Wasserschloß Werdringen

Das Wasserschloß Werdringen ist ein Ausflugsziel im Hagener Stadtteil Vorhalle am Rande des Ruhrgebiets. Verkehrstechnisch ist es sehr schlecht erschlossen. Die Buslinien 516 und 521 fahren zwar vom Hauptbahnhof aus in die Richtung des Wasserschlosses; die nächstgelegene Haltestelle "Johann Gottlieb Fichte - Straße" ist aber einen reichlichen Fußmarsch von dem Zielort entfernt. Der auswärtige und ortsunkundige Besucher sollte die Anreise also gut planen, um problemlos zum Wasserschloß und wieder nach Hause zu kommen.

Unter dem Stichwort "Wasserschloß Werdringen" enthält die Internetenzyklopädie Wikipedia einen sehr umfangreichen Text über das Ausflugsziel. Der Text enthält Ausführungen über Geschichte, Landschaft und das Museum für Ur- und Frühgeschichte.

Landschaftlich liegt das Wasserschloß nur bedingt reizvoll. Auf der Seite, die dem Eingang zugewandt ist, sind Landwirtschaft, Gewerbe und Wohnbebauung zu nah und zu sichtbar an das Wasserschloß herangekommen, als daß dies attraktiv wäre. Auch eine Eisenbahnstrecke durchquert die Landschaft, eine entsprechende Geräuschbelästigung nicht ausgeschlossen. Auf der Rückseite des Wasserschlosses schließt sich eine umfangreich wirkendes Landschaftsschutzgebiet an. Mit seinen Wäldern ist es schon hübsch anzusehen; ausgebaute Wanderwege sind hier aber nicht ausgeschildert, zumindest nicht so, daß der zufällige Besucher es bemerken würde.

Das naturgeschichtlich orientierte Museum für Ur- und Frühgeschichte kann da schon ein wenig entschädigen. Es wirkt zum Glück nicht so miefig wie viele andere Museen mit vergleichbarer Themenstellung. Das historische Schloßgebäude wurde innen offensichtlich völlig entkernt und neu gestaltet. Die Ausstellung erstreckt sich über das Erdgeschoß und 2 weitere Etagen. Viel Holz und Stein versprüchen schon einen ansprechenden Charme. Es gibt Steine und Mineralien zu sehen, aber auch viele weitere Fundstücke aus der Frühzeit der Erde. Ein Mammut und ein Wollnashorn mit Nachwuchs sind nur einige der ausgestopften Tiere, die ausgestellt werden. Im bescheidenen Rahmen bietet das Museum aber mehr. Es gibt einige Mitmachstationen, an denen der Besucher frühzeitliche Werkzeuge (wie den Faustkeil) ausprobieren kann. Es gibt sogar eine Videostation, wo ein Film zeigt, wie eine frühe Form der Axt funktioniert. Daß es daneben die obligatorischen Lesetafeln gibt, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.

Dieses Wasserschloß ist nicht das klassische Ausflugsziel. Wollen wir aber nicht zu streng sein. Dieser Teil Hagens hat nicht viele Attraktionen. Da kann ein solches Museum mit seiner Museumspädagogik schon eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sein.

Das Wasserschloß liegt in der Nähe des Harkortsees. Seine Geschichte beginnt im 13. Jahrhundert. Für das 15. Jahrhundert sind zwei Steinhäuser belegt. Die Umbauarbeiten im neugotischen Stil um das Jahr 1855 prägen das heutige Erscheinungsbild. Das Wasserschloß gehört heute der Stadt Hagen, die ihre ur- und frühgeschichtliche Sammlung hier präsentiert. Die Leihgaben von anderen Museen und privaten Sammlern ergänzen den eigenen Bestand. Das Museum zeigt Funde, die teilweise 450 Millionen Jahre alt sind.

Nach Angaben des Museums bieten der südwestfälische Raum und ganz besonders Hagen reichhaltige Fundplätze von Fossilien. Insbesondere der Steinbruch in Hagen-Vorhalle demzufolge eine der weltweit bedeutendsten Fundstätten von versteinerten Tieren und Pflanzen aus dem Oberkarbon. Neben weiteren Insekten ist eine Riesenlibelle mit einer Flügelspannbreite von 32 cm ein sehenswertes Fundstück au der 315 Millionen Jahre alten Epoche.

Der Neandertaler bevölkerte 150.000 Jahre die Erde. Vor rund 35.000 Jahren starb er dann aus. Archäologen fanden seine Werkzeuge und Waffen auch in Südwestfalen. Der Neandertaler muß also schon über ausgefeilte Techniken verfügt haben. Der moderne Mensch löste den Neandertaler ab. Er entwickelte die Steinwerkzeuge zu dem weiter, was wir heute kennen. Das Museum zeigt Steinbeile, Klingen, Pfeilspitzen sowie Gefäße aus Ton.

Die Steinwerkzeuge verschwanden vor rund 3.800 Jahren allmählich in Mitteleuropa. Metalle sollten nun das Leben bestimmen. Bronze heißt der Werkstoff, aus dem die Menschen nun Werkzeuge und Waffen herstellen. Später kamen Eisen und Stahl hinzu. Die neuen Materialien ermöglichten viele neue Geräte, Formen und Anwendungen.

Das Hauptaugenmerkt des Museum liegt - wie der Name schon sagt, auf der Ur- und frühgeschichte. Es zeigt aber auch Exponate aus nachfolgenden Epochen. Römische Münzen und Keramik zeigen die Besiedlung des Raumes Hagen als Randzone des Römischens Reiches. Im Mittelalter häufen sich dann die menschlichen Zeugnisse. So entstanden beispielsweise befestigte Anlagen und Burgen. Gegenstände wie Reitersporen und Armbruste stammen aus dieser Zeit.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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