Wieder 39 Stammzellspender aus 5 Landkreisen im letzten Halbjahr

Carina Eberle steckt ihre 'Stecknadel im Heuhaufen' in die Landkreiskarte der DKMS-Stammzellspender
  • Carina Eberle steckt ihre 'Stecknadel im Heuhaufen' in die Landkreiskarte der DKMS-Stammzellspender
  • hochgeladen von Brigitte Lehenberger

'Gipfelstürmer gegen die Leukämie‘ nennt die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH ihr diesjähriges Spendermailing, das im Mai alle 2.174.432 Typisierten erhalten haben, davon 5.730 Typisierte aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Mit diesem Anschreiben hält die DKMS die Adressen der vielen wertvollen potentiellen Lebensretter auf dem Laufenden, um sie im Ernstfall schnell erreichen zu können. Circa 50.000 verzogene Spender können so jährlich wiedergefunden werden und viele Typisierte helfen daraufhin wieder mit, weitere Freunde und Bekannte darauf aufmerksam zu machen, dass auch sie der passende Spender für einen Patienten sein können.

DKMS vermittelt inzwischen täglich 10 Stammzellspender

Nicht gesucht werden mussten im letzten halben Jahr weitere 39 Stammzellspender aus den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Neuburg-Schrobenhausen, Aichach-Friedberg, Augsburg und der Stadt Augsburg. Insgesamt stammen aus diesen fünf Landkreisen und der Stadt Augsburg inzwischen 411 Stammzellspender über die DKMS. Sie schenkten grenzenlos Patienten aus Deutschland und vielen anderen Ländern die Chance auf ein neues Leben. Alleine die DKMS vermittelt inzwischen jeden Tag 10 Stammzellspender für Patienten. Neben der DKMS gibt es weitere deutsche Spenderdateien. Die Gewebemerkmale der Typisierten aller Dateien stehen anonym in der Zentralen Knochenmarkspenderdatei in Ulm für die weltweiten Suchläufe zur Verfügung.

Im Mai trafen sich einige frischgebackene Spender

Im Mai trafen sich einige frischgebackene Spender bei Brigitte Lehenberger in Münster und steckten ihre ‚Stecknadel im Heuhaufen‘ in die Landkreiskarte. Die ehrenamtliche Initiatorin für die DKMS ist beeindruckt von den vielen Spendern, die gerne und selbstverständlich den letzten Schritt wagen und Patienten durch die periphere Stammzellspende über das Blut oder die Knochenmarkspende aus dem Beckenknochen eine Chance zum Überleben geben.

Sie stehen für 39 gefundene Stammzellspender des letzten halben Jahres:
Eva-Maria Müller aus Unterbechingen

Die Aufrufe zur Typisierung sind vielfältig: patientenbezogen, in Betrieben, Vereinen, Gemeinden, Schulen und auf dem Postweg. Aus allen Arten von Aktionen werden viele Spender gefunden.

Die 23jährige Carina Eberle aus Baar hat sich vor etwa 2 Jahren auf dem Postweg bei der DKMS aufnehmen lassen und konnte. Sie wurde bereits im Oktober 2009 angeschrieben, dass sie für einen Patienten in Frage käme. Ihr Beispiel zeigt, wel-ches Auf und Ab für die Patienten mit ihrer Krankheit verbunden ist. Geplant war die Stammzellspende für den 30./31. März 2010. Da es ihrem Patienten plötzlich wieder schlechter ging, hätte die Spende verschoben werden müssen. Es standen aber die Abschlussprüfungen für Carina Eberle an. Deshalb wurde der Spendertermin im März beibehalten und ihre Stammzellen eingefroren, um sie bei Bedarf für den Patienten zur Verfügung zu haben. „Jetzt bin ich natürlich gespannt, für wen ich die passende Spenderin war.“, so die junge Bürokauffrau. Begleitet wurde sie von ihrer Freundin Jasmin Mayr aus Thierhaupten. Kosten kommen auf die Spender mit ihrer Begleitung keine zu. Alle Unkosten werden von der DKMS bzw. der Krankenkasse des Patienten getragen, der die Stammzell-spende benötigt.

Viele Schicksale haben die Herzen unserer Leser berührt. Für Christoph Steinherr und Georg Kohlhaupt haben sich viele hilfsbereite Menschen aus dem Landkreis und darüber hinaus typisieren lassen. Beiden ließ ihre Krankheit leider keine Chance für eine Stammzellspende. Aus den Aufrufen für Christoph Steinherr konnten bereits 9 Stammzellspender Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken. Aus diesen Aufrufen und den Typisierungsaufrufen für Georg Kohlhaupt und an den Staatlichen beruflichen Schulen Wittelsbacher Land sowie dem Gymnasium und der Fachoberschule entstehen in nächster Zeit viele Chancen auf ein neues Leben.

Danke für bisher 60 000 Euro Spenden!
Ganz herzlich bedanken sich die Mitarbeiter der DKMS Deutschen Knochenmarkspenderdatei gGmbH nicht nur bei allen, welche die Aufrufe ganz selbstverständlich und tatkräftig unterstützt haben, sondern auch für jede einzelne Geldspende. Für die 1.175 Typisierungen in Pöttmes sowie die Friedberger Schulaktionen (Berufsschule, Fachoberschule und Gymnasium) ist insgesamt ein Betrag 82.350 Euro zu finanzieren. Stolze 60.000 Euro von Spendern rund um Pöttmes sind bereits auf dem Spendenkonto eingegangen. Für die Restfinanzierung wünscht sich Brigitte Lehenberger noch viele Geldspenden aus dem ganzen Landkreis für die Schüler aus allen Gemeinden, die sich gerne als potentielle Lebensretter zur Verfügung gestellt haben.

Interessantes
Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH hat ein hohes Ziel: Für jeden Patienten einen passenden Spender zu finden. Auch Sie möchten helfen, indem Sie (17 – 55 Jahre) sich selbst auf dem Postweg mit einem Wangenabstrich aufnehmen lassen oder eine kleine oder größere Aktion in Ihrem Betrieb, Verein oder Ort starten? Dann wenden Sie sich gerne an die DKMS-Mitarbeiter in Tübingen unter 07071/943-0 oder www.dkms.de. Vor Ort hilft auch gerne Brigitte Lehenberger, Tel. 08276/519320.

Die Schritte zum großen Ziel müssen auch finanziert werden. Jede Typisierung (teure Laboruntersuchung) kostet die DKMS 50 Euro – leider. Hier ist die auf Spenden angewiesen, um die Laboruntersuchungen der vielen hilfsbereiten Menschen zu finanzieren. Hier gibt es für die Hilfe keine Altersgrenze. Jede Finanzspritze ist herzlich willkommen auf dem örtlichen DKMS-Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Rain, BLZ: 722 617 54, Nr. 627 569 mit dem Vermerk ‚für die Jugend aus dem Landkreis AIC-FDB‘.

Bürgerreporter:in:

Brigitte Lehenberger aus Münster (BY)

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