Mein erster Schultag 1970
Mein erster Schultag, der Beginn einer großen Leidenschaft, war 1970.
Ich muss mich offenbaren, ich bin vom ersten Tag an gerne in die Schule gegangen, obwohl ich nicht die Streberin war. Ich liebte einfach meine Freundinnen und Freunde und hatte das riesige Glück, immer in Klassen zu sein, die von einer großen Klassengemeinschaft geprägt waren – sehr zu Leiden manch Lehrer ;-)))
Nachdem mir fleißig eingepaukt wurde, nun beginnt der Ernst des Lebens, hatte ich natürlich furchtbare Angst vor diesem Herrn Ernst und war erst mal sehr erleichtert, dass ich eine sehr freundliche Lehrerin bekam.
In der Schultüte war, wie bei allen, halb mit Zeitungspapier gefüllt, dann kamen die unwichtigen Dinge, wie Stifte, Radierer usw. und dann – natürlich viel zu wenig – ein bisschen Süßes, mit dem sofort Handel betrieben wurde.
Die einzige Begebenheit, die mich in der Grundschule maßlos ärgerte war folgendes Ritual:
Wir Evangelischen, also die vom „kleinen Glauben“, wurden einmal in der Woche im Schulhof gesammelt, damit unser Religionslehrer uns in ein anderes Gebäude „abführen“ konnte.
Die Katholischen sammelten sich oben am Fenster und bewarfen uns mit den Resten der Pause mit Ausdauer und Hingabe. Eingegriffen hat nie jemand, hat sich irgendeiner beschwert von den Eltern – nein, damals war es normal. Gut, wir prügelten uns des öfteren mit denen vom „großen Glauben“ um danach wieder Freunde fürs Leben zu sein...
Bürgerreporter:in:Silke Krause aus Dillingen |
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