbau auf christlicher Grundlage." Doch interessiert das heute überhaupt noch jemand, in einer Zeit wo nur noch 57% einer der beiden großen christlichen Kirchen angehören? fragte Dr. Hildmann und gab auch die Antwort: "Ja, es interessiert und nicht nur aus politikpragmatischen Gründen, sondern insbesondere, weil verantwortlich politisches Handeln Herkunft und Richtung braucht und jedes politisches Denken und Handeln von einem Menschenbild her geprägt ist."

Das christliche Menschenbild in der Politik

In vier Punkten machte Dr. Hildmann deutlich, was ein Menschenbild zu einem christlichen Menschenbild macht. Es sind dies erstens, die Unverletzlichkeit der Menschenwürde, zweitens geht es von der Eigenverantwortung jedes einzelnen Menschen aus, zugleich lebt er immer auch in der Spannung zwischen Selbstbestimmung und Solidarität. Nicht das von Arbeiterbischof Wilhelm Emmanuel Ketteler geprägte Schlagwort Subsidiarität. Drittes, ein, so Dr. Hildmann, zentraler Punkt das uneingeschränkte Bekenntnis zur Solidarität. Als viertes Element nannte Dr. Hildmann die Grundüberzeugung von der Unvollkommenheit des Menschen. Diese vier Punkte stellen für Dr. Hildmann einen brauchbaren Kompass dar, mit dessen Hilfe konkrete politische Entscheidungen angegangen werden können.

Konkrete 10 Punkte

In der dritten Reiseetappe ging Dr. Hildmann auf die konkrete Arbeit der CSU Zukunftskommission ein, die ausgehend von der Erkenntnis, dass die CSU hineingestellt ist in die Gesamtentwicklung von Religion, Glaube und Kirche unserer Zeit, bereits zwei Papiere verabschiedet hat. Für Dr. Hildmann ist es dringend geboten, dass die CSU, dass die Christen in der CSU über die Rolle des C reflektieren und aufs Neue erschließen, was es konkret bedeutet. Wie dies gehen soll, machte er in zehn Punkten deutlich, die er kurz zusammenfasste. 1. Sorge um den Menschen; 2. Menschen mit Stärken und Schwächen annehmen; 3. Nächstenliebe als tragendes Element aller christlich-sozialer Sozialpolitik; 4. Schutz von Ehe und Familie; 5. Förderung der Begabungen und Talente unserer Kinder; 6. gegen die Privilegierung von Minderheiten; 7. Verantwortlichkeit für die Schöpfung; 8. Staat als geordnetes und starkes Gemeinwesen; 9. Schutz von Freiheit, Unversehrtheit und Leben der Bürger und 10. Annahme der internationalen Herausforderungen.
So verstanden ist Politik aus christlicher Verantwortung auf der Höhe der Zeit, unterstrich Dr. Hildmann, weil sie um ihre Herkunft und Richtung weiß.

Gefahr für den christlichen Markenkern

Und doch wies Dr. Hildmann in seinem vierten Reiseabschnitt auf die aktuelle Gefahr hin, dass der CSU ihr christlicher Markenkern abhanden kommen kann und führte eine Untersuchung Instituts für Demoskopie Allensbach an. Danach weisen die Vorstellungen der Bevölkerung über einen konservativen und christlich orientierten Politikers keinerlei Ähnlichkeiten auf. Hier habe eine Veränderung, eine Verschiebung der Zuordnungen, ohne dass es in der Öffentlichkeit bemerkt worden wäre, stattgefunden.

Ausblick

Dies ist für Dr. Hildamnn ein Grund mehr, den Menschen wieder stärker Herkunft und Richtung der CSU zu erklären, aber das "C" auch im innerparteilichen Diskurs präzise mit Inhalten zu füllen und damit eine Politik der Verlässlichkeit, der Menschlichkeit und der Zukunft zu machen.

Die Diskussion

Nach der mit viel Beifall aufgenommenen Rede leitete Kreistagsfraktionsvorsitzender Dr. Johann Popp die Diskussion. Dabei konnte Dr. Hildmann viel Zustimmung erfahren, kritisch wurde aber nach der praktischen Umsetzung nachgefragt und aufgezeigt, wie schwierig sie im konkreten Fall, gerade im kommunalpolitischen Bereich, sein kann. Für stellv. Landrat Alfred Schneid muss Politik sich an Grundwerten orientieren, darf aber auch das Machbare und die Zweckmäßigkeit nicht aus dem Auge verlieren. Viele in der Diskussion angesprochenen Punkte konnten nicht sofort geklärt werden, für den Vorsitzenden der Projektgruppe "A bis Z" Walter Kaminski Anlass darauf hinzuweisen, dass die Fragen weiter behandelt und weitergeleitet werden.
Mit einem bunten Gemüsestrauß bedankte sich Walter Kaminski bei Dr. Philipp Hildmann, der sich als Hobbykoch outete, für sein Referat und die lebendige Diskussion.

Bürgerreporter:in:

Walter Kaminski aus Dillingen

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