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Zuckersüß und lecker: Verführerische Ausstellung im Rieser Bauernmuseum Maihingen

  • Chocolatière aus dem Besitz des Speyerer Fürstbischofs Kardinal von Hutten, 1755/59, original bestehend aus Konfektschale, Wasserglas und Kakaotasse in Form einer "Trembleuse" (Zittertasse)
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Maihingen. Den süßen Seiten des Lebens widmet das Rieser Bauernmuseum Maihingen (Landkreis Donau-Ries) des Bezirks Schwaben in seinem 25. Jubiläumsjahr eine Sonderausstellung: „Die süße Verführung. Zucker, Schokolade & Co.“ von Donnerstag, 19. März, bis Sonntag, 11. Oktober, zeigt die Kulturgeschichte von Zucker und Süßwaren.

Heute ist Zucker in seinen verschiedenen Formen fast überall und jederzeit günstig zu haben: Rund 31 Kilogramm Süßigkeiten verspeist der Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Aber noch bis zum 20. Jahrhundert stellte Zucker ein Luxusgut dar und war als Genussmittel nur für Wohlhabende erschwinglich. Schokolade in allen Variationen ist heute die beliebteste Süßigkeit. Bunte Verpackungen, beigelegte Sammelbildchen oder der Verkauf an Automaten halfen der Schokolade auf dem Weg zum Massenprodukt. Noch bunter und vielfältiger ist die Welt der Zuckerwaren: Bonbons, Fruchtgummis, Lakritz oder Lutscher – einst edle Naschereien des Adels – konnten später für ein paar Groschen im dörflichen Tante-Emma-Laden geholt werden und sind heute in jedem Supermarkt zu finden. Auch selbst gemachte Leckereien wie Marmelade, Mehlspeisen oder Pudding wurden durch den sinkenden Zuckerpreis ab 1900 der breiten Bevölkerung zugänglich.

„Die Ausstellung „Die süße Verführung. Zucker, Schokolade & Co.“ betrachtet nicht nur die kulturgeschichtlichen Veränderungen in der Herstellung, Verfügbarkeit und Bedeutung von Süßwaren, sondern thematisiert auch regionale Gesichtspunkte wie die Rübenzuckerfabriken oder die Nördlinger Mess“, sagt Dr. Ruth Kilian, die Museumsleiterin des Rieser Bauernmuseums Maihingen. Zeitgenössische Werbung, nostalgische Verpackungen und Maschinen zur Herstellung von Limonade, Bonbons oder Eis laden Groß und Klein zu einem Streifzug durch eine süße Welt – vielleicht sogar mit einigen Erinnerungen an die eigene Kindheit. Verschiedene Texte und Erläuterungen wenden sich speziell an die Kinder.

Zu den herausragenden Exponaten zählt eine Chocolatière von 1755/59 aus dem Besitz eines Speyerer Fürstbischofs, die das Mainfränkische Museum Würzburg zur Verfügung stellte. Der Botanische Garten Augsburg übergab eine Zuckerrohrpflanze in die Obhut des Museums. Weitere wertvolle Leihgaben sind ein Musterbuch der Firma Trumpf, ein Pappaufsteller mit dem Sarotti-Mohr und eine Vielzahl seltener großer Schokoladenhohlformen.

Ein umfangreiches Begleitprogramm für alle Altersgruppen bietet tiefere Einblicke ins Thema und die Möglichkeit, sich selbst als Zuckerbäcker, Zuckerdetektiv oder Chocolatier zu versuchen. Neben Familienführungen und vielen Aktionen wie dem Kakaorösten oder der Zubereitung von Apfelgelee und Tortendekor ist der „Süße Tag“ am Sonntag, 28. Juni, ein Zuckerl für Naschfreunde: Dabei gibt es viel Leckeres an süßen Genüssen zu erleben und zu erfahren. Am Samstag, 4. Juli, dem Tag der deutschen Imkerei, können mutige Kinder hautnah Bienen erleben, Honig schleudern und diesen natürlich auch probieren. Einer besonders exquisiten Verführung, der Zubereitung von Pralinen, widmet sich unter Anleitung einer Konditormeisterin ein zweitägiger Abendkurs von Montag, 5. Oktober, bis Dienstag, 6. Oktober. Mit einer süßen Überraschung schließt die Ausstellung am Sonntag, 11. Oktober, ihre Pforten.

Weitere Informationen sowie das Begleitprogramm sind unter Telefon: (0 90 87) 92 07 17-0, E-Mail: verwaltung@rieser-bauernmuseum.de oder im Internet: www.rieser-bauernmuseum.de erhältlich.

  • Chocolatière aus dem Besitz des Speyerer Fürstbischofs Kardinal von Hutten, 1755/59, original bestehend aus Konfektschale, Wasserglas und Kakaotasse in Form einer "Trembleuse" (Zittertasse)
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  • Konfektkelch aus Pressglas, 1930er Jahre
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  • Aus dem Musterbuch für Schokoladenprodukte, Trumpf, 1930er Jahre
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