Südsee-Wellness in der Heimat: Bad Wörishofen lockt

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Auf der Wellness-Welle schwimmen eine ganze Reihe von Anbietern. Vom Wellness-Müsli zum Wellness-Urlaub. Echte "Wellness", also die, die wirklich gut tut, bietet das Eintauchen in die fluorid- und jodidhaltigen Mineral-Therme von Bad Wörishofen. Davon hatte ich schon ausführlich in dem Beitrag (Abstecher in die Südsee: Palmen, warmes Wasser, Sonne, Cocktails an der Poolbar) sowohl online als auch im Print-Magazin "Dillinger" berichtet.

Heute soll es in den brandneuen Sauna-Bereich gehen, "Sauna-Paradies" genannt. Zuerst aber, wie immer, die Leibesertüchtigung: Im 25-m-Schwimmbad ziehe ich einige Bahnen. Danach kurz in das Außenbecken des Thermenbereichs zu Sprudelliegen und Strömungkanal. Durch ein Drehkreuz (hier werden einmalig 6 Euro auf den Chip des Armbandes gebucht) geht es ins Dampfbad. Ab jetzt sind Körperbedeckungen nicht mehr angebracht. Anschwitzen, dann mit Salz aus bereitstehenden Bechern die Haut abrubbeln und weiter schwitzen. Nach einer Dusche ist die Haut glatt wie noch nie.

Ganz vorne im SaunaParadies finde ich eine Tafel mit den Aufgüssen in den entsprechenden Saunen (Saunas). Der nächste Aufguss findet im "Kelostadl" statt. Dort haben sich schon eine Menge Aufguss-Fans eingefunden. Die Tür geht zu und eine Dame im Badeanzug bringt zwei große Bottiche mit Duftwasser herein. Heute soll es ein Grapefruit-Aufguss werden. Mit einer Kelle schöpft die Aufguss-Meisterin das duftende Nass auf die Steine der Sauna-Ofens. Zischend verbreitet sich der Dampf und es wird uns gehörig heiß. Doch damit nicht genug: Mit einem Handtuch wedelt die Meisterin die nun feuchtere heiße Luft den Saunenden zu. Nachdem beide Bottiche ausgeleert sind, werden Personen, denen die Hitze noch nicht stark genug ist, "abgeschlagen", d.h. die Saunameisterin zieht das Badetuch ruckartig nach unten, wobei ein Schwall von heißer Luft auf den Saunabesucher losfährt. Heiß, sehr heiß! Solcherlei will geübt und gewohnt sein. Auf meine Frage, aus welchem Material ihr Badeanzug sei, meint die SaunaMeisterin, es sei ganz "normaler" Badeanzugstoff. Merkwürdig: Bei Temperaturen um die 85 Grad müsste der Lycra-Stoff schon bald den Geist aufgeben. Ich merke das an meinen Badehosen: Wenn ich mehrmals in warmem Thermalwasser war, dünnen sich die Fasern aus und der Stoff fällt aus der Form.

In der Meditationssauna wird es "japanisch". Auf einer Liege aus Zedernholz kann ich die Farbenpracht der Kois im Aquarium bewundern. Das Fenster der Sauna ist zweigeteilt: Oben geht gerade die Sonne unter, unten schwimmen die dicken Fische. Die Römer-Sauna ("Mens sana in corpore sano"), im Stil des Colosseums erbaut, mit einer herrlichen indirekten Beleuchtung und mit viel Platz nach oben, ist wieder wärmer, so dass eine Abkühlung im Wasserfall angesagt ist. Das ist nicht eine simple Kaltwasser-Dusche, sondern eine Felsenhöhle, wo weiß bestrahlte Wassermassen herunterprasseln, die es nötig machen, sich festzuhalten. Gigantisch!

Die im maurischen Stil gestaltete Alhambra-Sauna wirkt vor allem durch die Optik, wie das Foto zeigt. Neben der orientalischen Bauweise bieten geheimnisvolle Düfte und Gewürze Wohlbefinden pur. Daneben das Backhäusle, wo der Saunagänger seine eigenen Brötchen backen und dabei den Duft von frisch gebackenem Brot und die trockene Wärme auf der Haut genießen kann. Die beim Backen freigesetzten Enzyme sind besonders bei rheumatischen Beschwerden empfehlenswert und haben regulierenden Einfluss auf den Stoffwechsel.

Jetzt in den Außenbereich: Am weißen Sandstrand des Saunaparadieses steht die im Blockhausstil gestaltete Löyly-Hütte. Bei 90°C mache ich den 2., den letzten Aufguss für heute. Das Wort "Löyly" kommt aus dem Finnischen und bezeichnet den Wasserdampf, der nach dem Aufguss entsteht. Der "Gluthauch" öffnet die Poren und regt zu kräftigem Schwitzen an. Die SaunaMeisterin schwingt statt eines Badetuches eine große Fahne. Das kostet sicherlich Kraft. Und der Badeanzug wird auch nicht geschont.

In der Stollensauna, Seesauna und Strandsauna schaue ich nur kurz vorbei. Es sind noch so viele Becken unter Palmen zu besuchen. Nach einem Abstecher in die kulinarische Abteilung, wo ich keine Lasagne (die ist alle), dafür aber einen guten Leberkäs mit Kartoffelsalat mit einem warmen, mit Eiswürfeln aufgepeppten alkoholfreien Bier zu mir nehme, döse ich im 7. Himmel (oder hieß es "Wolke 7"?), einer ganz in Weiß gehaltenen Ruhelandschaft im 1. Stock, bevor ich weitere Attraktionen genieße, im Saunaparadies der Therme Bad Wörishofen.

Bürgerreporter:in:

Vuolfkanc Brugger aus Dillingen

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