Kunst # Kultur
Der große Kniende

Wenn er seine menschlichen Figuren und Köpfe aus einem Holzblock schlägt, oder sie, wie für den "Großen Knienden" , aus Gips fertigt, um sie dann in Bronze zu gießen, dann spricht man zu Recht von einem echten Balkenhol, Stephan Balkenhol. Die Skulptur, der Große Kniende, mag die älteren Betrachter eher an den berühmten Kniefall Willi Brandts in Warschau erinnern. Auf jeden Fall hat die Arbeit eine politische Dimension, war ihr Entwurf doch ein Wettbewerbsbeitrag für das Freiheits- und Einheitsdenkmal 2010 in Berlin, der in der engsten Auswahl stand. Somit ist offensichtlich, dass der Freiheitsgedanke hier eine große Rolle spielt. Die lockere Körperhaltung und der aufwärts gerichtete Kopf und Blick vermitteln eine positive Ausstrahlung, die aus historischer Sicht erst nach der Wiedervereinigung möglich ist. Demut und Stolz, Zurückhaltung und Entschlossenheit, Präsenz und ein in die Ferne gerichteter Blick - der "Große Kniender" bleibt ein vertrauter Fremder.

Die fensterlose Fassadenwand des Hörmann Forums bietet eine ruhige Kulisse, die Größe des Gebäudes verhindert, dass die über fünf Meter hohe Skulptur als Koloss empfunden wird. Im Gegenteil, Skulptur und Architektur korrespondieren miteinander und bilden eine homogene Einheit. Die Figur und die Exponate Im Forum sind der Öffentlichkeit frei zugänglich.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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