Ein Leuchtturmprojekt
16 neue Kulturdolmetscher für den Landkreis Dillingen

Von links nach rechts (Vorne): 
Souzan Mohamad (Syrien), Aria Naimi Mehraban (Afghanistan), Tahira Yourish (Afghanistan), Khadija Rasuli (Afghanistan), Mohadeseh Fazeli (Afghanistan)

Von links nach rechts (Mitte): 
Julia Mock (Russland),  Ahmad Al Hamid (Syrien), Oluwafunmilayo Owolabi (Nigeria), Julia Finohenova (Ukraine), Michael Alemayo (Eritrea), Barbara Brüning (Deutschland), Khadija Alkhatib (Syrien), Vanja Grkov (Mazedonien)
Von links nach rechts (Hinten):
Nina Pan (Ukraine), Falaq Ahmad (Pakistan), Konrad Lindner (verdeckt), Dieter Kogge (Trainer), Murtaza Yourish (Afghanistan), Mustafa Azizi (Afghanistan), 
Johannes Demharter (1. Vorsitzender KEB Dillingen), Markus Müller (Landrat) | Foto: Cornelia Kügel-Merkel
  • Von links nach rechts (Vorne):
    Souzan Mohamad (Syrien), Aria Naimi Mehraban (Afghanistan), Tahira Yourish (Afghanistan), Khadija Rasuli (Afghanistan), Mohadeseh Fazeli (Afghanistan)

    Von links nach rechts (Mitte):
    Julia Mock (Russland), Ahmad Al Hamid (Syrien), Oluwafunmilayo Owolabi (Nigeria), Julia Finohenova (Ukraine), Michael Alemayo (Eritrea), Barbara Brüning (Deutschland), Khadija Alkhatib (Syrien), Vanja Grkov (Mazedonien)
    Von links nach rechts (Hinten):
    Nina Pan (Ukraine), Falaq Ahmad (Pakistan), Konrad Lindner (verdeckt), Dieter Kogge (Trainer), Murtaza Yourish (Afghanistan), Mustafa Azizi (Afghanistan),
    Johannes Demharter (1. Vorsitzender KEB Dillingen), Markus Müller (Landrat)
  • Foto: Cornelia Kügel-Merkel
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Eine Brücke bauen zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen – wer könnte das besser als Menschen mit Migrationserfahrung. Hier setzt der Qualifizierungskurs „Kulturdolmetscher plus – sharing empowerment" an, der nun bereits zum dritten Mal in Zusammenarbeit der KEB Dillingen a.d.Donau und der hauptamtlichen Integrationslotsin des Landratsamtes erfolgreich durchgeführt wurde.

Gut gekleidete Menschen sammeln sich im evangelischen Gemeindehaus am Martin-Luther-Platz. Aber was heißt „gut gekleidet?“. Offensichtlich sieht das in jeder Kultur anders aus. Farbenpracht! Man kann es nicht beschreiben, man muss es erlebt haben. Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern feiern ihre Zertifizierung zum Kulturdolmetscher.
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte der Vorsitzende der KEB, Johannes Demharter, die anwesenden Gäste und die neuen Kulturdolmetscher: „Menschen, die aus zwei oder mehr Kulturen stammen profitieren davon nicht nur persönlich, sondern sind auch eine Bereicherung für die aufnehmende Gesellschaft, in der sie ein neues Zuhause finden möchten, verbunden mit der Hoffnung, auch hier willkommen zu sein.“
Hierfür brauche es Übersetzer der Sprache, aber auch der Kultur, der Regeln sowie der alltäglichen Themen, die hier anders ablaufen als vermutlich im Heimatland: Kulturdolmetscher! Dieses erfolgreiche Projekt der KEB Bayern wurde nun bereits zum dritten Mal im Landkreis Dillingen durchgeführt- und es wird nicht das letzte Mal sein.
Nach der anschließenden Begrüßung durch die Trainer Dieter Kogge und Khadija Alkhatib wurde ein selbstgestalteter Film präsentiert, in welchem die Zusammenarbeit an den Schulungstagen sowie die Themen und Vorstellungen der Praxisprojekte aller neuen Kulturdolmetscher kurz dargestellt wurden.
Eine aus Pappe gestaltete Brücke symbolisierte zudem das gemein-same Anliegen - eine Brücke zu bauen zwischen den verschiedenen Kulturen. Dazu hatten die Teilnehmer an fünf Samstagen sozial-wissenschaftliche Lerninhalte zur Interkulturalität, zu Werten und Normen, zum Ehrenamt und zum Leben in Deutschland durchgearbeitet. In einer wertschätzenden Atmosphäre, getragen von viel Interesse und Humor sind die Teilnehmer aus verschiedensten Kulturen zu einer großartigen Gemeinschaft zusammengewachsen. Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr auch „deutsche“ Kulturdolmetscher ausgebildet; das sind Deutsche ohne Migrationshintergrund aber mit Erfahrung im Umgang mit fremden Kulturen.
Alle Teilnehmer betonten am Ende dieses Kurses, wie bereichernd die vermittelten Inhalte und der interkulturelle Austausch für sie waren. Ihre Erfahrungen im Umgang mit eigener Fremdheitserfahrung im In- und Ausland wird allen Motivation und Aufgabe sein, eine Brücke zu bauen zwischen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Prägungen.
Mitgefeiert hat dieses Jahr auch Landrat Markus Müller. Er dankte den Kursleitern und den Teilnehmenden für ihr Engagement und hob den unschätzbaren Wert dieses Kurses hervor. Er führte aus, dass die Arbeit der ehrenamtlichen Kulturdolmetscher für die gelingende Integration im Landkreis ein maßgeblicher Beitrag sei. Er freue sich auf die Zusammenarbeit und wünsche sich einen weiteren Kurs mit zahlreicher Beteiligung.
Höhepunkt der Feier war die Übergabe der Zertifikate, verbunden mit viel Applaus. Beim anschließenden Zusammensein wurde von Gästen und Teilnehmern immer wieder der Gedanke geäußert, dieses Kursangebot einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, um zu zeigen, dass Integration sehr gut möglich sei und wie sie funktionieren könne, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Organisatoren, Trainer und die frischgebackenen Kulturdolmetscher wollen einen neuen Kurs ins Auge fassen. Interessenten können sich unter dieter.kogge@elkb.de informieren und für einen weiteren Kurs im Jahr 2024 vormerken lassen.
Interessierte Institutionen und Geflüchtete, welche Bedarf an interkultureller Vermittlung haben (z.B. sprachliche und kulturelle Assistenz im Beruf, Information über Herkunftsländer und –kulturen, Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund im Alltag, Vermittlung bei Problemen aufgrund kultureller Unterschiede) können sich vormittags an die Einsatzvermittlung im Landratsamt wenden:
Frau Julia Mock
Team Asyl und Integration
Telefon 09071-51-4791,
E-Mail: Julia.Mock@landratsamt.dillingen.de
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert.

Text: Peter Hurler

Bürgerreporter:in:

myheimat Redaktionsteam aus Augsburg

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