Afrika Night: "Das magisch-sinnliche Ereignis vom schwarzen Kontinent"

Wer schon bei "Drums United" in Augsburg dabei war, hat einen Anhaltspunkt, was heute (Samstag) Abend im Dillinger Stadtsaal abging. Farbenfroh gekleidete Musiker, Tänzer und Artisten aus dem Senegal, Elfenbeinküste und Tansania boten bei der "Afrika Night", die gleichzeitig auch der Name der Perkussionsgruppe ist, einen Einblick in die traditionelle Unterhaltung ihrer Länder.

Freilich war der Titel "Das magisch-sinnliche Ereignis vom schwarzen Kontinent" schon ein wenig auf den Putz gehauen, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit (man kann sich das so vorstellen: "Ännchen von Tharau" oder ähnliches deutsches Liedgut wird in allen Strophen im Senegal vorgespielt) fand ich mich hinein in die senegalesische Folklore. Später ging es dann - ebenso ausdauernd wie rhythmustreu - mit diversen Trommelinstrumenten zur Sache, manchmal verstärkt durch die Herren am Mischpult. Manch einem treuen (älteren) Abonnenten des Kulturrings wird es dabei vermutlich nicht wohl gewesen sein, kommt die Phon-Zahl heimischer Lärmquellen doch nicht über den satten Klang eines Motor-Rasenmähers hinaus, während an diesem Abend schon starke Vibrations herüber und herunter kamen, die vor allem den Bauch forderten. Drums aus Senegal sind so ungefähr das Gegenteil von Claire de Lune oder "Der Frühling" aus Vivaldis "Die vier Jahreszeiten".

In der Pause wurde zur Feier des 60. Jubiläums des Kulturrings Dillingen ein süffiger südafrikanischer Pinotage Cabernet-Sauvignon mit dem "Fair-Trade"-Siegel zur Verkostung kredenzt, der hinterher auch käuflich erworben werden konnte. Kein Wunder war die Stimmung - besonders in der 2. Halbzeit - im nicht ganz gefüllten Stadtsaal sehr gut, bei manchen sogar überbordend. Nur der afrikanische Begeisterungslaut, den normalerweise nur (afrikanische) Frauen ausstoßen (unter Einsatz des Zungenschlages und sehr hohem Ton), mochte nicht jedem (m/w) gelingen.