Auswärts Essen: Landgasthof "Zum Schlössle" in Finningen
Es nieselt leicht. Aber auch das muss mal sein. Wir satteln den Opel und fahren in einer knappen Viertelstunde nach Finningen, das sich die Luxus leistet, als "Ober-" und "Unter-" Finningen zu firmieren. Bei einem heitereren (Achtung! Gefahr der Buchstabenverhedderei!) Wetter hätte wir den Drahtesel genommen, denn Finningen liegt am Donau-Ries-Radwanderweg und ist von Süden her fast durchgängig über geteerte Radwege einfach zu erreichen.
"Der Brugger" (*) bzw. das "Schlössle" in Finningen zeichnet sich dadurch aus, dass es hier nicht nur bodenständige, qualitativ wertvolle und reichliche Küche bietet, sondern auch wenige Meter entfernt von der Natur liegt, die das Dörflein rundherum, meist in Wald-Form, umgibt. Hier sagen sich wirklich - ruhige Abende vorausgesetzt - Fuchs und Hase "Gute Nacht". Im positiven Sinne zu verstehen.
Nicht etwa, dass das Dorf besonders schläfrig wäre, sondern dass man hier das Gefühl hat, näher an der Natur zu sein, als anderswo. Nur nach Süden gibt es Straßen, die auch wirklich für jedermann weiter führen. Die restlichen Himmelsrichtungen sind Wanderern, Radfahrern und land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen vorbehalten.
Nicht immer konnte ich guten Gewissens sagen, dass mir in diesem Restaurant alles und jedes geschmeckt hätte. Doch in letzter Zeit habe ich verinnerlicht, was wirklich gut schmeckt, und jetzt bestelle ich so, dass meine Erinnerung an den Besuch in Finningen ungetrübt bleibt.
Schön, dass wir, die rechte Zeit des Eintreffens vorausgesetzt, unsere Speisen immer ohne große Wartezeit erhalten haben. Schön auch, dass die Speisen nicht hastig gegessen werden müssen, da sie - auch die Beilagen - auf gewärmtem Geschirre dargereicht werden. Bemerkenswert auch die Freundlichkeit von Leitung und Personal des Gasthofes.
Verzichten würde ich auf den zu sehr vorschmeckenden (künstlichen) Würzanteil des Kartoffelsalates und auf die Bakterienverteilungsmethode, die leider dort, im Schlössle in Finningen, immer noch praktiziert wird: Das Händeschütteln beim Begrüßen durch Gastgeber/in. Das muss nicht sein! Gäste sollen ihre Bakterien bei sich behalten, und nicht via Wirt bzw. Wirtin übertragen.
Das Schlössle in Finningen - immer und jederzeit wieder!
Restaurant-Landgasthof "Zum Schlössle"
Am Schlössle 1
D-89435 Finningen
Finningen:
http://www.finningen.de/
*) Der Bürgerreporter ist mit dem Eigentümer des Restaurants weder verwandt noch verschwägert...
Ja, so bin ich eben..ok, hier ist er wieder
Deinen Gruß habe ich leider nicht ausgerichtet, Wolfgang. Der Senior-Chef kam um meiner Mutter zu gratulieren. Das hat gepasst, aber ich wollte dann nicht mit dem Internet daherkommen, wir wollten einfach nur unkompliziert essen.
Obwohl - das Personal hat sich solche Mühe gegeben- haben sie mich etwa als Bürgerreporterin enttarnt ? ;-)
Ne, sie sind einfach bemüht und freundlich, da fühlte man sich im Schlössle schon Willkommen....
Das Essen:
Beim Blick in die Karte verschwand auch die letzte Skeptik und es trat eine fast andächtige Stille ein.
Ich hatte die `Fischtriologie` auf dem Teller. Genau richtig, denn wegen des Geruchs mache ich Fisch zuhause nicht so gerne. Es war eine kleine Schüssel Reis dabei, aber beim Rotweinbraten meiner Eltern waren soviele Spätzle dabei, dass wir alle noch davon abbekamen. Und die Bedienung wollte uns direkt noch nötigen, noch eine Platte anzunehmen. Aber wir konnten einfach nicht mehr.
Auf der Internetseite- die Nachtische- ein Traum. Aber zuhause wartete Kaffee und Kuchen auf uns... Vielleicht gehen wir mal einfach zum Dessert-Essen nach Unterfinningen, wenn wir in der Gegend sind. Es gäbe da so etwas bestimmtes mit Prosecco...
Der Preis war angemessen würde ich sagen. Mit so vielen Leuten geht man nicht alle Tage essen und es war ja kein Tag wie jeder andere. Wir hatten nicht die preiswerteren Gerichte gewählt. Die gäbe es auch, z.B 7,50 Euro für ein Stück Spanferkel... Es war jetzt etwas teuerer als in anderen Gasthäusern auf dem Land, dafür in der Leistung auch etwas umfangreicher.
Gut - drin oder draussen sitzen? Bei dieser Frage ist man bei solchen großen Reservierungen nicht so flexibel, wegen des Wetters.
Wir fühlten uns zuerst im wunderschön dekorierten Nebenraum mit geschlossenne Fensterläden nicht so ganz wohl.
Diese wurden aber dann aufgeschubst und wir konnten dann doch durch den `Schlosssaal` durch nach draussen sehn.
Den Spaziergang in der dortigen Gegend, wo auch eine sogenannte Lourdes-Maria (?) zu sehen sein soll, haben wir uns dort gespart,
sondern sind in Dischingen im Egautal gerade noch vor dem großen Regen zur Kneippanlage spaziert.
Wie gesagt, auf der Heimfahrt begleitete mich dann noch das wunderschöne Abendrot und der Doppelregenbogen, der sitzt auf meiner Festplatte fest, aber das ist ein anderes Thema...