Die Wartburg im Zentrum Deutschlands
Die Wartburg im Thüringer Wald, über der Stadt Eisenach gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe. Grund genug, die Burg der Landgrafen von Thüringen einmal zu besuchen. Denn wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Geschichte Deutschlands und auch Marburgs verbunden.
Hier lebte die später heiliggesprochene Elisabeth von Thüringen, bevor sie als Witwe nach Marburg ging und dort durch ihr Wirken die Stadt zu einem der bedeutendsten Pilgerstätten der damaligen Zeit machte. Während er mit der Reichsacht belegt war, hielt sich den Jahren 1521-1522 Martin Luther als “Junker Jörg“ auf der Wartburg versteckt und übersetzte in nur elf Wochen das Neue Testament ins Deutsche und verfasste zahlreiche weitere Schriften.
Auch Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier.
Zum 300. Reformationsjubiläum 1817 und anlässlich des vierten Jahrestages der Leipziger Völkerschlacht gegen die napoleonische Fremdherrschaft versammelten sich am 18. Oktober 500 Studenten zum sogenannten Wartburgfest, der ersten bürgerlich-demokratischen Versammlung in Deutschland. Unter dem Motto "Ehre - Freiheit - Vaterland" kämpften sie um einen geeinten Nationalstaat.Das zweite Wartburgfest wurde im Revolutionsjahr 1848 veranstaltet, was dazu führte, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.
Ludwig II. von Bayern nahm die Wartburg als Vorbild für sein im Allgäu gelegenes Schloss Neuschwanstein.
Eine Berechnung des Schwerpunkts der Fläche Deutschlands bestimmte einen Geländepunkt nahe Eisenach als Mittelpunkt. Stellvertretend wurde die etwa 10 km entfernt liegende Wartburg zum Mittelpunkt Deutschlands erklärt.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Töpfer aus Marburg |
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